Medebach. Seit 25 Jahren gibt es den Allwetter-Ferienpark in Medebach, der derzeit an vielen Neuerungen arbeitet. Gefeiert wird aber noch nicht.

Über 100 Grundstückseigentümer wollten einst überzeugt werden, Flächen für den Allwetter-Ferienpark zur Verfügung zu stellen. Nicht immer einfach. „Aber heute hat die Stadt verstanden, dass der Park die Lebensqualität aller Medebacher stärkt“, ist sich Direktor Boris Ege sicher. Zum Jubiläum steckt der Park in einer Renovierungsoffensive.

Renovierung

Das Hotel ist komplett renoviert worden, vom Fußboden bis zu den Möbeln. Im Schwimmbad Aquamundo wurden eine neue, 100 Meter lange Reifenrutsche gebaut und die Umkleiden und Duschen renoviert.

Die Ansicht aus dem Titelbild, 25 Jahr zuvor.
Die Ansicht aus dem Titelbild, 25 Jahr zuvor. © Center Parcs

Der Saunabereich ist derzeit geschlossen und wird zu einer 1500m2 großen Spalandschaft erweitert, die im Oktober eröffnen soll. Seit Karfreitag gibt es einen Streichelzoo.

Seit Karfreitag ist der neue Streichelzoo eröffnet. Familie Kliewer aus dem Westerwald freut es.
Seit Karfreitag ist der neue Streichelzoo eröffnet. Familie Kliewer aus dem Westerwald freut es. © Stefanie Bald

Auch die Sportangebote passen sich der Zeit an: Kegelbahnen und Tennishalle werden demnächst zu modernen Bowlingbahnen und einem Indoor-Spielplatz mit Kletterwänden, Virtual-Reality-Anlage und Minigolf.

Neuausrichtung

Die umfassende Renovierung wird auch die Ausrichtung des Parks verändern. Man macht sich exklusiver – zu erkennen auch an der Verteilung der drei Standards für Ferienhäuser. Bisher gehörten 80 Prozent der Ferienhäuser zur sogenannten Komfort-, 15 Prozent zur Premium- und nur fünf Prozent zur (höchsten) VIP-Klasse.

Diese Anteile verschieben sich: 30/40/30 ist das künftige Verhältnis, es gibt also deutlich mehr hochpreisige Angebote. „Das ist zunehmend auf dem Markt gefragt,“ sagt Ege. „Dafür müssen wir natürlich auch überlegen, was wir im Servicebereich ändern müssen. Dem Gast soll klar sein, wofür er mehr bezahlt hat.“

Digitalisierung

Im Zuge der Renovierung macht sich der Park auch fitter in Sachen digitale Welt: Im Schwimmbad bekommt bereits jeder Gast ein Armband mit Chip, mit dem er ein Spind nutzen kann. Langfristig sollen die Armbänder deutlich mehr können, zum Beispiel das Ferienhaus aufschließen und kleine und große Rechnungen bezahlen. In Sachen Digitalisierung habe es einen Renovierungsstau gegeben, sagt Ege. Bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten auch von Kleinstbeträgen würden vor allem von ausländischen Gästen einfach erwartet.

Gäste

Niederländer machen rund 30 Prozent der jährlich 250.000 Übernachtungs- und 100.000 Tagesgäste aus; der große Rest sind überwiegend Deutsche.

Drei Viertel der Gäste kommen mit Kindern. Aber die Älteren seien eine sehr stark wachsende Zielgruppe, sagt der Direktor. Eine, die Annehmlichkeiten des Hotels mehr schätzt als lange Wege zu den verstreuten Ferienhäusern.

Der Center Parc in der Bauphase.
Der Center Parc in der Bauphase. © Center Parcs

Auch auf die Bedürfnisse Jugendlicher will man sich verstärkt einstellen. Die neuen Sportangebote und die Erweiterung des nahen Aventura-Spielbergs (der nicht zum Park gehört) sind wichtige Bausteine.

Vision

Als Ege 2013 die Leitung übernahm, habe er drei wichtige Ziele gehabt: Ausbildung stärken, Qualität steigern und „Integration schaffen: Ich will den langfristigen Austausch mit der Stadt. Die Parkgäste sollen die Umgebung erkunden und auch in der Stadt ins Restaurant gehen, und die Bürger die Angebote des Parks nutzen.“ Viele dieser Ziele seien schon umgesetzt worden.

Der Tourismus in Medebach soll nicht länger irgendwie an Winterberg dranhängen. Das ist Eges Vision. „Wir brauchen für den Tourismus in Medebach eine eigene Marke.“ Deren Kernbotschaft: familienfreundlich.