Warstein. Mylene Diederichsmeier aus Steinhagen hat als zweite Frau den Großen Preis der Warsteiner Champions Trophy gewonnen. Auf ihrem jungen Pferd Royale's Son ging sie beim Jubiläumsreitturnier in 33,09 Sekunden fehlerfrei durch das Stechen.
Die 32-jährige Mylene Diederichsmeier ist erst die zweite Frau auf dem Thron der Warsteiner Champions Trophy. Vorher brachte dieses Kunststück nur Susanne Bering (Siegerin 2008 und 2006) fertig. In diesem Jahr ging die Titelverteidigerin im Großen Preis nicht an den Start.
Damit war der Weg zum Sieg im Sauerland endlich einmal frei für Diederichsmeier. Die bescheidene und sympathische Amazone ist seit Anfang an Stammgast der Champions Trophy. Sie hat fast jedes Turnier mitgeritten. Doch zum großen Erfolg reichte es nie. Das war am Sonntagabend bei der zehnten Auflage anders.
Als vierte Reiterin ging Mylene Díederichsmeier ins Stechen des 3-Sterne-S-Springes und legte wie im ersten Umlauf eine Nullrunde hin. Dabei toppte sie die Zeit von Thomas Voß auf Carena (34,05 Stekunden), der als erster den Stech-Parcours betrat, in fantastischen 33,09 Sekunden.
Dahlmann patzt am letzen Hindernis
Schneller unterwegs war anschließend nur noch Franz-Josef Dahlmann (RV Albersloh) auf Romulus. Bis zum letzten Hindernis hatte der Reiter aus Herford seinen zweiten Triumph im Großen Preis der Warsteiner Brauerei dicht vor Augen. Doch dann fiel doch noch eine Stange. Und mit vier Fehlerpunkten war die Fabelzeit von 31,59 Sekunden am Ende nichts mehr Wert für Dahlmann.
Bei der Siegerehrung musste er als Vierter der strahlenden Amazone Mylene Diederichsmeier den Vortritt lassen. Die neue Championesse lobte die mutige Vorstellung ihres achtjährigen Wallachs Royale's son. "Er hat ganz toll mitgemacht und ist die ganz große Hoffnung bei uns im Stall. Wir sind alle sehr glücklich", sagte Diederichsmeier.
Die stolze Besitzerin des Pferdes wurde im Urlaub auf Mallorca über den mit 6 500 Euro prämierten Erfolg informiert. "Sie wäre vor Freude fast durchs Telefon gesprungen", scherzte "Mucki" Diederichsmeier. Zum krönenden Abschluss düste die neue WCT-Siegerin mit dem Sonderpreis - ein Quad im Wert von 15 000 Euro - aus der Reithalle am Hillenberg.
Martina Wrede beste Sauerländerin
Platz 2 und 5 300 Euro gingen an Thomas Voß (Höllnhof-Schülp) und seinen achtjährigen Schimmel Carena 11. Ebenfalls fehlerfrei in 37,75 Sekunden blieb der Drittplazierte Henrik von Eckermann vom ZRFV Riesenbeck auf Rocketman. Für ihn wurden 4 200 Preisgeld ausgeschüttet. Franz-Josef Dahlmann ergatterte auf Rang 4 immerhin noch 3000 Euro. Beste Reiterin aus dem Sauerland war Martina Wrede (Neheim-Hüsten) auf Romeo. Das Duo kam auf den achten Platz.
Höhepunkt der WCT am Samstagabend war das erstmals ausgetragene Mächtigkeitsspringen. Im K.O.-Verfahren wurde um den Sieg gerungen. Wer im Schlusssprung an der Mauer in 2,10 Meter Höhe scheiterte, schied aus. Übrig blieben nach dem Stechen schließlich zwei tadellose Champion ohne Fehler: Maik Benninghoff (Bruckhausen) mit Gonzo und Ingo Junglut (Ronneburg) auf Rush On. Rang drei belegte Frederik Knorren (Würselen) auf Locatelli.
Das 2-Sterne-S-Springen gewann am Samstag die hübsche Schwedin Angelica Augustsson mit L.B. Prevail vor Kathrin Müller aus Arnsberg-Voßwinkel auf Shakespear und Volkert Naeve (Ehlersdorf) mit Cocomo.
Finale der Reitsportförderung
Ein besonderes Anliegen der Veranstalter ist seit Jahren die Warsteiner Reitsportförderung. Die besten Nachwuchsreiter aus drei Landesverbänden bestritten bei der Champions Trophy wieder ihr Finale. Die 19-jährige Eilika Böye aus Niedersachsen auf Contifina ließ sich als Spitzentalent und Siegerin feiern. Platz zwei und drei sicherten zwei begabte Jung-Amazonen aus Schleswig-Holstein: Phillipa Luserke auf Livingston N vor Annette-Christina Störtenbecker. Beste Westfälin auf Rang acht war Claire-Louise Averkorn mit Bellini.
Eine ausführliche Fotostrecke zum Thema: http://www.derwesten.de/nachrichten/sport/lokalsport/warstein/2009/11/15/news-141048911/detail.html