Brilon. . Rund 400000 Euro steckt die Stadt Brilon in die neue Filtertechnik ihres Waldfreibades. Die Investition war wegen Hygieneanfälligkeit in der Vergangenheit erforderlich.
Grün bis in alle Bereiche. Na ja, fast. Ganz hinten, am anderen Ende des Beckens, im Nichtschwimmerbereich, da lässt sich das Uranin noch Zeit. Jörn Kaluza nimmt’s entspannt zur Kenntnis. „Das wird schon“, sagt der Diplom-Ingenieur. Ansonsten müsste er eben noch mal ins Wasser und die auf Grund verlegten Chlor-Düsen ein wenig justieren. Kein Vergnügen. 14,6 Grad gibt Schwimmmeister Dietmar Michel als Wassertemperatur im Waldfreibad Gudenhagen an. Pfingstsamstag um 9 Uhr kann die neue Saison im größten Freibad NRWs starten.
„Die Zustimmung zur Öffnung ist seit Montag im Haus“, sagt Harald Balkenhol, für das Freibad zuständiger Gebäudemanager. Das Hygiene-Institut Gelsenkirchen und das HSK-Gesundheitsamt haben keine Bedenken mehr. Die Stadt hat für ihr jenseits aller DIN-Normen betriebenes - und deshalb so geliebtes - Naturbad wirksame Maßnahmen ergriffen, um künftig gegen Bakterienbefälle gewappnet zu sein.
Rund 400 000 Euro investiert
Gestern Mittag der abschließende Durchströmungstest. Der soll Aufschluss darüber geben, ob sich das zur Desinfektion eingesetzte Chlor wie geplant gleichmäßig in der riesigen Wasserfläche verteilt. Ein Härtetest. Ein starker Wind drückt die Wellen genau in Gegenrichtung. Und trotzdem breitet sich das fluoreszierende Färbemittel weiter und weiter aus.
Dafür sorgt der Druck aus der neuen Filteranlage. Über vier Stutzen wird das Wasser aus dem Becken herausgesaugt. 360 cbm schafft die Pumpe pro Stunde. Aus drei Rohren wird das Wasser nach der Aufbereitung dann wieder zurück ins Bad gedrückt. „Das Wasser rotiert im Becken“, sagt Kaluza. Und das will bei einem Volumen von 12000 cbm und einer Oberfläche von 6500 qm etwas heißen. Deshalb ist der Absaug- und Einlassbereich massiv vergittert.
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Rund 400 000 Euro hat die Stadt Brilon in die Hygiene--Technik ihres „Badeteiches“ gesteckt. Die Filter-Anlage befindet sich in einem separaten Blockhaus. „Die schluckt ordentlich was weg“, sagt Jörn Kaluza. Vor allem der Wald warf jede Menge organisches Zeug ins Becken. Wo früher mit dem Besen und dem Bodenstaubsauger klar Schiff gemacht werden musste, reicht es heute aus, die vier Haarfänger einfach herauszuheben und auszukippen.
„So klar war das Wasser noch nie“, sagt Dietmar Michel. Jetzt ist die Sonne am Zug