Marsberg. Der Saunaclub „Parkschloss Dali“ in Bredelar soll sich nicht mehr so nennen dürfen. Eine spanische Stiftung hat Klage eingereicht.

Bei „Dali“ denkt der eine Sauerländer an Surrealismus, der andere an Sex. In Spanien hat man wohl eher den surrealistischen Maler, Grafiker und Bildhauer Salvador Felipe Dali vor Augen. Und daher hat eine spanische Stiftung nun Klage gegen den gleichnamigen Sauna-Club vi-à-vis des alten Klosters in Bredelar eingereicht. Deren Ziel: Das Etablissement soll sich nicht weiter nach dem Salvador Dali benennen dürfen.

Postmortales Persönlichkeitsrecht

Der Name „Parkschloss Dali“ verstoße gegen das „postmortale Persönlichkeitsrecht“ des 1989 gestorbenen Malers, heißt es in der Klageschrift. „Die Klägerin selbst hat einen Streitwert von 150.000 Euro benannt“, so der Sprecher des Landgerichts, Dr. Johannes Kamp, wo das Verfahren bei der 4. Zivilkammer liegt. Die Erwiderung des beklagten Clubs stehe aber noch aus.

Laut Dr. Kamp gibt die private Stiftung an, dass sie vom spanischen Staat mit der Verwaltung des künstlerischen Nachlasses von Dali beauftragt worden sei. Sie bezeichne sich auch als Inhaberin zahlreicher Marken mit dem Namen des weltbekannten Künstlers. Die Stiftung will erreichen, dass der beklagte Betreiber „Dali“ auf sämtlichen Kanälen aus seinem Clubnamen streicht.

Aufwändige Sanierung

Das hat er mittlerweile. Nach vielen Jahren unter fremder Führung und der Insolvenz der Parkschloss Dali GmbH im vergangenen Jahr hatte der Sohn des Betriebsgründers, Alexander Trininic, den Betrieb wieder unter seine Fittiche genommen. Im Oktober hatte der Mitte der 90er Jahre gegründete Erotik-Club nach einer aufwändigen Sanierung seine Tore wieder geöffnet. Damals war die Erotik-Ikone Sybilla Rauch eigens nach Bredelar gekommen.

Name taucht schon nicht mehr auf

Auf der Homepage des Clubs taucht der Name schon nicht mehr auf. Dort firmiert er - mit fünf Sternen garniert - als „Das Parkschloss“. Das will aber nichts heißen, so der Marketingleiter des Betriebs, Wolf Feldbusch, zur WP. Derzeit strukturiere der Eigentümer seine Unternehmungen um. Eventuell soll auch ein Betrieb in Hagen und eine benachbarte Gastronomie in Bredelar eingegliedert werden.

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Arrangement anstreben

Mit den Klägern aus Spanien werde ein Arrangement versucht. Feldbusch: „Wenn sie auf Schadenersatz und den Einblick in unsere Bücher verzichten, können wir uns eine Namensänderung vorstellen. Ansonsten klagen wir das durch.“ Wie auch immer: Bis zum Tag der offenen Tür, der nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr für Ende August, Anfang September geplant sei, möchte man Klarheit haben. Dann könnte auch der neue Name präsentiert werden.

Auf seiner Homepage stellt sich das Etablissement international dar. Auch in Spanisch. Dort firmiert „Das Parkschloss“ als „El bloqueo de estacionamiento“. Was die Google-Übersetzer als „Die Parksperre“ auswirft. Was der gute alte Dali wohl sagen würde?