Marsberg. . Der Tierschutzverein Marsberg sucht immer noch ein Grundstück für eine Schäferhund-Auffangstation. Die Fläche sollte rund 5000 Quadratmeter groß sein.
- Suche nach einem geeigneten Grundstück erweist sich als schwierig
- Tierschutzverein hat schon sehr konkrete Pläne und möchte gerne loslegen
- Auffangstation ist vornehmlich für Schäferhunde gedacht
Der Tierschutzverein Marsberg ist weiterhin auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück im Großraum Marsberg. Auf einer Fläche von mindestens 3800, am liebsten aber 5000 Quadratmetern möchte der rührige Verein eine Auffangstation für Schäferhunde errichten. Die Tierschützer sind in ihren Planungen schon sehr weit. Bislang ist die Realisierung des Projektes aber an der Grundstücksfrage gescheitert. Dabei sah es zwischenzeitlich schon sehr gut aus...
Potenzielles Grundstück lag angeblich auf einem Überflutungsgebiet
„Das Ärgerliche ist, dass sich alles so lange hingezogen hat und wir keinen Schritt weiter sind“, sagt Peter Schreckenberg, 2. Vorsitzender des Vereins. Mit „alles“ sind die zahlreichen Behörden-Kontakte gemeint. Denn es gab durchaus passende Grundstücke. Zuletzt waren Flächen im Bereich Kläranlage und Diemel bei Westheim im Gespräch. Der Tierschutzverein hatte mit dem Eigentümer gesprochen und das Vorhaben auch schon im Ortsbeirat vorgestellt. Der wiederum hatte das Projekt mit großer Mehrheit befürwortet. Schlussendlich legte aber die Untere Wasserbehörde Veto ein, da das Grundstück als Überflutungsgebiet eingestuft sei. Hätte der Verein das vorher gewusst, hätte er sich viele Mühen sparen können.
Stadt sagt Unterstützung bei der Suche nach geeigneter Fläche zu
Die Stadt unterstütze das Vorhaben des Vereins, sagte gestern Uwe Hüllen, beim Bauamt für Liegenschaften zuständig. Man sei bemüht, alternative Flächen zu finden.
In Lübbbecke haben die Tierschützer einen Architekten gefunden, der schon mehrere Tierheime gebaut hat und die speziellen Anforderungen für solch ein Objekt kennt. Die Planungen sind fertig. Vorgesehen ist ein eingeschossiger Bau, der rund 416 000 Euro kosten soll. Vereinsvorsitzende Elke Heinemann: „Wir haben ein Baukonto eingerichtet und wir arbeiten mit diversen Stiftungen für den Tierschutz zusammen, die uns schon lange unterstützen und die im Laufe unserer 20-jährigen Arbeit auf uns aufmerksam geworden sind. Trotzdem brauchen wir natürlich weitere Spenden.“ Das Team des Vereins werde die Auffangstation zunächst ehrenamtlich führen. Langfristig sei es denkbar, dort einen festen Arbeitsplatz zu schaffen.
Keine Konkurrenz zum Tierheim in Brilon
Elke Heinemann macht aber auch deutlich, dass sich die Auffangstation nicht als Konkurrenz zum Briloner Tierheim sieht: „Ein Tierheim steht jedem Tier in Not zur Verfügung. Das können wir nicht stemmen. Natürlich bleibt kein Hund vor der Tür, wenn er einer anderen Rasse zugehörig ist, sofern ein freier Platz vorhanden wäre“. Die Platzfrage ist auch der Motor, der die Marsberger Tierschützer zu dieser Eigeninitiative antreibt. Der Verein hat kein eigenes Heim und gibt die Hunde zurzeit in Pensionen ab – u.a. nach Obermarsberg, Bad Arolsen oder Freudenberg. Heinemann: „Anfang Januar standen uns sieben Pensionsplätze zur Verfügung. Zurzeit sind schon wieder alle belegt.“ Erst wenn die Tiere wieder gesund sind, werden sie weiter vermittelt. Pro Jahr finden dank des Marsberger Tierschutzvereins 60 Hunde ein neues Zuhause.
Anforderungen an Tierschutz steigen
Die Anforderungen an den Tierschutz sind gestiegen. Immer häufiger werden Hunde ausgesetzt oder verlassen oder es müssen Rettungsaktionen arrangiert werden. „Deshalb brauchen wir eine kontinuierliche Aufnahmekapazität. Die Arbeit mit den Hunden, der Aufwand bei Vermittlungen und der Planung von Neuaufnahmen könnte dadurch erheblich einfacher werden, da wir alles von einer Stelle koordinieren könnten“, so der Verein in der Beschreibung seines Projektes. Durch das Wegfallen der Fahrten zu den Hundepensionen könne man außerdem viel Zeit gewinnen für einen intensiveren Umgang mit den Hunden.
Die Lage bei Westheim wäre optimal für den Verein gewesen, da viele Mitglieder in unmittelbarer Umgebung wohnen. Vielleicht gibt es ja doch noch ein Grundstück, auf dem der Verein sein Projekt verwirklichen kann.
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Tierschutzverein hat sich besonders dem Schäferhund verschrieben
Der Tierschutzverein Marsberg hat sich besonders der Rasse „Schäferhund“ verschrieben. „Man muss nicht klein und niedlich sein, um geliebt zu werden. Schäferhunde sind sehr sensibel, binden sich fest an den Menschen und wollen ihm gefallen und alles richtig machen. Die Zwingerhaltung von früher ist längst überholt“, sagt Vereinsvorsitzende Elke Heinemann.
Aber trotzdem trauen sich offenbar viele die Arbeit mit ihnen nicht zu. Heinemann: „Auch viele Tierheime sehen sich nicht in der Lage, Schäferhunde aufzunehmen.“ Ganz aktuell wurde der Marsberger Verein eingeschaltet, als in Dortmund eine Wohnung zwangsgeräumt wurde und die beiden verwahrlosten Schäferhunde „Berry“ und „Tyson“ - Vater und Sohn - untergebracht werden mussten. Die Krallen der Tiere waren fünf Zentimeter lang, die Ohren entzündet, beide hatten Darmprobleme aufgrund eingeschränkter Bewegung und unregelmäßiger Versorgung mit Futter und Wasser.
„Für uns war es das wichtigste, dass beide Schäferhundrüden lieb und Menschen sehr zugetan sind.“ Die Tiere kamen in Pensionen, wurden ärztlich behandelt und werden zurzeit wieder aufgepäppelt. In den 20 Jahren seines Bestehens hat der Verein vielen Tieren auch aus anderen Ländern aus Notlagen geholfen.