Bochum. Der VfL Bochum gewinnt das Testspiel gegen den niederländischen Zweitligisten FC Den Bosch mit 2:0. Doch es gibt Luft nach oben.

Wie ein Tor die Stimmung in einem Klub komplett verändern kann. Nach dem 1:1 gegen Doublesieger Bayer Leverkusen ist die Hoffnung zurück beim VfL Bochum. Das Tor von Koji Miyoshi kurz vor Schluss ließ das Stadion an der Castroper Straße explodieren und die VfL-Anhänger plötzlich wieder vom Klassenerhalt träumen. Jetzt gilt es für den neuen VfL-Trainer Dieter Hecking, einen Weg zwischen Euphorie und Sachlichkeit zu finden.

Der gesunde Schuss Sachlichkeit klang beim gebürtige Castroper nach dem 2:0 im Testspiel gegen den niederländischen Zweitlligisten FC Den Bosch durch. „In der ersten Halbzeit“, begann Hecking seine Spielanalyse im Gespräch mit RevierSport, „war das sehr ordentlich, da habe ich viele gute Dinge gesehen. Die Kompaktheit war auch vorhanden. In der zweiten Hälfte haben wir ein wenig die Struktur verloren. Allen voran im zentralen Mittelfeld.“

VfL-Stürmer Moritz Broschinski im Einsatz gegen Den Bosch.
VfL-Stürmer Moritz Broschinski im Einsatz gegen Den Bosch. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Das habe ihm „nicht so gut gefallen“, mahnte der 60 Jahre alte Fußballlehrer, „hinten heraus war es dann wieder besser. Unter dem Strich war das ein Sieg und das ist immer gut fürs Gefühl. Das ist das Wichtigste.“ Grundsätzlich gelte aber, dass man sich „aneinander gewöhnen“ müsse.

Luft nach oben im Spiel gegen den Ball

„Manchmal gehen die Jungs ins Pressing, wo es gar nicht nötig ist ins Pressing zu gehen. Dann geht der Raum wieder auf und auch diese Mannschaft aus den Bosch hat die Lücken dann gefunden.“ Heckings Warnung mit Blick auf den nächsten Gegner in der Bundesliga: „Wenn wir in Stuttgart so agieren wie in den ersten 20 Minuten nach der Halbzeit, dann werden wir in Stuttgart verlieren.“

Die Botschaft: Der neue Coach und seine Mannschaft brauchen Zeit, vor allem im Spiel gegen den Ball müssen sich Dinge einschleifen. Als Grundordnung bevorzugt Hecking, zuletzt Sportvorstand beim 1. FC Nürnberg, ein 4-3-3-System. „Darauf werden wir weiter aufbauen.“ Am heutigen Freitag steht Regeneration auf dem Plan, dann folgt das angekündigte freie Wochenende und schließlich die Vorbereitung auf das Stuttgart-Spiel. Dafür haben Hecking und Co. gegen Den Bosch wichtige Erkenntnisse sammeln können.