Warstein. Direkt nach seinem Sieg im Großen Preis der Warsteiner Brauerei sagte Philip Rüping (Breitenburg) der Konkurrenz den Kampf an.

„Wir müssen uns in Holstein wirklich keine Sorgen machen. Drei Reiter mit drei heimischen Pferden sind vorne. Wir werden in den nächsten Prüfungen dem Rest der Welt das Leben schwer machen“, drohte Nordlicht Rüping im Hochgefühl des Sieges.

Sieger im Großen Preis der Warsteiner Champions Trophy: Philip Rüping. Der Schleswig-Holsteiner überzeugte auf "Landaro".
Sieger im Großen Preis der Warsteiner Champions Trophy: Philip Rüping. Der Schleswig-Holsteiner überzeugte auf "Landaro". © WP

In der Tat wurde die Springprüfung der Klasse S*** mit Stechen zu einer schleswig-holsteinischen Landesmeisterschaft. Vor 1000 Zuschauern setzte sich Rüting (Breitenburg) vor Jörg Kreutzmann (Kasseburg) und Andreas Ripke (Steinfeld) durch. „Man sagt ja immer, Holsteiner kennen keine Grenzen“, will der 26-Jährige aus dem hohen Norden in Zukunft mit seinem neunjährigen holsteinischen Hengst Landaro weiter glänzen. Rüping sicherte sich 6500 Euro Preisgeld aus der Gesamtdotierung von 25 000 Euro.

Brauerei-Besitzer Albert Cramer verwies angesichts der norddeutschen Überlegenheit bei der Siegerehrung darauf, dass „die Siegpferde Erbgut aus Westfalen mitbekommen hätten“.

Applaus für die Platzierten der Warsteiner Reitsport-Förderung.
Applaus für die Platzierten der Warsteiner Reitsport-Förderung. © WP

Der Stimmung tat der totale Erfolg des nördlichsten Bundeslandes bei der elften Auflage des nationalen Hallenreitturniers am Hillenberg aber keinen Abbruch. 3000 Zuschauer hatten die Organisatoren um Peter Rathmann an den drei Turniertagen gezählt. Uwe Wendt ergänzte: „Der Samstagabend muss für uns der Gradmesser sein. Da waren 1200 Zuschauer in der Halle, so viele hatten wir noch nie. Am Montag beginnt die konstruktive Manöverkritik. Peter Rathmann: „Am Sonntag haben wir mehr grüne Sitzschalen als am Samstag gesehen. Immerhin mussten wir mit dem Turnier auch gegen die Soester Kirmes antreten.“

Froh ist Albert Cramer über die Rückkehr von Alois Pollmann-Schweckhorst: „Alois ist ein Warsteiner und bleibt jetzt ein Warsteiner.“ Der Nationenpreisreiter („Wir werden das Turnier weiter beleben“) versprach dem Publikum auch, dass er in den nächsten Jahren am Großen Preis teilnehmen - und ihn endlich auch gewinnen will.

Die ersten Drei der Warsteiner Reitsportförderung: (v.l.) Ute Alpers-Janke aus Nottensdorf, Patrick Schmitz aus Hopsten und Anette-Christina Störtenbecker aus Blekendorf.
Die ersten Drei der Warsteiner Reitsportförderung: (v.l.) Ute Alpers-Janke aus Nottensdorf, Patrick Schmitz aus Hopsten und Anette-Christina Störtenbecker aus Blekendorf. © WP

Im Schatten des Großen Preises sahen die Zuschauer auch starken Auftritte im Rahmen der Warsteiner Reitsport-Förderung. „Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung der Nachwuchsserie, die ins fünfte Jahr geht. Wir wollen die Anzahl der Regionen in Zukunft noch erweitern“, betonte Uwe Wendt. Bisher nehmen Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein an der Serie teil. Der Sieg ging diesmal nicht nach Schleswig-Holstein sondern nach Niedersachsen. Auch Westfalen war auf dem Siegerpodest vertreten.

Ute Alpers-Janke (21, Nottensdorf, „Das Üben hat sich gelohnt“) setzte sich vor Patrick Schmitz (20, Hopsten) und Annette-Christina Störtenbecker (19, Blekendorf) durch.

Die besten zehn Reiter gewannen zudem im nächsten Frühjahr ein Lehrgangs-Wochenende in Warstein unter der Leitung von Alois Pollmann-Schweckhorst: „Ich werde dem Nachwuchs korrektes, harmonisches und unauffälliges Reiten beibringen.“