Brilon. . Bürgerbeteiligung und gesellschaftsrechtliche Einbindung der Stadtwerke stehen noch nicht. Anlagen sollen Ende 2018 ans Netz gehen.

Die Windräder stehen längst, die vom Rat der Stadt beschlossene Bürgerbeteiligung allerdings noch immer nicht. Auch die gesellschaftsrechtliche Einbindung der Stadtwerke Brilon in das 30-Millionen-Euro-Projekt zwischen Brilon und Altenbüren ist noch nicht erfolgt, wie Bürgermeister Dr. Bartsch jetzt im Rat sagte.

Beigeordneter Reinhold Huxoll wird die Stadt in der Gesellschafterversammlung der Windpark Brilon GmbH & Co KG sowie den daran hängenden Gesellschaften vertreten. Bei einer Gegenstimme (BBL) und drei Enthaltungen (BBL, FDP) übertrug der Rat ihm das Mandat.

Verträge 2017 geschlossen

Für Loos war allerdings gar nicht klar, „auf welcher Grundlage“ die Wahl eigentlich erfolgen solle. Ihm sei nicht bekannt, ob und wann welche Verträge zu diesem Thema geschlossen worden seien und was in ihnen stehe.

Varianten für ein Bürgerbeteiligungs-Modell

Die Stadtwerke arbeiten für den Rat ein „vernünftiges Beteiligungsmodell“ aus, von dem die Bürger auch tatsächlich profitieren sollen, so Reuber.

Da gibt es verschiedene Varianten: die Gründung einer Genossenschaft, den Verkauf einer Anlage, die Ausgabe von Genussscheinen oder die Beteiligung an der Gesellschaft. Reuber: „Die Politik wird dann darüber entscheiden.“

Die Verträge seien im November vergangenen Jahres geschlossen und der Beitritt im Juli diesen Jahres im Rat beschlossen worden, sagte Bürgermeister Dr. Bartsch. Allerdings: „Der Beschluss muss noch umgesetzt werden.“

Windpark mit fünf Anlagen

Der Windpark Brilon besteht aus fünf der sechs zwischen Brilon und Altenbüren im vergangenen Jahr errichteten Anlage. Eine davon, die auf der Haar der B7 am nächsten stehende, befindet sich in Eigentum der Philma Ventus. Dahinter steht eine Familie aus Brilon, der dort landwirtschaftliche Flächen gehören.

Partner der Stadtwerke Brilon ist das Verbands-Energie-Werk (VEW), Gesellschaft für Erneuerbare Energien mbH aus Korbach, eine Tochtergesellschaft der Energie Waldeck Frankenberg, dem kommunalen Energieversorger, dem neben dem Kreis Waldeck-Frankenberg rund 20 Städte und Gemeinden angeschlossen sind und mit dem die Stadtwerke Brilon bereits die Gasversorgung betreiben. Stadtwerke und VEW werden zu gleichen Teilen Gesellschafter des Windparks Brilon. Dazu tritt die Stadtwerke Brilon AöR als Kommandist der Windpark Brilon GmbH & Co KG bei.

Ende des Jahres ans Netz gehen

Für Bau und Betrieb der Infrastruktur des Windparks – dazu gehört auch ein eigenes Umspannwerk – wurde eine eigene Gesellschaft gegründet, an der das VEW derzeit 80 Prozent und der private Investor den Rest hält. Die kaufmännisch Geschäftsführungs des Windparks hat der Verwaltungsrat Stadtwerke-Geschäftsführer Axel Reuber übertragen.

Derzeit befinde sich der Windpark noch in der Einfahrphase, wie Reuber gegenüber der WP sagte. Die Anlagen würden derzeit – etwa bezüglich de Flügelstellungen – auf ihren Wirkungsgrad hin optimiert. Gegen Ende des Jahres sollen die Anlagen dann richtig ans Netz gehen.

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