Brilon. . Die Indizien verdichten sich, dass ein Hundehasser versucht, Hunde und Katzen zu vergiften. In Thursoer Straße werden mutmaßliche Köder gefunden.

Es werden immer mehr Fälle bekannt, bei denen Tiere in Brilon mit Vergiftungserscheinungen behandelt werden, nachdem sie etwas vom Boden gefressen haben. Jetzt wurden in der Thursoer Straße mutmaßliche Köder gefunden.

Auch Manfred Schlömers Border Collie-Golden Retriever-Mischling musste kurz vor Weihnachten behandelt werden, weil er unter Vergiftungserscheinungen litt.

Glück, weil die Symptome früh erkannt wurden

„Wir hatten noch Glück, weil die Symptome früh erkannt wurden. Der Hund bekam acht Spritzen, hat viel erbrochen und war nach vier Tagen fit.“ Am Donnerstagabend fand Manfred Schlömer beim Spazierengehen mit seinem Hund einen der mutmaßlichen Giftköder.

Einer der mutmaßlichen Köder, die in Brilon gefunden wurden.     
Einer der mutmaßlichen Köder, die in Brilon gefunden wurden.      © Privat

„Ich gehe derzeit mit meinem Hund nur noch an der kurzen Leine und nachts mit einer Taschenlampe raus.“ In der Thursoer Straße fand er am Donnerstag gegen 18.20 Uhr auf dem Bürgersteig einen der Köder und brachte ihn zur Polizeiwache Brilon.

Füllung ist körnig, vergleichbar mit Waschpulver

Es handelt sich um ein keksartiges Produkt. Die Füllung ist körnig, vergleichbar mit Waschpulver – allerdings eher feucht und gepresst. Am Freitag fand ein Hundehalter einen weiteren mutmaßlichen Köder – ebenfalls in der Thursoer Straße. „Ich habe einer Hundetrainerin und einer Mitarbeiterin vom Fressnapf Bilder davon gezeigt. Ihnen kam dieses Stück auch seltsam vor“, sagt Manfred Schlömer.

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„Das Fundstück wurde sichergestellt“, sagte Polizeisprecher Sebastian Held. Die Polizei prüfe jetzt, ob es mit den zur Verfügung stehenden Mitteln vor Ort in Meschede analysiert werden könne. „Danach können wir vielleicht mehr sagen.“

Tierklinik: Wahrscheinlich Rattengift gefressen

Ende Dezember hatte sich Hundehalter Martin Kürmann aus Brilon an die Redaktion dieser Zeitung gewandt. Duncan, sein Petit bleu de Gascone, musste in einer Tierklinik in Lichtenau behandelt werden. Es war sein zweiter Hund innerhalb von vier Wochen, der wegen schweren Vergiftungserscheinungen behandelt werden musste. Die Tierklinik hält es für wahrscheinlich, dass die Hunde Rattengift gefressen hatten. Duncan ist über dem Berg, weitere Nachbehandlungen sind notwendig, um Langfristschäden zu vermeiden.

Vorfälle an unterschiedlichen Orten in Brilon

Tierarzt Dr. Ralf Martini sind mehrere Fälle aus den vergangenen Wochen bekannt, bei denen Hunde und Katzen wegen schwerer Vergiftungserscheinungen behandelt wurden.

Es habe in den letzten Tagen weitere Fälle gegeben. Auch in der Ketteler Straße wurde ein mutmaßlicher Köder wie in der Thursoer Straße gefunden. Besonders beunruhigend sei, dass die Tiere an völlig unterschiedlichen Orten im Stadtgebiet Symptome zeigten, nachdem sie etwas gefressen hatten: Neben der Thursoer Straße z.B. an der Ketteler Straße oder in der Nähe von Brockmanns Hütte.

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