Brilon/Paderborn. . Der Flughafen Paderborn ist Heimatflughafen der Sauerländer. Es gibt Direkt-Flüge zu 50 Urlaubszielen. Weltweit geht es aber zu fast jedem Ort.
Papst Johannes Paul II war hier, Prinz Charles, Gerhard Schröder und Angela Merkel auch. Ein Tiger des Magier-Duos Siegfried und Roy hat auf dem Kofferband gelegen. Und weil die Paderborner kein Nachtflugverbot haben, landen die BVB-Kicker nach Auswärtsspielen oft in „PAD“. Trotz aller Internationalität ist der Paderborn-Lippstadt Airport aber der Flughafen der kurzen Wege. 375 Meter ist die kürzeste Distanz vom Parkplatz bis direkt in die Maschine, rund 800 Meter die längste. Und von dort sind den Entfernungen in alle Welt eigentlich keine Grenzen gesetzt.
Vom Heimathafen Paderborn-Lippstadt in die große Welt
Der Airport Paderborn-Lippstadt trägt nicht umsonst den Titel „Heimathafen“. Dieses Jahr wird er 50 Jahre alt. Heute ist er ein Flughafen mit länderübergreifender Bedeutung für 5,5 Millionen Menschen aus NRW, Niedersachsen und Hessen. Und jährlich schätzen 736.200 Passagiere (Stand: 2018) bei 38.000 Starts und Landungen den Flughafen vor der Haustür als Tor zur Welt für Geschäfts- und Urlaubsreisen gleichermaßen.
Geht das auch ab Paderborn?
„Viele unserer Kunden fragen bei der Buchung von Flugreisen als Erstes, ob das Ziel auch ab Paderborn erreichbar ist?“, weiß Alice Kaup. Sie ist Tourismuskauffrau und arbeitet im „TUI Travel-Star“ Reisebüro Kimmlinger in Brilon. Heimatnähe, Überschaubarkeit, leichte Erreichbarkeit und problemloses Parken werden oft als Gründe für diesen Wunsch genannt. Und es gibt – dank Start- und Landemöglichkeiten rund um die Uhr - sehr urlauberfreundliche Abflugzeiten: Früh morgens startet zum Beispiel der erste Flug nach Antalya. „Die Türkei ist ohnehin in diesem Jahr wieder sehr stark gefragt“, sagt Andrea Münstermann vom Airport-Marketing. Und wer vor dem Flug noch ein Gebet zum Himmel schicken möchte: es gibt einen ökumenischen Raum der Stille und einen muslimischen Gebetsraum im Airport.
50 Mal direkt ans Urlaubsziel
Was viele offenbar nicht wissen: Neben den wöchentlich 50 Direkt-Flügen auf die Balearen, Kanaren, nach Griechenland, Ägypten oder in die Türkei können Passagiere über zwei große Drehkreuze eigentlich weltweit fast alle Ziele ansteuern.
50 Jahre Airport
Der Paderborn-Lippstadt Airport begeht 2019 sein 50. Jubiläum. Viele Events am Heimathafen stehen in diesem Jahr im Zeichen dieses runden Geburtstags. Ein großes Fest ist im Rahmen der Erlebnismesse GATE, die am 15. und 16. Juni 2019 am Heimathafen stattfindet, geplant.
Mit der Gründung der „Regionalflughafen Südost-Westfalen GmbH“ am 13. Oktober 1969 wurde hierfür der Grundstein gelegt. Ziel der damals beteiligten Kreise Brilon, Büren, Höxter, Lippstadt, Paderborn und Warburg war es, einen Flughafen für den zunehmenden Werksluftverkehr sowie den gewerblichen Verkehr für größere Flugzeuge in der Region Südwestfalen, Ostwestfalen und Lippe zu etablieren.
Beispiel: Wer „Noch niemals in New York“ war, kann in Paderborn den Flieger besteigen, nach München oder Frankfurt fliegen und von dort zum Big Apple durchstarten. „Von den Kosten her ist das in der Regel nicht teurer als der Flug direkt von München aus. Manchmal ist es sogar günstiger, wenn die Zubringerflüge nicht ausgebucht sind“, sagt Alice Kaup. Unterm Strich spart der Reisende sogar noch Zeit. Denn mit dem Flieger ist er in einer guten Stunde in München, was mit Auto oder Bahn nicht zu schaffen wäre. Außerdem kann der Fluggast in Paderborn direkt den Sicherheitscheck für die USA machen und in München via Transit gleich durchmarschieren.
Per Drehkreuz in die ganze Welt
Die Drehkreuze in die bayrische und in die hessische Metropole werden sehr oft genutzt: „Das Verhältnis ist dabei etwa siebzig Prozent Businessflieger und dreißig Prozent Urlauber“, sagt Andrea Münstermann. Für vielfliegende Manager gibt es einen eigenen Wartebereich mit bequemen Sesseln, aber auch mit Schreibtischen und PC-Drucker, falls vor dem Abflug zum Geschäftsmeeting noch Arbeit zu erledigen ist. Business-Reisende, die vor Ort mobil sein müssen, können sich via Car-Sharing ein Auto per App buchen – Abrechnung im Viertelstundentakt und je gefahrenem Kilometer.
Shuttle auf Probe
Mit „Rail and fly“ – also einem Zug-Zubringer zum Flughafen – kann Paderborn nicht dienen, weil der Airport keine direkte Zuganbindung hat. Diese Lücke versucht man mit einem neuen Shuttle-Service zu schließen. Das neue Angebot ist zunächst für sechs Monate im Testbetrieb und wird mit 20 Kleinbussen durchgeführt.
Der Airport ist ein kleiner Kosmos in sich. 250 Mitarbeiter beschäftigt allein die Flughafengesellschaft. Auf dem Areal sind es insgesamt mehr als 1.600 Mitarbeiter, u.a. gibt es eine Flugschule, eine Wartungshalle für Maschinen, Kiosk, Restaurant, Duty-Free-Shop und – eine Ausbildung am Airport kann man auch machen. „Servicekaufmann bzw. -kauffrau im Luftverkehr“ heißt die genaue Bezeichnung. Dabei bekommen die Azubis Einblicke in alle Bereiche eines Flughafens – bis hin zum Ramp-Agent, der mit den Kellen winkt. Nur das Fliegen: das bleibt den Piloten vorbehalten, die den Papst, die Kanzlerin oder die Tiger via Paderborn in alle Welt bringen.
Hier finden Sie noch mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus dem Altkreis Brilon.