Bochum. Jan Fießer, der Co-Trainer von Thomas Letsch hat einen neuen Verein gefunden. Damit kann der Bundesligist nun die Lohnfortzahlung stoppen. Bei Letsch und Riemann ist es noch nicht so weit.
Der VfL Bochum kann einen ehemaligen Mitarbeiter von der Gehaltsliste streichen. Jan Fießer, der als Co-Trainer zusammen mit Cheftrainer Thomas Letsch beim VfL Bochum angefangen hatte und dann auch mit ihm zusammen entlassen worden war, hat einen neuen Arbeitgeber.
Fießer, der derzeit am 70. DFB-Lehrgang zum Erwerb der Pro Lizenz, ehemals Fußballlehrer-Lehrgang, teilnimmt, gehört nun zum Trainerteam von Eintracht Frankfurt unter Cheftrainer Dino Toppmöller. Fießer spielte schon in der Jugend für Frankfurt, später arbeitete er als Trainer im Nachwuchsleistungszentrum der Frankfurter. In den vergangenen Jahren war er unter Thomas Letsch zunächst bei Vitesse Arnheim Co-Trainer, 2022 heuerten sie gemeinsam beim VfL Bochum an. Anfang April trennte sich der VfL von dem Trainerduo.
Mit Fießer wird es in der kommenden Saison also ein Wiedersehen geben. Für ihn scheint der Wechsel nach Frankfurt gerade jetzt sinnvoll zu sein. Der Pro-Lizenz-Lehrgang an der DFB-Akademie findet in Frankfurt im Zeitraum von Januar bis Dezember 2024 statt.
Fießer muss der VfL Bochum nicht mehr bezahlen. Anders sieht es (noch) bei Thomas Letsch und Torwart Manuel Riemann aus. Der Vertrag von Letsch beim VfL Bochum läuft noch bis 30. Juni 2026. Nur, wenn Letsch bis dahin bei einem anderen Verein Trainer wird, muss der VfL ihn nicht mehr bezahlen. Der Vertrag von Manuel Riemann ist noch bis zum 30. Juni 2025. Auch er kommt erst von der Gehaltsliste, wenn er einen neuen Verein hat.
Unabhängig davon hat der Bundesligist sein Trainerteam für die Lizenzmannschaft längst wieder komplettiert. Veränderungen waren nötig, weil Torwarttrainer Peter Greiber nach 19 Jahren den VfL verließ und zum 1. FC Köln zurückkehrt und weil Neu-Trainer Peter Zeidler zunächst keinen Co-Trainer mitgebracht hatte.
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Zeidler wird zukünftig wieder und weiter von Maxime Antonilli unterstützt, der wie Zeidler vom FC St. Gallen 1879 nach Bochum wechselt und den Fokus seiner Co-Trainer-Tätigkeit auf die Spielanalyse legen wird. Zudem wird die Stelle des Torwarttrainers mit Sebastian Baumgartner neu besetzt. Er wechselt wie berichtet vom FC Red Bull Salzburg zum VfL Bochum und löst Peter Greiber ab, den es zum 1. FC Köln zog. Der 37-jährige Österreicher war zuletzt in Salzburg als Torwarttrainer der Profis und Head of Goalkeeping tätig. Wenige Tage nach der Verkündung dieser Personalien legte der VfL noch einmal nach.
Murat Ural (36) ist ein Wunsch-Co-Trainer von Peter Zeidler
Der VfL Bochum meldete, dass auch Murat Ural zum Zeidler-Team stößt. Der 36-Jährige kommt vom FC Zürich. Beim Schweizer Erstligisten arbeitete er in der abgelaufenen Saison zunächst unter Bo Henriksen (inzwischen Trainer des FSV Mainz 05) als Co-Trainer und ab Februar als hauptverantwortlicher (Interims-)Trainer. „Wir freuen uns, dass sich Murat Ural für den VfL Bochum entschieden hat. Er verstärkt unser Trainerteam auf Empfehlung von Peter Zeidler“, sagte Sportdirektor Marc Lettau zur Verpflichtung des früheren Profi-Stürmers. Zeidler, so heißt es, wollte Ural unbedingt in seinem Trainerteam haben.
Zeidler siegt im letzten Saisonspiel mit St. Gallen 1:0 gegen Urals FC Zürich
Für den UEFA-Pro-Lizenz-Inhaber war der FC Zürich nach dem FC Winterthur, in dessen Nachwuchsakademie er mehrere Jahre insbesondere als U21-Trainer tätig war, die zweite Trainerstation. Beim Schweizer Erstligisten arbeitete der 36-Jährige von Januar 2023 bis zum Februar 2024 unter Bo Henriksen, ehe dieser den FSV Mainz übernahm und 05 aus der Krise zum Klassenerhalt führte.
Elf Spiele war Ural Interimstrainer bis zum Saisonende Ende April, holte in diesen im Schnitt 1,06 Punkte, am Ende landete Zürich auf Rang sechs - zwei Punkte und Plätze hinter dem FC St. Gallen. Im letzten Saisonspiel sicherte sich das damalige Team von Peter Zeidler Rang vier mit einem 1:0-Sieg gegen Zürich. Jetzt arbeiten die beiden Trainer zusammen - Zeidler vorneweg mit Ural als Co-Trainer.
VfL Bochum: Ex-Profi-Stürmer Ural ist studierter Jurist
Zu seiner aktiven Zeit absolvierte der ehemalige Schweizer U21-Nationalspieler rund 100 Profi-Einsätze, viele davon als Stürmer des FC St. Gallen in der Super League. Dabei schloss Ural zudem ein Studium in Rechtswissenschaften ab und arbeitete nebenbei als Jurist.
Seine Trainerkarriere startete der gebürtige Tessiner als leitender Offensivtrainer im Nachwuchszentrum des FC Winterthur, ehe er im Januar 2023 zum Trainerteam des FC Zürich stieß. „Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung und fortan ein Teil der Bochum-Familie zu sein. Ich werde mein Bestes geben und bin überzeugt, dass wir in der kommenden Spielzeit einen spannenden VfL Bochum erleben werden“, sagte Ural in der Klubmitteilung.
Neben Zeidler, Ural, Antonilli und Baumgartner zählt auch Co-Trainer Markus Feldhoff weiterhin zum engen Trainerstab des VfL Bochum. Frank „Funny“ Heinemann, dagegen, über viele Jahre Co-Trainer bei den Profis, bekommt ein anderes Aufgabenfeld. Bereits in der vergangenen Saison war er Bindeglied zwischen dem Nachwuchs und den Profis. Dem Vernehmen nach, wird diese Aufgabe nun weiter ausgebaut und mit Veratwortung versehen.
Zu den weiteren Neuzugängen im Trainerteam sagte Lettau: „Maxime Antonilli hat bereits in St. Gallen mit Peter Zeidler vertrauensvoll zusammengearbeitet und wird ihn nun beim VfL in der täglichen Arbeit unterstützen. Darüber hinaus freuen wir uns, dass es uns gelungen ist, die Position des Torwarttrainers hochkarätig zu besetzen, indem wir Sebastian Baumgartner von RB Salzburg von unserem Weg beim VfL überzeugen konnten. Er hat in Salzburg die Torhüter auf Top-Niveau ausgebildet und weiterentwickelt und uns mit seinen innovativen Ideen und Konzepten inhaltlich vollständig überzeugt.“
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Beim VfL Bochum gibt es nun etliche neue Gesichter zu sehen. Eben auch, weil Peter Greiber nach knapp 19 Jahren den Klub verlassen hat. Der 55-Jährige hatte die Verantwortlichen über seinen Wechselwunsch informiert und bat aus persönlichen Gründen um eine vorzeitige Beendigung seines Vertrages zum 15. Juni. „Diesem Wunsch hat der VfL entsprochen“, hieß es in der entsprechenden Mitteilung des Bundesligisten. Greiber ist zum 1. FC Köln zurückgekehrt.
VfL Bochum: Antonilli schon in der Schweiz Zeidler-Co
Antonilli arbeitete mit Zeidler rund ein Jahr lang beim FC St. Gallen zusammen, ein Schwerpunkt lag in der Videoanalyse. Zuvor war der 33-Jährige, der die Schweizer und italienische Staatsbürgerschaft hat, fünf Jahre lang Trainer des unterklassigen Schweizer Klubs CS Italien GE. Antonilli hat die Uefa-A-Lizenz.
Baumgartner war bereits seit 2019 bei RB Salzburg aktiv und kletterte immer weiter nach oben. Zunächst betreute er die Torhüter der Akademie im U15-Team, 2021/22 war er Torwart-Trainer des Farmteams FC Liefering, den ja auch Ex-VfL-Trainer Thomas Letsch und der neue VfL-Trainer Peter Zeidler einst coachten, Zeidler allerdings lange vor Baumgartners Zeit. Seit 2022 war er dann Torwart-Trainer und -Koordinator beim österreichischen Serienmeister und Champions-League-Klub. Zunächst neben Herbert Ilsanker, später in voller Verantwortung. Mit seiner Verpflichtung zeigt der VfL, dass er auch bei Trainerposten durchaus ins höhere Regal greift - und greifen kann.
Baumgartner kommt von RB Salzburg nach Bochum
Hintergrund ist nach Informationen dieser Redaktion der Trainerwechsel bei RB Salzburg. Gerd Struber wurde freigestellt und wechselte zum Zweitligisten 1. FC Köln, bei RB Salzburg ist nun der Niederländer Pep Lijnders neuer Chefcoach. Der wiederum wollte seinen eigenen Torwart-Trainer mitbringen. Der Klub stimmte zu und bot Baumgartner, der bei den Österreichern einen exzellenten Ruf genießt, einen Job im Nachwuchsbereich an. Dann kam das Angebot des VfL Bochum - und Baumgartner steigt nun in die Bundesliga auf. Eine gute Lösung für alle Seiten, heißt es auch in Salzburg.
Der gebürtige Mainzer Peter Greiber startete seine Trainerlaufbahn 1995 beim 1. FC Köln. Nach zehn Jahren in Köln kam er 2005 als Torwarttrainer zum VfL. Fortan war er eine Konstante im Trainerteam der Lizenzspielermannschaft. „Doch nicht nur bei den Profis, sondern auch im Nachwuchsbereich hatte er maßgeblichen Anteil an der positiven Entwicklung vieler Torhüter“, heißt es in der Mitteilung weiter. „Im Rahmen seiner Arbeit im Talentwerk förderte er Torhüter wie Andreas Luthe, Michael Esser, Tjark Ernst und Niclas Thiede.“
Da passte es natürlich bestens, dass Luthe mit einem gehaltenen Elfmeter mit dazu beitrug, dass die Saison dces VfL Bochum mit dem Sieg in der Relegation über Fortuna Düsseldorf ein positives Ende nahm.
Sportdirektor Lettau: „Peter Greiber ist jederzeit an der Castroper Straße herzlich willkommen“
„Peter Greiber ist mit dem Wunsch an uns herangetreten, sich aus persönlichen Gründen neu orientieren zu wollen“, sagte Sportdirektor Marc Lettau. „Aufgrund seiner Verdienste als unser Torwarttrainer seit knapp zwei Jahrzehnten und seines Beitrags zu unserer sportlichen Entwicklung, haben wir seinem Wunsch entsprochen. Wir danken Peter ausdrücklich für seine geleistete Arbeit.“
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Er habe dem Verein auch menschlich über die Jahre seinen Stempel aufgedrückt. Über einen solch langen Zeitraum einem Verein treu zu bleiben, gehöre heutzutage zur absoluten Ausnahme. „Wir wünschen ihm persönlich alles erdenklich Gute. Peter Greiber ist jederzeit an der Castroper Straße herzlich willkommen.“
Peter Greiber bedankte sich seinerseits bei den Verantwortlichen des VfL. „Zunächst einmal möchte ich den Verantwortlichen des VfL, vor allem Marc Lettau, meinen großen Dank aussprechen. Es ist keineswegs selbstverständlich, wie verständnisvoll sie mit meiner privaten Situation umgegangen sind und meinem Wunsch entsprochen haben, den Vertrag vorzeitig zu beenden.“
Peter Greiber verlässt den VfL Bochum auf eigenen Wunsch
Was er mit dem VfL in den vergangenen knapp 20 Jahren erlebt habe, sei sehr besonders gewesen. „Als ich angefangen habe, hat der VfL in der 2. Bundesliga gespielt“, sagte Greiber. Nun gehe der Klub ins vierte Bundesliga-Jahr in Serie. „Die emotionale Rettung in den Relegationsspielen in diesem Jahr haben dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Ich möchte auch Felix Wenderoth danken, mit dem ich eng zusammengearbeitet habe, Felix hat mich im Rahmen seiner Arbeit als Torwarttrainer und Torwartkoordinator im Talentwerk sehr gut unterstützt. Ich gehe mit einem total positiven Gefühl. Es ist zudem der bestmögliche Zeitpunkt, nochmal etwas Neues zu machen.“