Bochum. In Österreich wird über einen Wechsel von Roko Simic von Red Bull Salzburg zum VfL Bochum spekuliert. Das ist aktuell unwahrscheinlich.

Es war eine Meldung aus Österreich, die am Montag in Kreisen der Fans des VfL Bochum für Aufregung sorgte: Der VfL Bochum sei in konkreten Gesprächen mit dem kroatischen Stürmer Roko Simic. Dies vermeldete Sky. Demnach wolle der VfL den Stürmer von Red Bull Salzburg gern an die Castroper Straße holen. Nach Informationen dieser Redaktion ist ein grundsätzliches Interesse an dem erst 20-Jährigen seitens des VfL Bochum zwar vorhanden, ein Wechsel derzeit aber unrealistisch.

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    Und das aus mehreren Gründen. Zum einen suchen die Verantwortlichen um Sportdirektor Marc Lettau einen Offensivspieler, der im Angriff flexibel einsetzbar ist. Den sogenannten „mobile Striker“, der sowohl im Zentrum als auch auf den Flügeln spielen kann. Simic ist ein klassischer Stoßstürmer. Zum anderen besitzt der Kroate in Salzburg noch einen Vertrag über ein Jahr, würde entsprechend eine Ablöse kosten. Sein Marktwert wird laut des Portals transfermarkt.de auf sechs Millionen Euro geschätzt. Zwar ist RB nach Informationen dieser Redaktion durchaus gewillt, den Stürmer abzugeben, eine Ablösesumme von circa drei Millionen Euro wäre dann aber doch marktüblich. Mögliche Bonuszahlungen und Weiterverkaufsbeteiligungen könnten den Sockelpreis etwas drücken.

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    Dennoch: diese Summen kann und will der VfL Bochum derzeit nicht stemmen. Daran würde wohl - Stand jetzt - auch kein Verkauf eines Spielers etwas ändern. Bisheriger VfL-Rekordtransfer ist immer noch der Däne Tommy Bechmann, der vor 20(!) Jahren für 1,5 Millionen Euro von Esbjerg fB nach Bochum kam. Im vergangenen Sommer verpflichteten die Verantwortlichen Moritz-Broni Kwarteng für rund eine Million Euro. In diesem Sommer liegt das Gesamtbudget für Neuzugänge inklusive Gehälter und Handgelder bei gut sechs Millionen Euro - eine Verpflichtung Simics scheint daher kaum realistisch.

    VfL-Sportdirektor Marc Lettau muss aus wenig Geld viel machen.
    VfL-Sportdirektor Marc Lettau muss aus wenig Geld viel machen. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

    In die Anforderungen des neuen Trainers Peter Zeidler würde Simic, der auf der Position als eines der größten Talente seines Jahrgangs gilt, allerdings passen. Er ist ein Neuner, der sich aber für die Laufarbeit nicht zu schade ist. Der 20-Jährige spielt athletisch, ist fußballerisch gut ausgebildet und läuft seine Gegenspieler im Pressing stark an. Vergleiche mit Mario Mandzukic kommen bei dem 1,90-Meter-Mann häufig auf, wenngleich seine Vorbilder Erling Haaland und Robert Lewandowski heißen.

    Mit 17 Jahren ging der Sohn von Dario Simic, der einst selbst Profi bei der AC Miland war und in der kroatischen Nationalmannschaft verteidigte, den Weg von Lokomotivo Zagreb zu RB Salzburg. Der ganz große Durchbruch gelang ihm dort nach Leihstationen beim RB-Farmteam FC Liefering und dem FC Zürich nicht - auch in der vergangenen Saison nicht. Höhepunkte gab es aber allemal, so wurde er etwa in der Champions League im Duell mit Benfica Lissabon zum Spieler des Spiels ernannt. Simic wäre ein Spieler, der in Bochum den nächsten Schritt gehen und bei ansprechenden Leistungen gewinnbringend weiter veräußert werden könnte. Doch zum aktuellen Zeitraum ist eine Verpflichtung in weiter Ferne.