Berlin/Gevelinghausen. . Der Berliner Gropius-Bau zeigt eine Archäologieausstellung mit wichtigen Funden aus dem Bundesgebiet – einer der Funde stammt aus Gevelinghausen.

Unter dem Titel „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ werden die spektakulärsten archäologischen Neufunde der vergangenen 20 Jahre von der Steinzeit bis ins 20. Jahrhundert präsentiert, betonten die Ausstellungsmacher am Donnerstag in Berlin. Noch bis zum 6. Januar sind die mehr als 1000 Exponate auf einer Fläche von rund 1600 Quadratmetern zu sehen.

Ausstellung anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonte anlässlich der Ausstellungseröffnung am Donnerstagabend, für die Archäologie gelte, „dass sie Schätze entdeckt und birgt, die unter der Oberfläche, die wir bewohnen, auf der unser alltägliches Leben stattfindet, verborgen sind“. Dabei gehe es sowohl um materiell wertvolle Schätze, aber auch um Schätze, „die in einem ideellen Sinn kostbar sind“, sagte Steinmeier laut Redemanuskript. Die Ausstellung „Bewegte Zeiten“ zeige Schätze, die in den vergangenen 20 Jahren in allen Teilen Deutschlands gefunden wurden. Sie zeige auch, welche Leistungen die Archäologie in den vergangenen beiden Jahrzehnten erbracht habe.

Der Bundespräsident verwies darauf, dass die Ausstellung anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018 präsentiert wird, das unter dem Titel „Sharing heritage“ steht. Europa sei immer von Mobilität, Austausch und Wanderung geprägt gewesen, so Steinmeier. Auch die Ausstellung will anhand der vier Themen Mobilität, Konflikt, Austausch und Innovation die Folgen überregionaler Interaktion auf persönlicher, wirtschaftlicher und kultureller Ebene erfahrbar machen, betonten die Veranstalter. An der Präsentation in Berlin beteiligen sich mehrere Museen aus ganz Deutschland sowie der Verband der Landesarchäologen.

Unter anderem die Himmelsscheibe von Nebra

Unter den wertvollen Ausstellungsstücken befindet sich unter anderem die Himmelsscheibe von Nebra. Das rund 4000 Jahre alte Exponat gilt als die älteste konkrete Sternenabbildung der Menschheitsgeschichte. Die Himmelsscheibe von Nebra war 1999 im sachsen-anhaltischen Nebra (Burgenlandkreis) gefunden worden.

Zu den zahlreichen Höhepunkten zählt auch der sogenannte Barbarenschatz von Rülzheim mit wertvollen Gold- und Silberobjekten aus der späten römischen Kaiserzeit. Zu dem bundesweit als einmalig geltenden Schatz aus der Südpfalz zählen neben hunnischen Silberschalen auch goldene Gewandapplikationen sowie Reste eines versilberten und vergoldeten römischen Klappstuhls, hieß es.

Aus Westfalen werden Überreste einer Brandbestattung aus der Bronzezeit, die sogenannte Urne von Gevelinghausen aus dem Hochsauerlandkreis, sowie die Rekonstruktion einer 2000 Jahre alten, verzierten Liege aus einem ehemaligen Römerlager in Haltern gezeigt. Thüringen beteiligt sich unter anderem mit der sogenannten „Venus von Oelknitz“, einer fast 15 000 Jahre alten stilisierten Frauenfigur aus Elfenbein, an der Ausstellung im Berliner Gropius-Bau.

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