Soest. Früher war die Reiterei sein Hobby, nun betreibt Stefan Behrens einen Pensionsstall. Er spricht über Wünsche von Besitzern und Wartelisten.
Seit acht Jahren betreibt Stefan Behrens im Soester Ortsteil Ampen einen Stall für Pensionspferde. Hier spricht der 44-Jährige über das tägliche Leben mit den Tieren – und deren Besitzern.
Herr Behrens, Pferde statt Schweine – wie schwer fiel Ihnen die Entscheidung damals, umzusatteln und einen Pensionsstall zu eröffnen?
Stefan Behrens: (lacht) Das war keine schwierige Entscheidung. Denn dadurch konnte ich mein Hobby zum Teilberuf machen. Natürlich sind wir ein gewisses Risiko eingegangen – aber eigentlich war die Entscheidung eine leichte.
Schreckte Sie damals nicht ab, dass Sie es bei einem Pensionsstall nicht nur mit den Pferden, sondern täglich auch mit deren Besitzern und Reitern zu tun haben werden?
Nein, das hat mir keine Sorgen bereitet. Obwohl es, zugegeben, manchmal nicht ganz einfach ist. Der Umgang ist teilweise sogar schwierig.
Was meinen Sie genau?
Egal wie gut der Service bereits ist – einige Pferdebesitzer sind nie zufrieden. Wir können aber keine einzelnen Sonderwünsche erfüllen, sondern müssen alle gleich behandeln. Sonst gerätst du schnell in einen Teufelskreis. Außerdem meinen einige Besitzer, dass sie nur zum Reiten kommen müssen.
Wie sieht denn Ihr Service aus?
Wir füttern, misten, streuen und wir bringen die Pferde täglich auf die Weide oder in die Führanlage. Putzen und Reiten müssen die Besitzer schon selbst. (grinst) Sie müssen sich aber auch um Impfungen oder den Tierarzt generell kümmern. Das machen wir nur im Notfall.
Ist so ein Pensionspferde-Betrieb alles in allem wie eine große Familie?
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Das kann man pauschal nicht so sagen. Dafür gibt es zu viele unterschiedliche Charaktere bei den Besitzern und außerdem hängt das auch von der Größe des Stalls ab. Bei bis zu zehn Boxen kommt so ein Gefühl eher noch auf.
Sie haben 25 Boxen. Ist es schwierig, Pferde dafür zu finden?
Aktuell haben wir zum Glück eine lange Warteliste. Wir können uns nicht beschweren. Das hängt aber auch mit dem Service und der Haltung der Tiere zusammen. Ich kenne durchaus Betriebe, dort stehen die Boxen mal längere Zeit leer.