Warstein. Der finale Tag der 10. Warsteiner Champions Trophy war der Tag der Amazonen: Nicht nur das Stechen der Reitsport-Förderung war fest in weiblicher Hand, auch beim Großen Preis der Warsteiner Brauerei ritt Mylene Diederichsmeier ganz nach vorn.
Mylene Diederichsmeier bewältigte den Stech-Parcours im S***-Springen in 33,09 Sekunden in einem fehlerfreien Ritt.
Herausragende junge Pferde brachten ihre Reiter beim Großen Preis ganz nach vorn: Mylene Diederichsmeier (Steinhagen) startete mit dem achtjährigen Westfalen-Wallach Royale's Son, und auch die Nächstplatzierten Thomas Voß und Henrik von Eckermann brachten mit der Holsteiner-Stute Carena und dem Hannoveraner Rocketman achtjährige Pferde an den Start.
Der Parcours stellte dabei einige Anforderungen an die Reiter: „Das sind Kombinationen, bei denen man vom ersten Moment an wach sein muss”, betonte Markus Beerbaum im Vorfeld. „Man muss von Beginn an sehr konzentriert sein”, strebte Beerbaum an, den Parcours mit einem Null-Fehler-Ritt zu bewältigen. Eine Hoffnung, die sich nicht erfüllte — Beerbaum und Lancaster qualifizierten sich nicht für das Stechen.
Fehlerfrei ins Stechen
Hier war das Feld übersichtlich: Acht Reiter — darunter mit Mylene Diederichsmeier und Martina Wrede (Neheim-Hüsten) lediglich zwei Amazonen — schafften es mit einem fehlerfreien Ritt ins Stechen, das die 32-jährige Steinhagenerin in schnellen 33,09 Sekunden für sich entschied.
„Ihr Pferd ist ein bisschen kleiner und dadurch schneller”, suchte der Drittplatzierte Henrik von Eckermann nach einer Begründung für den furiosen Ritt. „Aber ohne die richtige Reiterin nützt das natürlich nichts.”
Mit Mylene Diederichsmeier siegte eine Amazone, die inzwischen fast bei der WCT zuhause ist. „Hier herrschen sehr gute Bedingungen. Die Abreitehalle ist super für junge Pferde, die man so gut an den Sport heranführen kann.” Toll sei auch die Atmosphäre bei der Trophy. „Das Publikum fiebert richtig mit.”
Anspruchsvoller Parcours
Der Parcours beim Großen Preis sei „anspruchsvoll aber nicht extrem” gewesen. Dass lediglich acht Reiter ins Stechen kamen, spreche für den Schwierigkeitsgrad. „In Warstein gibt es immer super Parcoure, deshalb komme ich mit meinen jungen Pferden immer gerne hierher.”
Zum ersten Mal nahm Niedersachsen als dritter Landesverband an der Reitsport-Förderung teil — und kämpfte sich mit Eilika Böye, die mit Contifina die Stilspringprüfung Klasse L mit Stechen für sich entschied, ganz nach vorn. Auch der 2. Platz ging an einen „Gast-Verband”: Philippa Luserke und ihr Hengst Livingston kommen aus Schleswig-Holstein. Beste Westfälin war Claire-Louise Averkorn, die mit Bellini auf den 8. Platz ritt.
Begeistert von der Stärke der „Nordlichter” war Turnierleiter Peter Rathmann (Kiel), der das Niveau der Reitsport-Förderung lobte: „Wir haben hervorragende Bilder gesehen. Das war fantastischer Sport — es macht Spaß, sich für Sport in dieser Klasse zu engagieren”, habe sich die Reitsport-Förderung sehr gut etabliert.
Auf das richtige Pferd gesetzt
„Die Young Riders Trophy hatte sich irgendwann überholt, wir wollten an die Basis ran.” „Es ist schade, dass es solche Sachen bei uns nicht gibt”, lobte auch Siegerin Eilika Böye. „Das ist hier ein sehr gutes Programm. Und auch wie wir hier aufgenommen wurden — ich kam mir richtig professionell vor.” Mit zur guten Atmosphäre trage auch die Nähe zum Publikum bei.
„Wir haben auf das richtige Pferd gesetzt”, betonte auch Uwe Wendt, Turnierleitung. „Die Leistungen und die lobenden Worte für die Gastfreundschaft zeigen, dass wir an der Basis richtig sind.” Ein Wermutstropfen sei für ihn allerdings, dass es lediglich Amazonen ins Stechen geschafft hatten: „Die haben die Jungs niedergeritten, im wahrsten Sinne des Wortes — das stört mich doch ein bisschen.”
Eine ausführliche Fotostrecke zum Thema: http://www.derwesten.de/nachrichten/sport/lokalsport/warstein/2009/11/15/news-141048911/detail.html