Warstein. Drei Reiter aus Schleswig-Holstein haben bei der 11. Warsteiner Champions Trophy für Furore gesorgt. Philip Rüping (Breitenburg) gewann auf Landora den Großen Preis vor Jörg Kreutzmann (Kasseburg) und Andreas Ripke (Steinfeld).
Der Große Preis der Warsteiner Brauerei geriet zum internen schleswig-holsteinischen Vergleich: Die Plätze eins bis drei gingen ins nördlichste Bundesland. Sieger Philip Rüping (Breitenburg) findet das eigentlich normal: „Man sagt ja auch immer, Holsteiner kennen keine Grenzen," lachte der 26 Jahre junge Berufsreiter. Sein erster Triumph bei der vierten Teilnahme am Hallenreitturnier in Warstein kam vor 1 200 Zuschauern im Stechen nicht überraschend.
Für Philip Rüping und den neun Jahre alten Holsteiner Hengst war es ein großer Erfolg. Schon in Kiel bei der Baltic Horse Show hatten die beiden gute Runden, aber insgesamt ist es eine „Freundschaft mit Hindernissen", die Reiter und Pferd am Anfang verband. „Ich hab ihn vor etwa zehn Monaten übernommen und nach den ersten Turnieren hab ich gedacht, hoffentlich muss ich den nicht so lange reiten…." erinnerte sich Rüping schmunzelnd.
Kreutzmann und Ripke auf den Plätzen
Jetzt läuft es aber hervorragend für Reiter und Pferd, was auch 6 500 Euro Preisgeld aus der Gesamtdotierung von 25 000 Euro im Großen Preis der Warsteiner Brauerei dokumentieren. Als Ehrenpreis heimste Rüping noch einen Flitzer auf vier Rädern ein. Mit dem Quad brauste er vor dem begeisterten Publikum aus der Halle.
Auf Platz zwei folgte Jörg Kreutzmann (Kasseburg) mit der 12 Jahre alten Schimmelstute Calista-Ninette. „Sie kämpft immer für mich, wenn die eine dreifache Kombination sieht zieht sie schon los und will rüber", umschrieb Kreutzmann das Erfolgsgeheimnis. Andreas Ripke (Steinfeld) steuerte die erst acht Jahre alte in Dänemark gezogene Stute Edelgaard`s Saqini auf Platz drei. „In Kiel ging das schon gut und das jetzt war ihr erster Großer Preis – da bin ich sehr zufrieden", erklärte Ripke.
Elf Teilnehmer im Stechen
Insgesamt elf Teilnehmer erreichten das Stechen der Hauptprüfung des internationalen Hallen-Reitturniers. Darunter auch Susanne Behring (Herford/ Schweiz) mit L.B. Nesquick, mit dem sie 2006 und 2008 den Großen Preis der Warsteiner Brauerei gewann. Nach einer Verletzungspause war es nun das zweite Turnier für Pferd und Reiterin: „Da machen wir mal nix Verrücktes." Titelverteidigerin Mylene Diederichsmeier schied mit zwei Abwürfen schon in der Qualifikation aus. "Ich hatte ein neues, junges Pferd am Start. Die Platzierung ist okay", sagte die Berlinerin.
Bester Westfale unter den Top Ten war Bernd Schulze-Topphoff (Münster) mit L`Amour As auf Platz neun. Arne van Heel auf Openheart erreichte als Sechster den besten Rang eines ausländischen Reiters bei der stark besetzten Prüfung. Keine Rolle spielten im Großen Preis die heimischen Reiter aus dem Sauerland. Auch Katrin Müller (Neheim-Hüsten) scheiterte früh.
3000 Zuschauer an drei Tagen
Insgesamt rund 3000 Zuschauer kamen zur elften Warsteiner Champions Trophy. "Der Samstagabend war gar so gut besucht wie nie zuvor", befand Turnierleiter Uwe Wendt. Eine Zahl mit der die Warsteiner Veranstalter auch angesichts anderer Veranstaltungen wie die Soester Kirmes im Umfeld durchaus zufrieden waren. Das mit Spannung erwartete Mächtigkeitsspringen entschied Hans-Thorben Rüder (Greven) kurz vor Mitternacht im Stechen für sich. Rene Tebbel (Emsbüren) auf Light On dominierte zuvor das S2-Sternespringen.
Brauereichef Albert Cramer nutzte bei der Siegerehrung am Sonntag die Gelegenheit, den heimgekehrten Nationenpreisreiter Alois Pollmann-Schweckhorst nochmal gemeinsam mit dem Trophy-Fans zu begrüßen: „Alo ist ein Warsteiner und bleibt jetzt ein Warsteiner." Im Großen Preis trat APS mit Rücksicht auf seine jungen Pferde nicht an. "Das wäre zu riskant gewesen. Ich muss sie noch schonen", meinte der Lokalmatador.
Pollmann-Schweckhorst gibt Noten
Er hatte als Mitglied der Turnierleitung auch so genug zu tun. Bei der Warsteiner Reitsportförderung mit den besten jungen Reitern aus drei Landesverbänden (Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein) saß Pollmann-Schweckhorst im Richterturm. Hier siegte ein großes Nachwuchstalent aus dem Norden. Ute-Janke Alpers (Nottensdorf in Niedersachsen) setzte sich auf dem 12 Jahre alten Fuchswallach Lessing vor Patrick Schmitz (Hopsten) auf Corsini und Annette-Christina Störtenbecker (Blekendorf) auf Justeen durch.
Ergebnislisten
Springprüfung Kl. S*** mit Stechen, Großer Preis der Warsteiner Brauerei: 1. Philip Rüping (Breitenburg) mit Landaro 0/ 38,61, 2. Jörg Kreutzmann (Kasseburg) mit Calista-Ninette 0/ 39,29, 3. Andreas Ripke (Steinfeld) mit Edelgaard`s Saqini 0/ 40,69, 4. Stefan Abt (Wolsfeld) mit Capo Cassione 0/ 43,68, 5. Susanne Behring (Herford/ Schweiz) mit L.B. Nesquik 0/ 44,63, 6. Arne van Heel (Hagen a.T.W./ Niederlande) mit Openheart 1/ 45,04.
Stilspringprüfung Kl. L mit Stechen, Finale der Warsteiner Reitsport-Förderung: 1. Ute Alpers-Janke (Nottensdorf) mit Lessing 0/ 35,34, 2. Patrick Schmitz (Hopsten) mit Corsini 0/ 36,41, 3. Anette-Christina Störtenbecker (Blekendorf) mit Justeen 0/ 36,86, 4. Insa Strothmann (Krummesse) mit Utah und Johanna Weber (Bühnsdorf) mit Collin 0/ 37,17, 6. Dennis Albers (Neuenkirchen) mit First Feeling 4/ 36,38, 7. Ann-Kathrin Stuwe (Stubben) mit Online 4/ 39,17, 8. Tobias Weber (Fröndenberg) mit It`s possible 4/ 41,72, 9. Tobias Bremermann (Bremen) mit Quintino B 8/ 34,10, 10. Laura-malin Karstensen (Neukirchen) mit Franz Joseph 8/ 37,13.
Springprüfung Kl. S** mit Siegerrunde: 1. Rene Tebbel (Emsbüren) mit Light On 0/ 38,05, 2. Markus Merschformann (Osterwick) mit Carthelot 0/ 38,76, 3. Lutz Gripshöver (Werne) mit Amaretto 0/ 40,02, 4. Jörg Kreutzmann (Kasseburg) mit Sauternes ter Vlucht 0/ 40,15, 5. Sebastian Adams (Viersen-Boisheim) mit Landrino 0/ 42,46, 6. Karina Johannpeter (Brasilien) mit Picadilly Princess 4/ 38,50.
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