Brilon. Das 15-Millionen-Projekt wollen nicht mehr nur die Initiatoren alleine schultern, sondern es können auch weitere Anleger mit einsteigen.

  • Neues Feriendorf in Gudenhagen-Petersborn ist auf einer Fläche von 60000 qm geplant
  • Anlieger am Kahlen Hohl befürchten wegen der Erschließung erhöhte Straßenbaukosten
  • Stadtverwaltung stellt das Projekt in einer Bürgerversammlung am Donnerstag, 9. März, vor

Mit Eröffnung des Trail-Grounds und des Waldfeenpfads war es „bei uns mit der Ruhe am Hängeberg vorbei“. Besucher parken seitdem schon mal bei Günter Wiese auf dem Grundstück und Radfahrer bereiten bei dem SPD-Stadtrat ihre Räder auf. Er könne damit leben, für ihn sei das „okay“, sagt Wiese. Schließlich sei der Tourismus „für uns als Stadt und den Briloner Süden gut“. Ähnliches gilt für das bei Gudenhagen-Petersborn geplante Feriendorf. Wiese diese Woche im Bau- und Planungsausschuss: „Wir wollen das.“

Invest am Waldfreibad

Initiator des Feriendorfs ist die Waldsee Hotel Resort GmbH & Co. KG.

Die Gruppe hat jüngst auch das Haus Waldsee am Waldfreibad erworben und will es in das Konzept integrieren.

www.gut-petershagen.de

Ob das die Einwohner von Gudenhagen-Petersborn auch so sehen, wird sich bei dem Bürgerbeteiligungstermin am Donnerstag, 9. März, um 19 Uhr im Gemeinschaftshaus Grün-Weiß zeigen. An diesem Abend stellt die Verwaltung das Vorhaben im Rahmen der Flächennutzungsplanänderung vor.

Auf einer - bisher im städtischen Eigentum stehenden - Fläche von rund 60 000 qm wollen der Briloner Architekt Eckhard Lohmann sowie einige Investoren ein Resort mit Hotel, Ferienhäusern sowie Reithalle und -platz errichten. Investitionsvolumen: über 15 Millionen Euro. Im Unterschied zu dem vor zwei Jahren vorgestellten Entwurf tritt nicht mehr die Initiatorengruppe allein als Finanzier auf.

„Mit Willingen und Winterberg gegenseitig befruchten“

Mittlerweile werden Häuser und Appartements als Investitions-Anlage angeboten. Beigeordneter Reinhold Huxoll im Ausschuss: „Es gibt viele Leute, die viel Geld haben und die das irgendwo anlegen möchten.“ Das Projekt runde das Tourismus-Angebot der Region ab. Huxoll: „In diesem Segment gibt es hier noch nichts. Wir können uns mit Willingen und Winterberg gegenseitig befruchten.“

Weniger begeistert sind die Menschen, die am Kahlen Hohl leben. Denn für die Erschließung des Feriendorfs kommt nur die Straße vor ihrer Haustür in Frage. Bei Varianten, die vom Rübezahlweg oder vom Gudinburger Weg zu der Anlage führen könnten, wären wegen der dort verlaufenden Gewässer Brücken erforderlich. Das, so Stadtplaner Gernot Oswald im Ausschuss, sei jedoch zu teuer.

Wo sind die Kyrill-Gelder geblieben?

Noch offen ist die Art und Weise, wie das Kahle Hohl ausgebaut werden soll. Die Straßen in Gudenhagen-Petersborn sind ohne Gehwege rund fünf Meter breit - das sei „ortstypisch“, so Beigeordneter Huxoll. Die Frage: „Wollen wir das auch hier?“ Vor etwa drei Wochen fand eine Untersuchung des Straßenkörpers statt. Das Kahle Hohl, so Huxoll, habe „noch nie einen richtigen Ausbau erhalten“. Beiträge seien deshalb bisher nicht geflossen. Doch gerade das, so CDU-Ratsherr Wolfgang Diekmann, Ortsvorsteher von Gudenhagen-Petersborn, sei „die wichtigste Frage für die Anlieger“. An der Straße wohnen rund 40 Personen, es gibt etwa ein Dutzend Eigentümer.

Und die, so Diekmann, könne man wohl schlecht zur Kasse bitten, weil jemand anders dort Geld verdienen möchte. Zudem forderte Diekmann die Verwaltung auf, nach dem Verbleib jener Gelder zu forschen, die für die Behebung der bei der Kyrill-Aufarbeitung am Kahlen Hohl entstandenen Straßenschäden zugesagt waren.

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