Erndtebrück. Nach einem hartem Saisonstart kämpft der TuS Erndtebrück um den Klassenerhalt in der Westfalenliga. Ein elementarer Baustein: Keeper Oliver Schnitzler.
4:0 gewonnen in der Vorwoche gegen den Aufsteiger SV Hohenlimburg (13.), der höchste Sieg von den wenn auch bislang nur zwei Dreiern in dieser Saison, erstmals ohne Gegentor geblieben. Und dann das: „Das hat gutgetan, aber dass wir zu null gespielt haben, ist relativ egal“, sagt Oliver Schnitzler, Torwart und Kapitän des Fußball-Westfalenligisten TuS Erndtebrück, „wichtig ist, dass wir überhaupt gewonnen haben.“ Ein „richtig klarer Sieg“ sei überdies nicht „das erste Ziel“, betont der 29 Jahre alte Ex-Profi (VfR Aalen, 1. FC Heidenheim, Hallescher FC, Preußen Münster, SG Sonnenhof Großaspach, SF Siegen), der vor der Saison vom Bezirksligisten SV Rahrbachtal an den „Pulverwald“ gekommen ist.
Neun Spiele hatten die Wittgensteiner warten müssen, ehe sie dann vor vier Wochen am 10. Spieltag erstmals als Sieger den Platz verlassen haben, nach einem 3:1 gegen den Wiederaufsteiger und damaligen Tabellenvierten Westfalia Herne (8.). Vor dem nächsten Duell gegen einen Konkurrenten aus dem Tabellenkeller, am Sonntag (14 Uhr) beim BSV Schüren (12.), ist Schnitzler „sehr optimistisch“. Der Keeper hofft, dass „wir an unsere Leistung gegen Hohenlimburg anknüpfen können“.
TuS Erndtebrück: Saisonstart ging daneben
Nachdem der Einstieg in die Saison für Erndtebrück nach dem Beinahe-Sturz von der Ober- in die Landesliga ziemlich daneben gegangen ist, stützt der TuS-Kapitän seine Zuversicht auf der Erkenntnis: „Wir sind ja nicht die Schießbude der Liga.“ Sein Ziel: „Wir wollen bis zur Winterpause über dem Strich stehen.“ Drei Spiele sind es noch bis dahin; nach dem Gastspiel in Schüren bekommen es die Wittgensteiner noch mit dem FC Iserlohn (3./17. November) und zum Rückrunden-Auftakt mit dem RSV Meinerzhagen (6./1. Dezember) zu tun, jeweils daheim an der Eder.
„Uns ist eine Last abgefallen.“
Ebenso wie bei Schnitzler war auch bei Mounir Saida die Erleichterung groß am vergangenen Sonntag über das Erfolgserlebnis gegen Hohenlimburg. „Wir haben souverän und auch in der Höhe verdient gewonnen“, erklärt der TuS-Trainer und räumt ein: „Uns ist eine Last abgefallen.“ Sein Team habe 20 Minuten gebraucht, um zu den ersten guten Aktionen zu kommen, dann die taktische Vorgabe gut umgesetzt, „bis zum Ende intensiv durchgespielt“ und vor allem „die Fehler komplett abgeschaltet“. Saida hofft nun, dass seine Equipe in Schüren „genauso weitermacht“.
Die Dortmunder, die in der Vorwoche mit 3:4 beim DSC Wanne-Eickel (11.) verloren haben, stehen derzeit im Klassement zwar nur zwei Plätze vor den Erndtebrückern, haben aber mit 16 Punkten schon 7 Zähler mehr angesammelt als die Wittgensteiner. Saida will sich davon nicht beeindrucken lassen, auch nicht von der BSV-Offensive um Arif Et. Schließlich hat sein Team erstmals seit dem 4. Spieltag das Tabellenende hinter sich gelassen, liegt inzwischen als nunmehr Drittletzter nur noch zwei Punkte hinter Hohenlimburg mit 11 Zählern auf dem 13. Platz. Und, so betont der Übungsleiter: „Wir waren schon sechs Punkte hinter dem rettenden Ufer“.
Mounir Saida baut auf Stamm-Formation
Bei seinem Personal will Saida erneut nichts ändern. Seit er vor den Auftritten beim FC Brünninghausen (0:1) und bei der TSG Sprockhövel (1:1), den beiden Oberliga-Aufsteigern, auf ein kompaktes 4-3-3-System umgestellt hat, hat er die Startformation nur einmal verändert: Seit dem Spiel gegen Wacker Obercastrop steht Kaito Nakamura statt Noel Arfaoui ganz vorne im Angriff. Gegen Schüren fehlen Admir Terzic (nach Rücken-Problemen aber schon im Training) und Fuad Dodic (Schambein-Entzündung) weiterhin, jetzt muss aber auch Endrit Curri (Bänderverletzung im Spiel der zweiten Mannschaft) passen. Über einen Einsatz von Ahmad Ibrahim (Rücken-Verletzung) wolle er kurzfristig entscheiden, sagt Saida.
Für Kapitän Schnitzler, der mit seiner Frau und zwei Kindern in Lennestadt lebt, kann es mit solchen Wohlfühl-Momenten wie gegen Herne und Hohenlimburg weitergehen. „Wir wollen die Saison solide zu Ende bringen“, sagt er. Mit dem Verbleib in der Westfalenliga, ganz klar. Schließlich hat er unlängst vorzeitig und gleich um vier Jahre beim TuS verlängert. „Ich hatte einige Anfragen auf dem Tisch“, erklärt Schnitzler, „aber in Erndtebrück ist unglaublich viel Vertrauen auf beiden Seiten.“ Da fehlt im Moment nur eines: „Wir müssen jetzt die wichtigen Punkte holen.“