Bochum. Der VfL Bochum ist offensiv harmlos beim 0:2 gegen Gladbach. Hofmann/Broschinski funktionieren nicht, Sissoko enttäuscht, de Wit überzeugt. Die Noten.
Nach starker Anfangsphase übernahm Mönchengladbach in Bochum mehr und mehr das spielersiche Kommando. Der VfL gönnte sich zu viele Patzer und war offensiv harmlos. Die Einzelkritik.
Patrick Drewes: Der 31-Jährige gab sein Bundesliga-Heimspiel-Debüt. Drewes hatte seine Finger dran bei Stögers Führungschance, so dass Sissoko auf der Linie klären konnte. Nach scharfer Hereingabe zur Stelle nach dem Wechsel. Hatte Glück, dass der Ball ins Aus ging, als er Kleindienst anschoss im Fünfer. Bei den Gegentoren machtlos, hielt noch mehrere – haltbare - Schüsse. Note: 3
Felix Passlack: Der Rechtsverteidiger pushte, gab Gas, attackierte extrem hoch, rannte viel. Hatte es defensiv oft mit Stöger zu tun, hatte Abstimmungsprobleme und viele Probleme – die linke (Stöger-)Seite war Gladbachs Trumpf, war letztich zu offen. Note: 4
Medic lange Zeit gut - dann mit dickem Patzer
Jakov Medic (bis 81.): Der selbstbewusste Kroate klärte oft da, wo ein rettender Innenverteidiger klären muss im und um den Fünfmeterraum. Entschärfte mit dieser Antizipation einiges, zeigte zu Beginn auch offensiv Qualitäten. Von Kleindienst und Plea sah man zunächst wenig – auch dank Medic, der Honorats Schuss noch an den Pfosten blockte in höchster Not. Dann entwischte ihm – und Passlack – Kleindienst eben doch. Dann unterlief ihm ein Bock im Aufbau – 0:2. Note: 3,5
Erhan Masovic: Der linke Innenverteidiger war rund eine Stunde lang sowohl gegen als auch mit Ball wie bei seinem Traumpass auf Wittek (8.) gut unterwegs. Sehr ruhig und sicher in den Zweikämpfen. Doch bei Honorats Flanke zum 1:0 ließ er sich arg leicht austanzen, die Kräfte schwanden zusehends. Note: 3
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Maximilian Wittek: Der offensive Linksverteidiger hatte diesmal viel Arbeit tief in der eigenen Hälfte, kam nicht so oft zu seinen offensiven Vorstößen – und wenn, kamen seine Flanken nicht präzise genug. Defensiv meist abgezockt, am Ende auch überrumpelt – und mit Pech bei einem tollen Direktschuss an die Latte. Note: 3
Sissoko muss sich deutlich steigern
Ibrahima Sissoko (bis 81.): Der Franzose hatte ein paar gute Aktionen – aber gönnte sich auch immer wieder leichte Fehler, stand zu oft nicht richtig, kam mitunter zu spät. Im 4-3-3 hatte Bochum klar das Nachsehen, Sissoko kaum Zugriff. Da ist viel Luft nach oben. Note: 4,5
Matus Bero: In der ersten Viertelstunde sehr bissig, bekam gleich Szenenapplaus nach starkem Ballgewinn gegen Scally, auch nach vorne mit einigen Akzenten. Bero konnte das Tempo und die Intensität, die er für sein Spiel benötigt, aber nicht konstant hochhalten, schwamm im 4-3-3 mit. Note: 3,5
Niederländer de Wit mit verheißungsvollem Debüt
Anthony Losilla (bis 46.): Der Kapitän rannte und ackerte zunächst als sei er einer der Jüngsten und nicht der älteste Spieler der Bundesliga. Sein Tempodefizit war allerdings nicht zu übersehen, wenn Stöger und Co. das Spiel schnell machten. Nach vorne weitgehend wirkungslos. Note: 4
Dani de Wit: Der Niederländer gab sein Pflichtspiel-Debüt für den VfL, er rückte für Lukas Daschner in die Startelf. Der Neuzugang war nominell Zehner und im zweiten Durchgang, als Trainer Zeidler auf 4-3-3 umstellte, im rechten Mittelfeld zuhause, später wieder zentral defensiv. Aber de Wit war ohnehin gefühlt rechts wie links, vorne wie hinten zu finden. Er gab gleich Kommandos, spielte gerne direkt und warf im Zweifel seinen Körper rein zum Ballgewinn. Strahlte die Mentalität aus, die er verkörpern kann, soll, will, war gleich ein Führungsspieler. Musste defensiv viel arbeiten, auch deshalb vielleicht offensiv noch ohne die große Wirkung. Dennoch: ein verheißungsvolles Debüt. Note: 2,5
Philipp Hofmann (bis 65.): Dirigierte viel seine Mitspieler, war mit der Aufteilung nicht zufrieden beim Pressing. Hatte selbst einige unglückliche Aktionen mit Ball. Stark seine Brustannahme mit mit anschießendem Drehschuss, der knapp vorbei ging (16.). Schwach sein Kopfball direkt vor seiner Auswechslung. Insgesamt zu wenig für einen Bundesliga-Stürmer. Note: 4,5
Moritz Broschinski (bis 46.): Mühte sich anfangs um viel Druck auf die Fohlen-Kette, dabei blieb es aber auch. Setzte im Verlauf immer zu spät nach, bei eigenen Aktionen ohne jegliche Durchschlagskraft und mit den fast schon gewohnten Problemen bei der Ballannahme und -weitergabe. Note: 5
Eingewechselt beim VfL Bochum: Balde dribbelt (zu) viel
Myron Boadu (ab 46. für Broschinski): Kam für Broschinski und hatte sofort einen Abschluss, spielte im 4-3-3 auf dem linken Flügel. Gladbach hatte im zweiten Durchgang mit dem Bochumer Pressingversuchen wenig Mühe, Boadu blieb weitgehend wirkungslos. Note: 4,5
Aliou Balde (ab 46. für Losilla): Setzte mit Dribbling und Abschluss gleich ein Zeichen, dribbelte und schoss munter weiter, mitunter aus allzu großer Distanz – der richtige Mix fehlt noch. Brachte frischen Wind, schlug eine Topflanke auf Hofmann. Traf oft aber auch die falsche Entscheidung. Note: 3,5
Lukas Daschner (ab 65.) für Hofmann, Tim Oermann und Mats Pannewig (je 81.) für Medic und Sissoko, alle ohne Note
Reserve: Timo Horn, Cristian Gamba, Noah Loosli, Samuel Bamba
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