Marsberg. . Nachwuchsarbeit bei den Jungschützen ist dringend nötig: Das wurde bei der Delegiertenversammlung vom Schützenkreis Brilon in Marsberg deutlich.
- St.-Sturmius-Schützen Leitmar richten Versammlung des Schützenbundes Brilon aus
- Matthias Kamphans neuer Kreispräses, Vorgänger Manfred Müller wird Ehrenpräses
- Nachwuchsarbeit ist gefragt: Engagement der Jungschützen lässt nach
Insgesamt 583 Schützen aus dem Schützenkreis Brilon sind am Samstagnachmittag zur Kreisdelegiertenversammlung in die Schützenhalle nach Marsberg gekommen. Ausrichter waren die St. Sturmius Schützen Leitmar.
Größtes Schützenereignis in diesem Jahr ist das 600-jährige Jubiläum der Briloner Schützen. „Großartig gefallen hat mir der Festakt Anfang des Jahres“, richtete Landrat Dr. Karl Schneider in seinem Grußwort explizit Dankesworte an die Ausrichter. „Wir freuen uns auf das Jubiläumsschützenfest in Brilon vom 12. bis zum 15. Mai“, so Staatssekretär Dirk Wiese (SPD).
Peter Sauerland, Vorsitzender von St.-Sturmius, dankte in erster Linie den Schützenbrüdern von St. Magnus Niedermarsberg für die Bereitstellung ihrer Schützenhalle und die Unterstützung bei der Organisation ebenso wie den Vorstandskollegen aus anderen Vereinen.
Dass die Kreisversammlung diesmal im östlichen Teil des Sauerlandes stattfand, begrüßte Marsbergs Bürgermeister, Klaus Hülsenbeck ganz außerordentlich. Denn: „Wir sind die Stadt mit zwei Kreisschützenkönigen gleichzeitig: Josef Andree aus Obermarsberg für den KSB Brilon und Helmut Kruse aus Essentho für den Altkreis Büren.
Für den neuen Kreisoberst Rüdiger Eppner aus Hallenberg war es die erste Versammlung an der Spitze des KSB. „Es war ein tolles Schützenjahr“, blickte er zurück auf 88 Termineinladungen und rief dazu auf: „Dass wir uns niemals durch Gewalt und Terror einschüchtern lassen.“ Allerdings zeigte er sich „sehr enttäuscht“ über die Beteiligung an der Bundesversammlung in Lippstadt. Nur 15 Vereine aus dem KSB nahmen teil: „Das war richtig schwach.“
Deutlich wurde in der Versammlung ebenfalls, dass im Bereich der Jungschützenarbeit mehr Engagement gefordert ist. Bescheidendes Interesse am Jungschützentag im vergangenen Jahr in Marsberg, beklagte Kreisjugendsprecher Michael Müller: „Ich hatte erwartet, dass mehr Jungschützen daran teilnehmen würden, wenn der Tag schon mal in unserem Kreis stattfindet.“ Elf Jahre ist er nun im Amt. Im nächsten Jahr möchte er es in der Jungschützenversammlung in Liesen zur Verfügung stellen.
„Trotz Überalterung in der Gesellschaft bleibt unsere Mitgliederzahl nahezu konstant“, berichtete Kreisgeschäftsführer Norbert Clement von 15 Neuzugängen in 2016. Nach der Verschärfung des Waffenrechts stehe jetzt die Überprüfung der Schießstätten im Fokus. Zielführende Gespräche mit Sachverständigen und Vertretern des Kreises sieht er „als Grundlage konstruktiver Lösungen“. Im nächsten Jahr stellt Clement sein Amt zur Verfügung. 14 Jahre ist er Kreisgeschäftsführer: „Es war eine tolle, bewegende Zeit.“
In diesem Jahr ist das Kreisschützenfest im September in Medebach.
Matthias Kamphans zum neuen Kreispräses gewählt
Der Kreisschützenbund Brilon hat einen neuen Kreispräses. Es ist Matthias Kamphans, Pfarrer aus Hallenberg. Sein Vorgänger Pfarrer Manfred Müller wurde mit stehendem Applaus von den Delegierten aus 66 Schützenvereinen, -bruderschaften und -gesellschaften aus dem gesamten Altkreis Brilon zum Ehrenkreispräses gewählt.
1996 wurde Pfarrer Manfred Müller zum Kreispräses gewählt. Mit stehendem Applaus verabschiedeten ihn am Samstag die Delegierten der Schützenvereine und -bruderschaften aus seinem Amt. „21 Jahre hat Du Dich im Dienst als Geistlicher im Schützenwesen verdient gemacht“, sprach ihm Kreisoberst Eppner Dank und Anerkennung im Namen aller Schützen aus, um ihn gleich danach zum Ehrenkreispräses des KSB zu ernennen.
Zuvor bescheinigte ihm Eppner, dass er die Schützenwerte Glaube, Sitte, Heimat stets richtig gelebt und immer mit Feingefühl bewiesen habe, dass Frohsinn und Glaube stets zusammengehören.
Gerne hätte er sein Amt noch einige Jahre weiter ausgeführte, dankte Pfarrer Manfred Müller für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Aber gesundheitliche Gründen hätten ihn zu dem Schritt bewogen. In seinem letzten geistlichen Wort an die Schützen hinterfragte er die Sinnhaftigkeit von Kirche und Schützenwesen: „Heute kann ich sagen, es war eine sinnvolle Zeit. Ich möchte sie nicht missen. Ja, es macht Sinn, viel Sinn.“
„Ich habe riesengroßen Respekt davor, wie du das Amt ausgefüllt hast“, so der neue Kreispräses. Seit 2014 ist Matthias Kamphans Geistlicher in Hallenberg: „Ich freue mich, auf das, was in den nächsten Jahrzehnten auf mich zu kommt.“
Politiker danken den Schützen
„Ich stehe immer an ihrer Seite. Wenn Sie Sorgen haben, können sie immer das Wort an mich richten.“ Die gute unbürokratische Zusammenarbeit der Schützen auf allen gesellschaftlichen Ebenen, wie auch bei der Flüchtlingshilfe, hoben Dr. Patrick Sensburg, CDU-MdB, und Matthias Kerkhoff, CDU-MdL, hervor. „Wir machen uns gerne für Sie stark, weil Sie unsere Heimat stark machen.“
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