Altkreis. Die Schützen öffnen sich für Nichtchristen und Homosexuelle. Der Kreisschützenbund Brilon aber sagt: Mitglieder müssen die Satzung anerkennen.

  • Die Historischen Deutschen Schützenbruderschaften haben einen wegweisenden Beschluss gefasst
  • Demnach können auch Nichtchristen Mitglied werden. Es ging außerdem um homosexuelle Königspaare
  • Für den Kreisschützenbund Brilon ist es wichtig, dass Mitglieder die christlich geprägte Satzung anerkennen

Der Beschluss der historischen deutschen Schützenbruderschaften, dass Muslime künftig Mitglieder in katholischen Schützenbruderschaften und damit auch Schützenkönig werden dürfen – hat auch im Sauerland das Thema in den Blickpunkt gerückt. Mitglied in diesem Dachverband sind die Schützen im Altkreis Brilon allerdings nicht.

Trotzdem nimmt Kreisoberst Rüdiger Eppner für den Schützenkreis Brilon Stellung zu dem Thema. Er macht deutlich, dass die Mitgliedschaft zum Beispiel von Muslimen, Nichtgläubigen oder Homosexuellen kein Problem sei: „Wir machen da keinen Unterschied. Voraussetzung ist allerdings, dass alle, die bei uns Mitglied werden möchten, unsere Satzung anerkennen und akzeptieren“, so Eppner. Die wiederum orientiere sich an dem Grundsatz „Glaube, Sitte, Heimat“ und dem Ziel, das christliche Brauchtum zu pflegen.

Homosexuelle als Königspaar?

Thema bei der Bundesversammlung der historischen Schützenbruderschaften in Leverkusen war auch der Umgang mit Homosexuellen. Beschlossen wurde dort, dass künftig auch Homosexuelle gemeinsam mit ihrem Lebenspartner als Königspaar auftreten dürfen.

Und wie sieht es mit Blick auf dieses Thema im Altkreis Brilon aus? „Eine generelle Vorgabe, ob Homosexuelle gemeinsam als Königspaar auftreten dürfen, gibt es durch den Kreisschützenbund Brilon nicht. Solche Dinge regelt jeder Verein in seiner Satzung selbst“, erklärt der Schützenoberst.

Rüdiger Eppner
Rüdiger Eppner © Privat

Teilnahme am Schützenhochamt

Als Beispiel führt er die Schützengesellschaft Hallenberg an, der er als Major vorsteht. In der Satzung sei beispielsweise geregelt, dass die Wahl der Schützenkönigin dem jeweiligen Schützenkönig freigestellt sei. Dadurch, dass hier ausdrücklich von einer „Schützenkönigin“ die Rede sei, sei klar, dass in Hallenberg nur eine Frau für diese Funktion in Frage käme. Ein homosexueller Schützenkönig könne also mit einer weiblichen Begleiterin oder auch allein auftreten, so Eppner. Durch die Satzung festgelegt sei auch zum Beispiel, dass der Schützenkönig am Schützenhochamt teilnimmt. Das gelte also auch für den Fall, dass der Betreffende keiner christlichen Religion angehöre.

Dem Kreisschützenbund Brilon gehören insgesamt 67 Schützen-Bruderschaften, Vereine und Gesellschaften mit mehr als 30.000 Mitgliedern an. Folgen Sie uns auf facebook.