Hallenberg. Disney-Zeichner Ulrich Schröder hat in den Hallenberger Schulen gezeigt, wie man Micky Maus und Co. zeichnen kann.
Was wollen die Hallenberger Viertklässler, die zwischen neun und zehn Jahren alt sind, später mal werden? Tierarzt, Lehrerin, Sportler, Bankkauffrau zum Beispiel. Für Ulrich Schröder stand in dem Alter felsenfest: „Ich zeichne Comics für Walt Disney!“ Der heute 53-jährige Aachener war als Kind schon großer Fan von Micky Maus, Donald Duck und deren Freunden, machte seinen Berufswunsch wahr und ist seit 33 Jahren tatsächlich Zeichner der weltberühmten Mäuse und Enten aus der Welt von Walt Disney.
Grundzüge in zwei Schulstunden
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Am Donnerstagmorgen zeigte er den Schülern der Grundschule und der Verbundschule Hallenberg in je zwei Schulstunden ganz einfache Grundzüge, mit denen sogar Laien es schaffen, eine erkennbare Micky Maus oder einen Donald Duck aufs Papier zu bringen.
„Ich kann das sowieso nicht“ – oder „das ist bestimmt viel zu schwer“, sind sich die Kinder anfangs unsicher. Und auch die Lehrer – ebenfalls mit Zeichenblöcken bewaffnet – sehen noch recht skeptisch aus. Doch nach einem lautstarken „Guten Morgen, Herr Micky-Maus-Zeichner“ nimmt Ulrich Schröder direkt allen ihre Bedenken: Ein Kreis, zwei gekreuzte Linien, zwei Ovale als Augen, zwei kleinere Kreise als Ohren - verblüffend, wie schnell sich unverkennbar eine Micky Maus auf dem Papier abzeichnet.
Schritt für Schritt geht es weiter: Schwungvolle Bögen im Wangenbereich, eine Lachfalte und von dort ausgehend eine gewellte Linie als Nase, ein Halbkreis für den Mund. Dann die Konturen nachzeichnen, die Hilfslinien wegradieren – und: „Das ist ja wirklich Micky Maus!“
Eine Schleife zwischen die Ohren, lange Wimpern und Puffärmel – im Handumdrehen ist auch Mickys Freundin Minni Maus fertig. „Ihr seid richtig gut, ich habe da 15 Jahre für geübt“, lobt Ulrich Schröder die Schüler. Bei Donald Duck wagen sie sich schon an verschiedene Gesichtsausdrücke wie Lachen, Wut oder Traurigkeit. Zwischendurch erzählt Ulrich Schröder von seinem beruflichen Werdegang Heute ist er mit seinem Studio „Duckworks“ freiberuflich tätig und zeichnet u.a. die Titelmotive für die französischen Micky-Maus-Hefte. Der erste Entwurf für ein Comic-Titelbild ist bei ihm nicht größer als ein Schmierzettel. Den zeichnet er ab ins Reine, aber immer noch mit vielen Hilfslinien in blau versehen.
Das ist der Trick der Grafiker, verrät er: Wenn dieser Entwurf eingescannt wird, verschwinden die blauen Linien.
Zeichnungen alle per Hand
Seine Zeichnungen fertigt Schröder alle per Hand an, die Farben werden später am PC zugefügt. Sein Tempo am Flip-Chart erscheint rasend schnell. Und doch habe er mal einen Preis als der langsamste Zeichner gewonnen, weil er mit seinen Entwürfen nie zufrieden sei und ganz oft nachbessere, erzählt er. „Hast Du Muckis vom vielen Malen“, will ein Schüler wissen.
„Kannst Du mir mal Gustav Gans machen?“ Klar kann Ulrich Schröder das. Die Grundzüge von Donald Duck, dazu eine Dauerwelle, Stirntolle und ein Hut. Daniel Düsentrieb bekommt einen Hühnerschnabel, Brille und sein obligatorisches Helferlein. Ulrich Schröder erfüllt alle Wünsche, am Ende gibt es eine spannende Verlosung der Bilder. Und einige Schüler überlegen, ob sie nicht auch Micky-Maus-Zeichner in ihre Berufswunsch-Liste aufnehmen sollen.
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