Erndtebrück. Gegen den SV Hohenlimburg dreht der TuS Erndtebrück richtig auf und putzt den Aufsteiger vom Feld. War der Erfolg der Anstoß zur Trendwende?
Ob das der erhoffte Befreiungsschlag für den TuS Erndtebrück im Abstiegskampf gewesen ist? Immerhin, drei Wochen nach ihrem ersehnten ersten Saisonsieg (3:1 gegen Westfalia Herne) und seither doch wieder zwei weiteren Niederlagen (0:1 beim DSC Wanne-Eickel, 1:2 gegen Wacker Obercastrop) haben die Wittgensteiner in dem auf Samstag vorgezogenen Kellerduell des 13. Spieltag der Fußball-Westfalenliga den Aufsteiger SV Hohenlimburg deutlich mit 4:0 (2:0) geschlagen. Mit dem zweiten Drei-Punkte-Erlebnis in dieser Saison hatte die Mannschaft von Trainer Mounir Saida zumindest über Nacht die letzte Position des Klassements verlassen – erstmals seit dem 4. Spieltag.
Der zweite Saisonsieg des TuS Erndtebrück in Bildern
In dem von Coach Saida im Vorfeld zum „extrem wichtigen Spiel“ erklärten Auftritt gegen die Sauerländer, die zuvor drei Plätze und fünf Punkte vor Erndtebrück lagen, begann das TuS-Team erneut kompakt im taktischen 4-3-3-System. Auch wenn die Gastgeber in der eigenen Hälfte abwarteten, kamen sie schon früh zu ersten Chancen: In der 5. Minute sah Are Wolzenburg, dass der Hohenlimburger Schlussmann Jonas Schilling zu weit vor dem Tor stand, doch der Weitschuss von der Mittellinie aus landete knapp neben dem rechten Pfosten. Wenige Minuten später spielte Clemens Tartan den Ball seinem Mitspieler Kaito Nakamura, der diesmal statt Noel Arfaoui im Angriff begann, etwas zu forsch in den Lauf. So konnte Schilling noch vor den Japaner abwehren.
Auch interessant
Auch interessant
Auch interessant
Die größte Möglichkeit von Hohenlimburg faustete TuS-Keeper Oliver Schnitzler in der 33. Minute an den Querbalken seines Tores. Auf der anderen Seite geriet allerdings nun mehr und mehr Schilling in den Mittelpunkt des Geschehens, und in der 39. Minute war es um ihn geschehen: Einen Schuss von William Wolzenburg von rechts konnte er nur abklatschen; Simon Mack stand goldrichtig und traf zum 1:0.
Jetzt war Erndtebrück am Drücker: Tartan verstolperte zwar noch im Torraum, Mack verfehlte das Gehäuse, doch in der 45. Minute wuchtete Nakamura dann einen fast von der Tribüne am „Pulverwald“ getretenen Freistoß von Justin Huber mit dem Kopf ins Netz – 2:0.
Endlich einmal so richtig in Fahrt, ließen sich die Erndtebrücker nicht mehr bremsen. Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff erhöhte Shion Ueno vor 176 Zuschauern gegen zwei Verteidiger und Schlussmann Schilling auf 3:0. Und nur acht Minuten später erzielte Elmin Heric per Elfmeter zum 4:0-Endstand. Nakamura war im Strafraum gefoult worden. Zuvor schienen die Erndtebrücker, als hätten sie den Appell von Trainer Saida in Sachen Torausbeute („Wir dürfen uns nicht nur auf Elmin verlassen.“) an diesem Tag beherzigt. Vor dem Elfmeter riefen sie dann: „Lass´ den Elmin schießen.“
„Lass´ den Elmin schießen.“
Sein Team hätte „noch das eine oder andere Tor mehr schießen können“, gerade nach dem 4:0, sagte Erndtebrücks Co-Trainer Thorsten Lehmann später in der Pressekonferenz, „aber das zieht sich ein bisschen schon durch die ganze Saison“. Das mit den Treffern sah Hohenlimburgs Trainer Ronald Ogonda ähnlich: „Ihr habt verdient gewonnen, das hätte auch höher ausgehen können.“
Sorgt der Erfolg nun für die Trendwende beim TuS Erndtebrück?
Und Ogonda ordnet auch einen Aufreger in der 68. Minute ähnlich ein wie die Erndtebrücker. Nakumura lief allein auf das SVH-Tor zu, als ihm Schilling entgegen stürzte und ihn vor der Strafraumgrenze im hohen Bogen zu Fall brachte. Schiedsrichter Mathias Gerlach (Hilletal FC) zückte „Gelb“ statt „Rot“ für eine so genannte Notbremse. „Das hätte auch die Rote Karte sein können“, befand der Hohenlimburger Coach. TuS-Trainer Saida protestierte vergeblich – und sah dafür „Gelb“.
Das 4:0 gegen Hohenlimburg war der zweite Sieg der Erndtebrücker in dieser Saison. Ob der Erfolg jetzt tatsächlich als Trendwende taugt, sollte das Mounir-Team nun bis zur Winterpause, in den letzten beiden Hinrunden-Auftritten beim BSV Schüren und gegen den FC Iserlohn sowie beim Rückrunden-Auftakt gegen den RSV Meinerzhagen tunlichst nachweisen.
TuS Erndtebrück: Schnitzler – Iwamatsu, Ueno, Hombach, Huber – A. Wolzenburg (74. Brusch), W. Wolzenburg, Mack – Tartan (83. Eleuch), Nakamura (90. Arfaoui), Heric. - Tore: 1:0 Mack (39.), 2:0 Nakamura (45.), 3:0 Ueno (50.), 4:0 Heric (58./Foulelfmeter) - Schiedsrichter: Mathias Gerlach (Hilletal FC) - Zuschauer: 176.