Brilon. . Familie Potapski trauert um Kater Cosmo. Röntgenaufnahme bestätigt: Samtpfote ist in direkter Nähe ihres Wohnhauses erschossen worden.

  • Vermutlich mit einem Luftgewehr ist Kater Cosmo in einem Briloner Wohngebiet erschossen worden
  • Röntgenaufnahme bestätigt: Projektil traf Kater mitten ins Herz
  • Karfreitag ereignete sich ähnlicher Vorfall in der Nachbarschaft: Ein Kater überlebte Schuss in die Lunge

Cosmo liegt direkt am Gartenzaun, als Sabine Potapski ihn findet. Da, wo sich der Kater immer gern gesonnt hat. „Er lag wie schlafend im Beet“, erzählt sie. Doch der Persermix mit dem rötlichen Fell schläft nicht. Er ist tot – erschossen, vermutlich mit einem Luftgewehr, wie sich später beim Tierarzt zeigen wird.

Nachbarskatze angeschossen

Normalerweise ist Cosmo etwa zwei Stunden draußen unterwegs. Zwischendurch kommt er immer mal wieder bei seiner Familie vorbei. Vergangenen Sonntag lassen die Potapskis ihn gegen halb zwölf raus. „Um eins haben wir angefangen zu grillen“, sagt Sabine Potapski. Als Cosmo eine Stunde später noch kein Lebenszeichen von sich gibt, bittet Sabine Potapski ihre Kinder, Johannes und Jakob, zu schauen, wo er bleibt.

„Ich hatte ein mieses Gefühl“, erinnert sie sich. Und das hat einen Grund: Erst am Karfreitag war ein Kater ganz in der Nähe, in der Kurkölnischen Straße, angeschossen worden. „Das war auch so ein roter, wie unserer“, sagt Sabine Potapski. Er gehört Inka Richter. „Unser Kater war Karfreitag am Nachmittag etwa für zwei Stunden rausgegangen. Als er wiederkam war er sehr ruhig, hat sich sofort zurückgezogen“, einnert sich Richter. Mit starken Atembeschwerden bringt sie ihn am nächsten Morgen zum Tierarzt. Eine Röntgenaufnahme zeigt: Der Samtpfote steckt eine Diabolo in der Lunge; ein Projektil, das zum Beispiel aus Luftgewehren und Luftpistolen verschossen wird. Inka Richters Kater überlebt.

Auf Rufe nicht reagiert

Als Cosmo auch auf Rufe nicht reagiert, wird das schlechte Gefühl stärker. „Ich bin dann mit dem Hund losgegangen, um ihn zu suchen – ohne Erfolg“, sagt Sabine Potapski. Wieder zu Hause, schaut sie einer Eingebung folgend über den Gartenzaun. Und da liegt Cosmo: noch auf dem Grundstück der Familie, kaum einen Meter hinter dem Zaun. „Als ich ihn hochgehoben habe, war er schon steif“, erzählt Sabine Potapski.

Röntgenaufnahme bringt Klarheit

Simone Hoppe kann es erst selbst nicht glauben. Vielleicht ein gebrochenes Genick, vielleicht ist Cosmo vor ein Auto gelaufen, denkt sich die Tierärztin. Doch die Röntgenaufnahme zeigt deutlich: Der Kater starb an einem tödlichen Schuss – mitten ins Herz. Simone Hoppe vermutet: „Da hat keiner geschossen, um das Tier zu erschrecken. Das war schon gezielt“. Cosmo war sofort tot. Er wurde nur zehn Monate alt.

„Ich habe Angst, meine Kinder oder den Hund in den Garten zu lassen“, sagt Sabine Potapski, „wenn man nichtmal auf dem eigenen Grundstück sicher ist“. Und das ist von Zäunen, Büschen und Hecken umgeben – wie und von wo konnte der Täter so zielgenau einen Schuss abfeuern?

>>>>Info: Wo ist das Schießen erlaubt?

  • Außerhalb des befriedeten Besitztums darf nicht mit einem Luftgewehr geschossen werden. Innerhalb nur, wenn die Geschosse das Grundstück nicht verlassen könnten, so Sebastian Held von der Kreispolizeibehörde.
  • Das Schießen mit einem Luftgewehr stellt eine Ordnungswidrigkeit dar: Die kann mit einer G eldbuße von bis zu 10 000 Euro geahndet werden.

Folgen Sie der Lokalredaktion im Altkreis Brilon auch auf Facebook.