Bochum. Bochum-Youngster Samuel Bamba gelingen im Test gegen Den Bosch zwei Scorerpunkte. Trainer Dieter Hecking sieht Licht und Schatten.

Dieter Hecking war zufrieden: „Es war insgesamt sehr ordentlich von uns“, lobte der Trainer des VfL Bochum nach dem verdienten 2:0 (2:0)-Sieg gegen den niederländischen Zweitligisten FC Den Bosch. „Ich habe viele gute Dinge gesehen.“ Unter anderem zwei blitzsauber herausgespielte Tore und damit einen ungefährdeten Sieg.

Aber das Ergebnis war Hecking natürlich sehr viel weniger wichtig als die gesammelten Erkenntnisse: „Wichtig war, dass möglichst viele Spieler Einsatzminuten bekommen und ich alle auch mal im Spiel sehe“, meinte er. Vor allem eine Frage war zu klären im Spiel gegen die Niederländer: Nachdem sich der VfL im Bundesliga-Heimspiel gegen Bayer Leverkusen mit lupenreinem Außenseiterfußball einen Punkt erkämpft hatte, war nun schon vor Anpfiff klar, dass Bochum deutlich mehr von Ball und Spiel haben würde – was aufzeigen sollte, ob Bochum Fußball auch spielen und nicht nur kämpfen kann.

Verdiente Führung für den VfL Bochum nach der ersten Halbzeit

Die Antwort auf diese Frage sollte eine Mischung aus erster und zweiter Garde finden. So standen einerseits etablierte Kräfte wie Ivan Ordets und Maximilian Wittek auf dem Platz, andererseits aber auch Ergänzungsspieler wie Samuel Bamba. Gerade der aber nutzte den Test, um auf sich aufmerksam zu machen: Nicht ganz fünf Minuten waren auf dem Leichtathletikplatz am Ruhrstadion gespielt, da wurde eben jener Bamba auf der rechten Seite steil geschickt. Der 20-Jährige gab flach nach innen, wo Moritz Broschinski den Ball sehenswert mit der Hacke ins Tor streichelte. Und eine Viertelstunde später stand wieder der Mann aus dem Nachwuchs von Borussia Dortmund im Blickpunkt: Moritz Kwarteng spielte ihn links im Strafraum an, Bamba schlug einen Haken, zog in die Mitte und wuchtete den Ball unhaltbar ins Tor (20.).

Es war eine verdiente Führung für die Gastgeber, die das Geschehen gegen den niederländischen Zweitligisten weitgehend im Griff hatten. Auch der Gegner bot allerdings nicht seine stärkste Auswahl auf: So fehlten etwa die Toptorschütze Byron Burgering und Danzell Gravenberch, Bruder des einstigen Bayern-Profis Ryan. Dennoch musste Timo Horn, der 90 Minuten im Tor stehen durfte, vor der Pause zweimal sein ganzes Können aufbieten, um einen Gegentreffer zu verhindern. „Speziell in der ersten Halbzeit standen wir kompakt und haben zwei schöne Tore erzielt“, lobte Hecking.

Samuel Bamba vergibt Großchance auf 3:0 für den VfL Bochum

Gleich nach der Pause hatte wieder Bamba die Chance aufs 3:0, scheiterte aber freistehend am eingewechselten Gäste-Torhüter Tjemme Bijlsma. Danach verflachte die Partie zusehends, auch weil zahlreiche Wechsel dem Spielfluss nicht guttaten. Der VfL hatte weiterhin die Kontrolle über das Spiel, große Chancen aber ergaben sich nicht mehr. „Die zweite Halbzeit lief dann nicht mehr ganz so rund, in den ersten 20 Minuten haben wir unsere Struktur etwas verloren“, meinte der Trainer, dessen Fazit zwiespältig ausfallen musste.

Denn einerseits stand da ein Sieg mit zwei schön herausgespielten Toren. „Das fühlt sich immer gut an, Spiele zu gewinnen“, meinte Hecking denn auch. „Das ist das Wichtigste. Dass wir dann zu null gespielt haben, ist umso schöner. Damit sind die Vorgaben erst einmal erfüllt.“ Andererseits aber, das weiß auch der Trainer, wird es gegen die Bundesliga-Konkurrenz erheblich mehr Durchschlagskraft brauchen, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einzufahren.

So spielten sie

VfL Bochum: Horn - Gamboa (46. Bernsdorf), Loosli (78. Tolba), Ordets (78. Koerdt), Wittek (46. Passlack) - Masovic, Elezi (68. Jahn) - Kwarteng (68. Kojic), de Wit, Bamba - Broschinski (85. Heuser)

FC Den Bosch: Bakker (46. Bijlsma) - Barglan (63. Mulders), Grunsven, Maas (88. Dikken), de Groot - Acheffay (86. van de Ven), Bakala (73. Monzialo), Laras (86. Kejser) - Verbeek (73. Tursunali), Knöll (46. van Hedel), Kotzebue (60. Boumassaoudi)

Tore: 1:0 Broschinski (5.), 2:0 Bamba (20.)