Olsberg. Der Weiterbau der B7n bis Brilon ist vor Monaten ins Stocken geraten. Jetzt geht die Planung weiter, unter Einbindung der Umgehungsstraße.

Es gibt - nach langem Stillstand - neue Planungsideen für eine Linienführung der B7n. Im Bauausschuss Olsberg wurden jetzt erste Details bekannt. Bauamtsleiter Hubertus Schulte stellte sie am Donnerstag vor. Für das Olsberger Stadtgebiet ändert sich nichts Wesentliches, aber ab Höhe der Kreisstraße K57 (Richtung Scharfenberg) in Altenbüren gibt es mehrere Varianten, sie führen auch über die Umgehungsstraße Brilon.

Auszug aus dem Regionalplan von 2012 mit Eckpunkten zur möglichen neuen Linienführung der B7n.
Auszug aus dem Regionalplan von 2012 mit Eckpunkten zur möglichen neuen Linienführung der B7n. © Stadt Olsberg/Bauamt

Die Umgehungsstraße Brilon würde ab dem Busdepot (Kreuzung zur B7) dann bis zur Scharfenberger Straße als neue B7n genutzt, die Linienführung etwa entlang der Hochspannungstrasse bis zur Möhnestraße wäre damit vom Tisch. So viel konnte Schulte im Bauausschuss verraten. Er stellte Eckpunkte zur möglichen neuen Linienführung anhand des gültigen Regionalplans 2012 der Bezirksregierung vor, auf dem noch die ehemals geplante Trassenführung angezeigt ist. „Es gibt aus umwelt- und verkehrstechnischer Sicht eine favorisierte Variante, die auf die Umgehungsstraße Stadt Brilon mündet“, brachte Schulte eine Info aus dem dritten Treffen zur neuen Linienführung, dem so genannten Umwelttreffen von Vertretern von Naturschutzverbänden, Kommunen und Straßen.NRW mit.

Stadt drängt auf dreispurige B7n über Ortsumgehung

Infos zur möglichen neuen Linienführung der B7n von Nuttlar bis Brilon im Bauausschuss Olsberg
Infos zur möglichen neuen Linienführung der B7n von Nuttlar bis Brilon im Bauausschuss Olsberg © Sonja Funke

Die Stadt Olsberg habe beharrlich darauf bestanden, dass die B7n über die Umgehungsstraße dann auch abwechselnd ein- und zweispurig geführt werde, so wie im gesamten Verlauf geplant, betonte Schulte. Warum, das erklärte Bürgermeister Wolfgang Fischer: „Der Verkehr kommt bald zunehmend auch aus östlicher Richtung, von der A 33 und auch vom Briloner Gewerbegebiet, darum sollte sie dreispurig entwickelt werden.“ Und auch dafür seien Artenschutzprüfungen nötig.

Vom Autobahnende würde die Straße durch das Antfelder Feld etwa entlang der Hochspannungsleitung bis Altenbüren, an den Abzweig der Kreisstraße nach Scharfenberg führen, es würde, so Schulte, vorerst keine Abfahrt zum verworfenen interkommunalen Gewerbegebiet vor Altenbüren mehr geben. „Wir haben bis Altenbüren die gleiche Trasse“, betonte er, so dass Olsberg von Änderungen wenig bis gar nicht tangiert sei.

„Anwohner der B7 in Antfeld werden langsam verrückt“

Infos zur möglichen neuen Linienführung der B7n von Nuttlar bis Brilon im Bauausschuss Olsberg.
Infos zur möglichen neuen Linienführung der B7n von Nuttlar bis Brilon im Bauausschuss Olsberg. © Sonja Funke

“Wenn die A46 bis Nuttlar fertig ist, werden wir wahrscheinlich noch ein höheres Verkehrsaufkommen haben, es sind jetzt bis zu 15.000 Autos am Tag auf der B7, im Verhältnis ein Lkw, vier Pkw. Die Anwohner an der Straße werden langsam verrückt“, betonte das Antfelder Ratsmitglied Jochen Siedhoff.

„Muss die B7n unbedingt als Gesamtpaket geplant werden? Warum können wir den Abschnitt von Nuttlar bis Altenbüren nicht zeitlich schon voranbringen, bis sich in Brilon entscheidet, welche Trasse sie wählen“, brachte Astrid Hiller (SPD) ein. Es ginge darum, für Antfeld voranzukommen: „Es ist ja deprimierend, wenn man den zeitlichen Ablauf sieht.“ Die Idee sei nachvollziehbar, aber eine Autobahn könne nicht auf die K57 münden, zur Aufnahme des Verkehrs sei diese nicht fähig, so Fischer.

Ratsbeschlüsse sind nötig für Antrag auf Änderungen

Erst im Sommer gibt es Versammlungen

  • Bis zur Entscheidung ist es immer noch ein langer Weg: Straßen.NRW wertet gerade noch die Vorschläge vom Treffen im Dezember aus, stimmt sie mit dem Bundesverkehrsministerium ab, eine Beteiligung der Öffentlichkeit ist ab Mitte 2019 geplant, danach müssen Ratsbeschlüsse aus Olsberg und Brilon her;


  • Erst damit kann die Linie ausgearbeitet und ans Bundesverkehrsministerium geleitet werden, dann beginnt irgendwann das Planfeststellungsverfahren;
  • Es ist, so Hubertus Schulte, „nicht erkennbar, auch nicht für Straßen.NRW, wie lange so ein Verfahren dauert“
  • Noch in diesem Jahr sollen die Bürger in Versammlungen informiert werden: „Die Städte legen dann fest, welche Varianten sie wollen und was nicht“, erklärte Rainer Müller, Straßen.NRW im Dezember. Er gehe davon, dass dies alles in 2019 passiert. „Die Beschlüsse sind die Voraussetzung dafür, dass wir beim Bund den Antrag auf Linienänderung erstellen können und letztlich im nächsten Schritt in die Entwurf-Aufstellung gehen können“, unterstreicht Müller.

    Nun ist Brilon am Zuge, die vier neuen Linienvarianten betreffen allesamt das Stadtgebiet Brilon.

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