Paderborn/Lippstadt. . Ab in die Ferien! Die WP hat gestern am Paderborn-Lippstadt Airport Urlaubsstimmung eingefangen und mit Mallorca-Reisenden gesprochen.

  • Flughafen erwartet den richtig großen Ansturm erst in den nächsten Tagen
  • Am Freitag waren nur Erholungssuchende auf dem Weg nach Mallorca unterwegs
  • Im Flughafen-Kiosk kann man sogar sein Taschenmesser aufbewahren lassen

Endlich! F erien! Der Airbus für den Flug HG7640 von Paderborn-Lippstadt nach Palma de Mallorca steht bereit. Um 14.15 Uhr geht die Maschine in die Lüfte. Sie ist ausgebucht. An Bord 210 Passagiere, die gerade einchecken und ihre Koffer aufgeben. Als Handgepäck gehen Max und Ayla durch. Der 16 Jahre alte Yorshire-Terrier ist ein alter Urlaubs-Hase und auch Chihuahua-Dame Ayla ist flug- und malle-erprobt. Und wie ist die Atmosphäre am Check-In-Schalter? Herrlich entspannt mit einem Hauch von Reisefieber.

Wir haben auf jeden Fall genug Sommersachen dabei.
Irina Gewiss und ihre drei Kinder fliegen auf die größte Balearen-Insel. Von da aus geht es in den Osten an die Cala Ratjada. Dort fühlt sich die Familie aus Bad Emstal bei Kassel sicher. „Für uns kam die Türkei nicht in Frage. Da ist es uns zu unsicher“, erklärt Irina Gewiss. Nach Spanien zu fliegen, sei ein recht spontaner Entschluss gewesen: „Wir haben geschaut, was im Moment noch frei ist; vieles war schon ausgebucht.“ Neun Tage Entspannung, Sonne, Strand und Meer warten jetzt auf die Hessen. „Mal am Strand bleiben, mal Ausflüge machen“, so Mutter Irina Gewiss.

Ab in den Urlaub heißt es auch für Annette und Erhard samt Hund Max.
Ab in den Urlaub heißt es auch für Annette und Erhard samt Hund Max. © Thomas Winterberg

V on wegen Ballermann: Zum Glück ist die Sangria-Eimer-Fraktion schon unterwegs oder die Flugzeit passt nicht in deren Tagesablauf. Weit und breit kein Stammtisch oder Kegelclub. Wie wohltuend! Aber es muss sie geben, denn am Kiosk sind Bier und Sekt in Dosen ein Renner. Vorglühen für die Schinkenstraße. Nur gut, dass das nicht das wahre Mallorca ist. denn wer will, kann hier herrlich relaxen.

Wir bleiben 14 Tage auf Mallorca. Das haben wir uns auch schwer verdient.
Annette und ihr Mann Erhard aus Paderborn erhoffen sich von ihrem Urlaub auf der Insel vor allem eines: Ruhe. „Wir müssen einfach mal raus“, sagt Annette. Nach Puerto Portals fahen die beiden schon seit Jahren. „Da kennt man inzwischen viele“, erklärt Annette, die sonst einen eigenen Friseursalon in Paderborn betreibt. Der bleibt für die zwei Urlaubswochen zu. Ein Mal im Jahr muss – und darf – das einfach sein.

Hoffentlich müssen sie im Urlaub nicht „Du hast die Haare schön“ hören. Aber auch die beiden Senioren sind zum Glück weit weg vom Ballermann.

Wir freuen uns auf lange Abende, an denen man mal nicht so müde ist und einfach nur auf das glitzernde Meer blickt.
Judith Junker und ihre Stiefschwester Elisabeth Füchtenkamp aus Lippstadt bezeichnen Mallorca als ihren „absoluten Urlaubsfavoriten“. „Ich war bestimmt schon zehn bis fünfzehn Mal da“, sagt Elisabeth Füchtenkamp. Ihre Stiefschwester steckte die Erzieherin mit ihrer Begeisterung für die Baleareninsel an. „Sie bietet einfach viel. Und man kennt schon den Toni im Restaurant und die Maria von der Rezeption“, fasst Judith Junker ihre Vorfreude zusammen. Mit einem Mietwagen wollen die beiden Lippstädterinnen die Umgebung ihres Urlaubsorts Paguera erkunden. „Da liegt unser Stammhotel“, erklärt Elisabeth Füchtenkamp. Langweilig werden die drei Wochen Ferien sicher nicht: „Wir haben Verwandte auf der Insel, in diesem Jahr wollen wir sie endlich auf ihrer Finca besuchen“, sagt Judith Junker.


Irina Gewiss und ihre drei Kinder freuen sich auf Sonne, Sand und Meer.
Irina Gewiss und ihre drei Kinder freuen sich auf Sonne, Sand und Meer. © Thomas Winterberg

Tag eins der Ferien läuft am Flughafen noch sehr ruhig ab. Am Abend kommen noch einmal Urlauber aus Palma und der Münschen-Shuttle zurück. Der erste große Ansturm ist aber auch schon durch, denn Bremen, Hessen und Niedersachsen haben schon länger Sommerferien und daher den heimischen Airport ausgiebig frequentiert. In den nächsten Tagen wird es aber trubeliger: Antalya, Kos, Fuerteventura oder Pristina tauchen auf der Anzeigetafel auf. Aber das ist unseren Mallorca-Urlauber an den Schaltern 6 bis 8 egal. Die Koffer sind aufgegeben, gleich noch der Sicherheitscheck und dann ab. Die beiden Hunde machen ein Schläfchen. Vermutlich träumen sie von Beinchen heben an Palmen und einem Bad im Meer.

Auf den ersten Blick mutet der Airport-Shop im Eingangsbereich des Flughafens wie ein ganz normaler Kiosk an. Doch zwischen Zeitschriften, Getränkeflaschen und Tabakwaren hocken knatschgrüne Stofffrösche neben tönernen Füchsen für den Garten unter einer Aufstellwand mit gerahmten Kunstwerken.

Bilder gehen gut

„Man glaubt es kaum, aber größere Bilder gehen echt gut“, sagt Jessica Cramer aus Langestraße, die seit März in dem Laden arbeitet. „Die stellen wir dann einfach solange zurück, bis die Urlauber wieder da sind.“

Start in die Ferien
Start in die Ferien © Thomas Winterberg

Neben außergewöhnlichen „Mitbringseln“ wie z.B. Schmuck aus Ess-Besteck gehen Zahnbürste und Zahnpasta als Dauerbrenner über die Ladentheke. „Und Kofferschlösser und -gurte“, ergänzt Cramer. „Viele erzählen, dass sie schon zig davon haben, weil sie die vor dem Urlaub immer wieder zu Hause liegen lassen.“ Ebenso wie manche Reisende vergessen, ihr heiß geliebtes Taschenmesser aus dem Handgepäck in den großen Koffer zu packen.

Aufbewahren, bis Urlaub vorbei ist

„Solche Gegenstände bewahren wir gerne auf, bis der Urlaub vorbei ist“, sagt Jessica Cramer. Für den Service wird eine Gebühr von rund fünf Euro für eine Woche fällig. Der Kiosk ist aber auch Anlaufstelle für die großen und kleinen Sorgen: Wo gibt es spät abends noch eine Herberge, wenn das Airport-Hotel mal ausgebucht ist? Eben ein Kiosk mit Herz.

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