Olsberg. . Seit 2017 gibt es eine Bibliotheksstrategie. Auswahl der Medien spielt eine Rolle. Raumkonzept soll jetzt für mehr Wohlfühl-Atmosphäre sorgen.

Moderne Medien, mehr Aufenthaltsqualität, Raum für Dialog und Weiterbildung: Die Olsberger Stadtbücherei will zu einem Ort für Medien, Kultur und Begegnung werden. Um dieses Projekt umsetzen zu können, wird sich die Stadt Olsberg um Fördermittel bewerben. Das haben die Mitglieder des Ausschusses Bildung, Sport, Freizeit einstimmig beschlossen.

Förderung durch das Land NRW angestrebt

Eine Projektförderung durch das Land ist möglich. Da Olsberg Haushaltssicherungskommune ist, könnte der Fördersatz 80 Prozent betragen. Bei Gesamtkosten von 60 000 Euro für die Stadt würde ein Eigenanteil von 12 000 Euro verbleiben. Bis November soll ein Förderantrag bei der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken bei der Bezirksregierung Düsseldorf gestellt werden.

Eine Umsetzung der Planung könnte, bei positivem Bescheid, im kommenden Jahr erfolgen.

Seit 2017 gibt es für die Stadtbücherei eine Bibliotheksstrategie, über die Büchereileiterin Petra Böhler-Winterberg berichtete. Um den Bestand aktuell zu halten,werden veraltete Medien aussortiert. Parallel wurde der Etat für Neuerwerbungen auf 15 000 aufgestockt. Zielbestand seien 12 000 Medien, die im Regelfall nicht älter als zwölf Jahre sein sollen, erläuterte sie: „Es macht nicht die Masse – es macht die Klasse.“

Mehr Kultur im Stadtbild

Mehr Kultur im Stadtbild – auch daran beteiligt sich die Stadtbücherei. Mit dem Erzähltheater „Kamishibai“ werden für Kinder im Vor- und Grundschulalter Geschichten lebendig – nach mehreren Veranstaltungen könne man sich über steigende Zuschauerzahlen freuen, sagte Petra Böhler-Winterberg, und auch eine Einladung in ein Seniorenzentrum gebe es bereits.

Für die Herbstferien ist in Zusammenarbeit mit der VHS ein Robotic-Kurs für Kinder geplant; Anfang 2019 ein Workshop „Erzählen mit dem Kamishibai“, der sich sowohl an ehrenamtliche Vorlesepaten, Betreuer im Offenen Ganztag und Seniorenzentren und an pädagogische Fachkräfte richtet. Möglich wurde dies u.a. durch einen neuen Grundetat in Höhe von 2000 Euro speziell für Veranstaltungsarbeit.

Platz für Gruppenarbeitsplätze und Ruhebereiche

Ein weiteres Handlungsfeld: Mehr Raum für Begegnung – die Stadtbücherei soll vom Ausleih- zum Aufenthaltsort werden. So hat die Fachstelle für öffentliche Bibliotheken in NRW in Zusammenarbeit mit Petra Böhler-Winterberg für die Stadtbücherei eine Raumplanung erstellt. An der Fensterfront zur Hauptstraße könnte eine moderne Lese-Lounge entstehen.

In der Mitte des Raums – im Bereich der Säulen – wäre Platz für Gruppenarbeitsplätze und Ruhebereiche. Hier wurde auch an jugendliche Besucher gedacht. Sie sollen sich endlich über einen eigenen Loungebereich freuen können. „Man soll gemütlich sitzen können, aber auch einen Schallschutz für die Arbeitsatmosphäre haben“, erläutert Petra Böhler-Winterberg. Eine Lösung können gemütliche Sitzmöbel mit erhöhten Rück- und Seitenwänden sein.

An der Fensterfront zur Bahnseite soll es Arbeitstische auf Rollen mit Lounge-Sesseln geben, für die Kinder Bilderbuchtröge mit Sitzinseln. Um die Möglichkeiten für Kulturarbeit zu verbessern, könnten zudem 40 Stapelstühle für Veranstaltungen angeschafft werden.

Wohnlich und hochfunktional

Insgesamt, so Petra Böhler-Winterberg, erlaube dieses Konzept eine sehr flexible Nutzung von Raum und Einrichtung – gleichzeitig entstehe ein wohnlicher, aber auch hochfunktionaler Ort der Begegnung für Einwohner und Gäste.

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