Heringhausen/Diemelsee. In unserer Serie „Heiraten an ungewöhnlichen Orten“ blicken wir heute in die Umgebung, zum Beispiel an den Diemelsee und den Flughafen Paderborn.

Nicole und Andreas Heinrich sind beide mit dem Diemelsee eng verbunden, kommen beide aus der Umgebung und leben inzwischen in Heringhausen direkt am See. Deshalb stand für sie schnell fest: Wir heiraten auch hier! Am 29. September 2018 sind sie ganz romantisch mit dem Fahrgastschiff „MS Muffert“ in See gestochen und buchstäblich in den Hafen der Ehe gefahren.

Seit 2015 sind standesamtliche Eheschließungen auf dem Diemelsee möglich, der natürlich ein ganz besonderes, sehr stimmungsvolles Natur-Ambiente hat. Schifffahrt-Unternehmer Stefan Koch bietet auf der „Muffert“ die Möglichkeit einer See-Trauung.

Drei Paare haben sich 2018 das Ja-Wort auf dem See gegeben

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(Stichwort: Fotos Hochzeits-Serie)

Mit im Boot ist das Standesamt Korbach, das für den Bereich Diemelsee zuständig ist. Hier müssen die Trauungen angemeldet und terminlich abgesprochen werden. Auch für Standesbeamtin Hiltrud Lahme ist eine solche Schiffs-Trauung immer wieder etwas ganz Besonderes: „Was gibt es Schöneres, als mit dem Schiff auf den vollen See rauszufahren, rundrum frisches Grün, gelbe Rapsfelder, blauer Himmel und Sonnenschein?“ erinnert sie sich daran, wie sie die Situation jetzt ganz aktuell in diesem Frühjahr erlebt hat.

2018 haben drei Paare die Möglichkeit genutzt und haben sich auf dem Diemelsee das Jawort gegeben. Im Vorjahr waren es sogar sieben Hochzeitspaare. Hiltrud Lahme erzählt, dass vor allem Einheimische wie die Heinrichs, die eine enge Verbindung zum See haben, sich für diese Art der standesamtlichen Trauung entscheiden. Es sind aber auch Gäste, die sich mit dem See verbunden fühlen, weil sie schon viele Jahre hier ihren Urlaub verbringen, so die Standesbeamtin.

Weitere ungewöhnliche Orte zum Heiraten

Willinger Hochheideturm

Hoch hinaus: Mit der Ettelsberg-Kabinenbahn kann man in Willingen ins Eheglück schweben. Und das mit einem Superlativ, denn die Aussichtsplattform auf dem Willinger Hochheideturm ist mit 875 m Höhe der höchste begehbare Punkt Nordwestdeutschlands. Der Aufzug im Hochheideturm bringt die Paare in Richtung Wolke 7.  Hier können sich die Paare standesamtlich trauen lassen – mit einer super Aussichten inklusive. Berge und ein schier unendlicher Horizont bieten dabei eine beeindruckende Kulisse für die Festgesellschaft. Atemberaubend ist die Aussicht vom Hochheideturm.

Anlaufturm der Mühlenkopfschanze

Einzigartig: Vom Anlaufturm der Mühlenkopfschanze in Willingen können Paare den Sprung ins Eheleben wagen. Mit der Standseilbahn geht es vom Auslauf der Mühlenkopfschanze hoch hinauf zum Adlerhorst. Hier können sich Paare standesamtlich trauen lassen.Das Gelände der Mühlenkopfschanze ist für Besucher frei zugänglich und mit dem Auto erreichbar. Der Blick vom „Adlerhorst“, den man über die Seilbahn erreicht, bietet einen atemberaubenden Blick über die Anlaufspur der größten Großschanze der Welt hinunter ins Strycktal.

Flughafen Paderborn/Lippstadt

Individuell: Der Flughafen Paderborn/Lippstadt bietet Brautpaaren mehrere Möglichkeiten, sich das Jawort zu geben. An dem Regionalflughafen sind Trauungen im Quax-Hangar, in der ehemaligen Towerkanzel, im Airport-Forum und in der Luft möglich. Der Quax-Hangar beheimatet die historischen Flugzeuge der Quax-Flieger. Als architektonischer Hingucker bietet er einen tollen Rahmen für das Ja-Wort. Bei der Towerkanzel handelt es sich um das Original aus den Anfängen des Flughafens. Alle Standorte bieten einen faszinierenden Blick auf das Rollfeld und die Start- und Landebahn.

Schieferbergwerk Grube Christine

Romantik pur und Glück auf: Im Schieferbergwerk Grube Christine in Willingen kann man unter Tage heiraten. Paare erleben dort eine unvergessliche Zeremonie in den Schieferhallen des Bergwerks in einem ganz besonderen Ambiente. Das schwarzglänzende Gestein bildet im Kerzenlicht eine anmutige Kulisse für die Trauung. Der Eingang ist in der Schwalefelder Straße. Paare sollten festes Schuhwerk tragen und Warmes zum Überziehen dabei haben, die Temperatur beträgt ganzjährig 8 Grad. 1971 wurde der Betrieb in der Schiefergrube Christine eingestellt und zur Besichtigung freigegeben.

Besucherbergwerk Ramsbeck

Auch das Besucherbergwerk Ramsbeck ist ein Ort, an dem man etwas anderes heiraten kann. Möglich ist die Trauung dort sowohl unter als auch über der Erde. Wer das ganz besondere Bergwerk-Ambiente sucht, kann im ehemaligen „Butterstall“ heiraten. Das ist der frühere Pausenraum der Bergleute. Eine überirdische Möglichkeit bietet das ehemalige Büro des Bergwerkdirektors im Stil der 50/60er Jahre. Wer mit einer größeren Gesellschaft heiraten möchte, kann sich auch für die Maschinenhalle entscheiden. Das Besucherbergwerk vermittelt einen Einblick in den Erz-Bergbau.

Die Speiermühle in Hemmighausen

Traditionell: Seit einiger Zeit kann man in der Speiermühle in Hemmighausen bei Willingen heiraten. Auf der Internetseite des Ortes ist nachzulesen, dass die Mühle eine wechselvolle Geschichte hatte. Demnach stand bereits im 14. Jahrhundert auf dem Gelände eine alte Mühle - bis zu einem Brand im Jahr 1868. Schließlich kaufte ein Schmied aus Hemmighausen das Grundstück und die umliegenden Felder und errichtete ein Wohnhaus darauf. Nach mehreren Besitzerwechseln, Renovierungen und Instandsetzungsmaßnahmen ist die Mühle ein wahres Schmuckstück.

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Trauung auf hessischer Seite

Die Trauzeremonie selbst findet auf der hessischen See-Seite statt, da die Trauung durch das Standesamt Korbach durchgeführt wird. Geheiratet wird in der Innenkabine des Schiffs. Nicole Heinrich erinnert sich: „Wir haben dort in ganz kleinem Kreis geheiratet und sind nach etwa einer Dreiviertelstunde wieder an Land gegangen. Am Diemelsee-Parkplatz haben wir einen kleinen Sektempfang gemacht, sind anschließend gemeinsam essen gegangen und haben abends eine große Party gemacht. Es war sehr, sehr schön“, blickt die medizinische Fachangestellte zurück.

Verbindung zur Heimat

Wer möchte, kann aber auch noch zusätzliche Zeit dazu buchen und eine Rundfahrt über den See machen. „Da wir uns entschieden haben, nur standesamtlich zu heiraten, wollten wir für die Trauung gerne etwas Besonderes haben. Und da wir beide sehr heimatverbunden sind, haben wir uns für den Diemelsee entschieden – zumal wir so eine Hochzeit hatten, durch die wir auch mit Blick auf unsere Heimat eine schöne Erinnerung haben“, erzählt Nicole Heinrich.

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Schön auch deshalb, weil das Wetter super mitgespielt hat. Der Wasserstand allerdings ließ nach dem letzten Hitzesommer im September natürlich sehr zu wünschen übrig.