Winterberg. . Winterberg hat es auf Platz 15 in einem deutschlandweiten Ranking zur Nachfrage nach Ferienwohnungen und -häusern geschafft.

Wer eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus in Winterberg vermietet, kann sich über eine deutlich gestiegene Nachfrage freuen. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest das Online-Buchungsportal FeWo-direkt. In dessen aktueller Rangliste schafft es Winterberg auf Platz 15 der 20 deutschen Ferienziele mit der höchsten Nachfragesteigerung zwischen 2016 und 2017. Das Portal verzeichnet in diesem Zeitraum eine Steigerung um 225 Prozent. Basis der Zählung sind allerdings nur die über dieses Portal angebotenen Ferienimmobilien in Winterberg. Insgesamt geben die Betreiber an, für ihre Analyse knapp 2500 Eigentümer von Ferienimmobilien in Deutschland befragt zu haben.

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Beim Mietpreis pro Person und Nacht liegt Winterberg unter den 20 Zielen im unteren Bereich: Durchschnittlich 31 Euro pro Nacht und Person gibt das Portal an. Damit liegt Winterberg hinter den meisten anderen Zielen in der Top-20-Liste, die oft um die 40 Euro erzielen. Spitzenreiter ist Westerland auf Sylt mit 51 Euro pro Person und Nacht.

Wer kauft, will auch vermieten

Die Aufstellung macht keine Angaben dazu, wie sich diese Preise zwischen 2016 und 2017 entwickelt haben. Auch für Winterberg hat die Touristik- und Wirtschaft GmbH (WTW) dazu nach eigenen Angaben keine konkreten Zahlen. Der Preis von 31 Euro pro Person und Nacht deckt sich aber mit der Einschätzung von Tourismus-Direktor Michael Beckmann. Er gibt 120 Euro pro Nacht als den durchschnittlichen Preis für eine Winterberger Ferienwohnung für vier bis sechs Personen an.

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Eine weitere Erkenntnis aus der Befragung des Portals: Jeder Zweite, der sich in Deutschland eine Ferienimmobilie kauft, will diese auch vermieten. Beckmann stimmt dem zu: „Die Leute haben Renditeerwartungen. Aber dieser Erfolg kommt längst nicht mehr automatisch. Sie müssen zunächst Geld in die Hand nehmen.“ Vor zehn Jahren habe beispielsweise ein Hausbesitzer mit leerstehender Einliegerwohnung diese oft relativ unverändert an Feriengäste vermieten können. Heute forderten die Gäste eine moderne Einrichtung und Ausstattung, ein schönes Bad und – ganz wichtig – freies WLAN. Dadurch seien auch im Bereich der Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Betten in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen getätigt worden. Genaue Zahlen dazu gibt es nicht, weil Investitionen in diesen Kleinstbetrieben nicht statistisch erfasst werden.

Professionelle Internetauftritte

Neben der Wohnung selbst muss auch deren Präsentation stimmen. Ohne professionellen Internetauftritt geht in dieser Hinsicht nichts mehr. Die Besitzer können dabei auf bestehende Infrastruktur zurückgreifen: Sie können sich bei der Ferienwelt melden und über deren Buchungssystem auch auf den bekannten Onlineportalen wie Booking.com und Fewo-direkt erscheinen. Von den rund 800 registrierten Betrieben nehmen laut Beckmann 550 dieses Angebot wahr.

Zahlen verschiedener Statistiken nicht zu vergleichen

Der Landesbetrieb Information und Technik NRW, der offizielle Statistiken erstellt, registrierte zwischen 2016 und 2017 einen Anstieg der Ankünfte in Ferienwohnungen und -häusern in Winterberg um 12,2 Prozent.

Diese Zahlen sind nicht mit denen der Aufstellung von fewo-direkt zu vergleichen, da diese nicht die tatsächlichen Anreisen oder Buchungen, sondern nur die Entwicklung der Nachfragen aufzeichnen.

Auch wenn die Kleinstbetriebe nicht statistisch erfasst werden: Sie leisten einen großen Beitrag zum Erfolg; in der Ferienwelt Winterberg tragen sie etwa ein Viertel zur Gesamtzahl der Übernachtungen bei. Diese lag 2017 bei rund 1,45 Millionen. Steigerungen gab es besonders in den Sommermonaten. „Aber da war auch einfach noch mehr Luft nach oben als im Winter“, wie Beckmann einräumt.

Chancen für weniger bekannte Orte

Auffällig ist, dass unter den Orten, die in der Rangliste von Fewo-direkt zu finden sind, viele weniger bekannte Namen auftauchen: Auf den beiden Plätzen stehen Schwielowsee in Brandenburg sowie Göhren-Lebbin in der Mecklenburgischen Seenplatte. Ferienimmobilien sind in diesen Regionen erschwinglicher als in den den touristischen Hotspots; auch eine schnelle Erreichbarkeit aus den Millionenstädten und Ballungsgebieten dürfte eine Rolle spielen.

Weitere Gründe, sich beim Kauf einer Immobilie für einen bestimmten Ort zu entscheiden, sind hauptsächlich die örtlichen Gegebenheiten. Touristische Angebote müssen schnell erreichbar sein, dazu Rad- und Wanderwege, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants. Auch das deckt sich mit den Erfahrungen der Winterberger Touristiker. Wenn diese Gegebenheiten stimmten, sei es nebensächlich, ob eine Ferienwohnung in der Kernstadt oder in einem Ortsteil liege.

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