Brilon. . Bei Starkes Restaurant gibt es den „Beyond-Meat-Burger“. Die vegane Frikadelle kommt aus den USA und ist im Labor Fleisch nachempfunden worden.
Sieht aus wie Fleisch, schmeckt wie Fleisch, ist aber keins: Zwischen den Brötchenhälften des „Beyond-Meat-Burgers“ steckt eine im Labor entwickelte Frikadelle aus den USA, die fleischlosen Fleischgenuss verspricht. Starkes Restaurant hat die trendigen Burger-Patties nach Brilon geholt – Wir haben den „Starke Beyond Meat Burger“ probiert und getestet, ob er für Fleischesser tatsächlich eine pflanzliche Alternative sein kann.
Der Burger
Vegetarische und gar vegane Burger sind bereits auf den Tellern der Region angekommen. Doch anders als herkömmliche Soja- oder Quinoa-Patties, ist die Frikadelle für den „Beyond-Meat-Burger“ im Labor nachgebaut: Aus rein fleischlosen Zutaten wird eine „Fleischlichkeit“ rekonstruiert, die in Konsistenz, Geschmack und Beschaffenheit dem Original nachempfunden ist. Die Idee: ethisch korrekter und umweltbewusster Genuss – auch für Fleisch-Liebhaber.
Beyond Meat ist ein US-amerikanischer Nahrungsmittelproduzent mit Sitz in Kalifornien. Zu seinen veganen Fleischersatzprodukten gehören mittlerweile auch Hack und grobe Bratwurst. Nur den „Beyond-Meat-Burger“ gibt es bislang im Metro-Großhandel in Deutschland zu kaufen. Die Frikadelle besteht aus Erbsenproteinen, die in ihrer Textur an die Muskelfasern vom Fleisch erinnern, Rote-Beete-Extrakt sorgt für die blassrote Verfärbung des „Fleischsafts“, der beim Anschneiden eines Patties austritt. „Der Burger kommt nicht nur ohne Fleisch aus, sondern auch ohne Soja und genmanipulierte Zutaten“, sagt Felicitas Hendrichs, die hinter Starkes „Beyond-Meat-Burger“ steckt und im Restaurant als Beiköchin für die vegane und vegetarische Küche eingestellt worden ist.
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Das Konzept
In Starkes Bierstube erzählte sie das erste Mal von dem Trend aus Amerika. „Aus ‘macht ihr doch mal’ wurde ‘mach du doch mal’“, sagt sie. Denn die Idee passt zum weiterentwickelten Konzept des traditionsreichen Hotel-Restaurants Starke am Marktplatz: „Wir versuchen mit unserer Ausrichtung insgesamt nachhaltiger zu werden“, sagt Therese Keßler vom Hotelmanagement. „Das fängt an bei der Art, wie wir die Hotelzimmer gestalten. Wir versuchen zum Beispiel, altes Mobiliar zu integrieren. Außerdem möchten wir Plastik minimieren und werden bereits seit dem 1. Januar diesen Jahres mit Ökostrom beliefert.“
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Und Betreiber Dietrich Schallehn beobachtet schon länger, dass sich in Brilon und auch in seinem Haus verschiedene Lebenskulturen begegnen: „Früher gab es ganz andere Orientierungspunkte, wie Religion oder Familie. Heute können auch Lebensstil und Essen solche Orientierungspunkte sein.“ Jung und Alt, Tradition und Trends zu verbinden sei daher zukunftsweisend.
Die Karte
Dieser Ansatz spiegelt sich auch in der neuen Speisekarte im Restaurant Starke wider. Ab dem 27. März 2019 sind darin traditionelle und klassische Gerichte ebenso zu finden, wie vegane und vegetarische Kreationen. „Es gibt auch immer mehr Flexitarier, die nicht komplett, aber ab und zu auf Fleisch verzichten möchten“, sagt Felicitas Hendrichs. Dietrich Schallehn bekräftigt: „Ich esse auch Fleisch, will es aber nicht immer tun. Nicht zuletzt wegen der Cholesterin-Werte.“
Mit der neuen Karte möchte das Team alle an einen Tisch bringen: Veganer, Vegetarier, Flexitarier und bekennende Fleisch-Liebhaber, Stamm- und Neukunden sollen gleichermaßen fündig werden – und bestenfalls voneinander probieren. „Denn das ist die größte Herausforderung: Die Menschen ans Probieren zu bringen“, sagt Hendrichs, die auch eine Hundeschule betreibt. Noch immer seien Vegetarismus und Veganismus mit Klischees behaftet. „Dabei handelt es sich um eine unglaublich faszinierende und reichhaltige Küche.“
Die Gerichte
„Wir wollen das beste aus den Welten auf die Teller bringen“, sagt Küchenchef Dirk Philipp. Neben Klassikern wie dem hausgeräuchertem Lachs und der Regenbogenforelle stehen unter anderem Sizilianische Caponata (ein Gemüsegericht mit Aubergine, schwarzen Oliven, Stangensellerie, Tomaten und Kapern) oder Chili sin Carne (veganes Hack, Tomaten, Kichererbsen, Mais und verschiedene Gewürze) auf der Karte. Und neben dem veganen „Starke Beyond Meat Burger“ gibt es auch einen klassischen Pulled Pork Burger.
Zwei kleine grüne Blättchen zeigen an, ob ein Gericht vegan ist, ein einzelnes Blatt weist Speisen als vegetarisch aus.
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