Hochsauerlandkreis. . Nach dem Ausbruch in Meschede und Sundern: Im Altkreis Brilon sind dem Gesundheitsamt bislang noch keine Windpocken-Fälle gemeldet worden.
Nach Ausbrüchen von Windpocken dürfen in Meschede und nun auch in Sundern dürfen Schüler, die nicht gegen die Krankheit immun sind, die Schule für zwei Wochen nicht besuchen. Im Altkreis Brilon sind bislang noch keine Windpocken-Fälle gemeldet worden, so Martin Reuther, Pressesprecher des Hochsauerlandkreis. Seit 2013 gehören Windpocken neben Mumps, Röteln und Keuchhusten zu den Erkrankungen, für die es eine bundesweite Meldepflicht gibt.
Eltern mussten Impfbücher der Kinder vorlegen
Nachdem an der Walburga-Realschule in Meschede in der vergangenen Woche die Windpocken ausgebrochen waren, wurden 93 Kinder für zwei Wochen vom Unterricht ausgeschlossen. Vier Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Klassen waren dort erkrankt. Nun gibt es in Meschede einen weiteren Fall an einer Grundschule. Folge: Zehn Kinder dürfen die Regenbogenschule für 16 Tage nicht mehr besuchen, um eine Ausbreitung der Windpocken in Meschede zu stoppen. Die Eltern mussten gestern Morgen die Impfbücher der Kinder vorlegen oder eine Bescheinigung über eine bereits durchgemachte Windpocken-Infektion vorlegen.
In Sundern müssen zurzeit 92 Schüler des Städtischen Gymnasiums zu Hause bleiben. Dort gab es sieben erkrankte Kinder.
2004 wurde die Windpocken-Impfung erstmals eingeführt, denn die Krankheit verläuft nicht immer so harmlos, wie manch einer mit Blick auf seine eigene Windpocken-Erkrankung in Kindertagen vielleicht annimmt.
Schwere Nerven- und Hirnschäden möglich
Dr. Peter Kleeschulte, Leiter des Gesundheitsamtes Meschede, warnt „Die Erkrankung kann ohne Komplikationen verlaufen. Allerdings können die Viren auch schwere Nerven- und Hirnschäden verursachen und bei Kindern mit Neurodermitis zur bakteriellen Superinfektion führen.“ Er rät Eltern deshalb dringend, ihre Kinder impfen zu lassen. Die Viren seien hochgradig ansteckend. Es müsse nicht einmal ein direkter Kontakt stattgefunden haben. „Es reicht, wenn man sich zusammen in einem Raum befindet“, so Kleeschulte.
Auslöser der Krankheit ist übrigens das Varicella-Zoster-Virus. Es kann zwei verschiedene klinische Krankheitsbilder verursachen: Varizellen (Windpocken) bei einer Erstinfektion von außen oder aber Herpes zoster (Gürtelrose) durch eine spätere Reaktivierung des Virus im Körper.
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