Alme. Die CDU in Brilon und die Fraktionsvorsitzenden aus Büren, Borchen und Salzkotten begrüßen eine mögliche Reaktivierung der Almetalbahn.

Die CDU-Fraktionsvorsitzenden Hansjörg Frewer (Borchen), Eberhard Fisch (Brilon), Joachim Finke (Büren) und Michael Fechtler (Salzkotten) begrüßen die anvisierte erneute Bewertung der Almetalbahn im Hinblick auf eine mögliche Reaktivierung zwischen Paderborn und Brilon.

Zwischen dem bereits 2011 reaktivierten Teilstück Brilon-Wald und Brilon-Stadt sowie dem Streckenende in Paderborn liegen derzeit 50 Kilometer ungenutzte Bahntrasse, die auf eine Revitalisierung warten. Um die Netzwirkung richtig zu entfalten, dürfen die Planungen nach Ansicht der CDU-Fraktionen jedoch nicht in Büren enden, sie fordern vielmehr eine durchgehende Ausbaustufe bis Brilon.

Ausbau bis Brilon gefordert

Für das Teilstück Paderborn-Büren gibt es bereits einen deutlich positiven Kosten-Nutzen-Indikator als Ergebnis einer betriebswirtschaftlichen Machbarkeit, der sogenannten „standardisierten Bewertung“. Die Bewertung aus dem Jahr 2008 soll nun wiederholt und ergänzt werden, wobei eine durchgehende Betrachtung bis nach Brilon für die CDU deutlich mehr Sinn macht. „Fahrgäste denken und bewegen sich in Netzen und Regionen“, so Michael Fechtler.

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Im Almetal könnten etwa 40.000 Menschen an den Schienenverkehr angeschlossen werden. Jüngste Aktivitäten in anderen Regionen bestärken die Forderung und untermauern die positiven volkswirtschaftlichen Effekte, so die CDU. Die Strecke Münster–Sendenhorst steht demnach vor einer Wiederbelebung, während zwischen Bad Bentheim und Neuenhaus bereits seit einigen Wochen wieder Züge durch die Grafschaft fahren. Die guten Fahrgastzahlen dort überraschen auf der vormals 45 Jahre stillgelegten Strecke, selbst in den noch laufenden Ferien ohne Schülerverkehr.

Neu Bewertung unter anderen Aspekten

Aktuelle Bestrebungen zum aktiven Klima- und Umweltschutz können die neuerliche Bewertung im Almetal nur besser ausfallen lassen als 2008, da sind sich die Christdemokraten einig. Der Nahverkehrsplan des Zweckverbandes Westfalen-Lippe (NWL) spricht in seinen Zielvorgaben von integrierten und zukunftsfähigen Systemen mit Verknüpfung der Linien untereinander. „Daran möchten wir auch im Almetal teilhaben und das Oberzentrum Paderborn mit Brilon als Tor nach Nordhessen optimal verbinden“, meint Eberhard Fisch. Sein Mitstreiter Hansjörg Frewer aus Borchener gänzt dazu, dass „unsere Region nun gemeinsam am Zug ist“.

Strecke für Bahnzwecke widmen

Die Bahnstrecke sollte damit von Anfang an für Bahnzwecke gewidmet bleiben und weiterhin für eine Reaktivierung zur Verfügung stehen. Die Zeit sehen die CDU-Fraktionen dafür nun als gekommen. Weiterhin fordern sie die beteiligten Planer auf, das Ergebnis des Bewertungsverfahrens nicht durch überhöhte Ansprüche an Strecke und Betrieb unter den maßgeblichen Schwellenwert zu treiben. Ein Wert von über 1,0 als Ergebnis der Bewertung ist entscheidend für alle weiteren Schritte und Grundlage für das Land NRW, die in Aussichtgestellte Reaktivierung und den Betrieb der nächsten Jahrzehnte finanziell zu sichern.

Die CDU-Fraktionsvorsitzenden verweisen auf eine attraktive und umweltschonende Mobilität des 21. Jahrhunderts, auf welche die Menschen auch abseits der Ballungszentren Anspruch haben. „Gleichwertige Lebensverhältnisse dürfen nicht nur abstrakt gefordert, sie müssen konkret realisiert werden“, so der Bürener CDU-Fraktionsvorsitzende Joachim Finke. Irmgard Kurek, stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende aus Büren, sieht Vorteile einer guten Erreichbarkeit im Besonderen für den Standort Büren. Dies gilt bei der Entscheidung für einen Wohnsitz oder Arbeitsplatz in Büren ebenso wie bei der Anbindung der dortigen Schulen. Die Vertreter der CDU-Fraktionen aus Borchen, Büren und Salzkotten weisen ausdrücklich darauf hin, dass sich ihre Gemeinden anlässlich der Übernahme der Bahnstrecke durch den Kreis Paderborn seit einigen Jahren an den Kosten der Verkehrssicherungspflicht beteiligen.