Erndtebrück. Der Weltmeister und seine Mitspieler agieren abgezockter als der TuS aus Erndtebrück. Warum die knappe Niederlage beim TuS Grund zur Hoffnung auslöst.
Der Fußball-Westfalenligist TuS Erndtebrück kann sich trotz ansprechender Leistung gegen den SV Wacker Obercastrop nicht vom Tabellenende lösen, denn das Team mit den beiden Deutschen Meistern Kevin Großkreutz und dem schon 44-jährigen Antonio da Silva behielt am Pulverwald mit 2:1 (1:1) die Oberhand. Die beiden früheren BVB-Profis, die unter Jürgen Klopp zweimal die Schale holten, brachten mit ihrer Routine die nötige Ruhe ins Spiel der Gäste, die sicher ihre Angriffe aufbauten, in der Defensive allerdings einige Male Gefahr liefen, den entscheidenden Schritt zu spät zu kommen.
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Das ging schon in der 1. Minute so, als der TuS fast sein frühes Führungstor hätte bejubeln können. Elmin Heric, der von der linken Außenbahn mit großem Elan immer wieder den Abschluss suchte, scheiterte bei seinem ersten Versuch, als sein Ball auf der Querlatte tanzte.
Auch die gute Möglichkeit des im Sturmzentrum aufgebotenen Kaito Nakamura nach 13 Minuten war ein Tor wert. Als er nur noch Torhüter Niclas Wientzak vor sich hat, fand er die Lücke nicht. „Das ist ganz einfach unser Problem derzeit, wir brauchen zu viele Chancen“, so TuS-Trainer Mounir Saida beim Gang in die Pausenkabine.
Gut, dass Heric in der 28. Minute den Foulelfmeter verwandeln konnte, den Innenverteidiger Lukas Steinrötter an Nakamura verwirkt und Glück hatte, dass Großkreutz noch parallel dazu stand, sonst hätte der Unparteiische Nikolai Mester wegen einer Notbremse auch die Rote Karte zücken können. Eine verdiente Führung also durchaus für die Erndtebrücker, die sich bei der Doppelchance von Soufian Laghrisse auch bei Oliver Schnitzler im Tor bedanken konnten, der zunächst gut reagierte und dann auch das Glück hatte, dass der Nachschuss die Querlatte touchierte.
„Wir hatten die Abschlüsse, aber es ist das alte Leid.“
Machtlos war er dann am Ausgleich nur drei Minuten nach dem Führungstor. Den öffnenden Großkreutz-Pass auf den rechten Flügel legte Martin Kapitza direkt quer ab auf den gestarteten Elvis Shala, der dem TuS-Keeper keine Chance ließ.
Nach dem Wechsel monierte Trainer Saida das in einigen Situationen zu passive Abwehrverhalten seines Teams. Besonders beim zweiten und letztlich schon entscheidenden Treffer in der 65. Minute, als es erneut Elvis Shala viel zu leicht hatte, zum 2:1 zu vollenden. „Da sind wir nur Spalier gelaufen“, beklagte der Coach, der dennoch eine insgesamt gute Leistung seines Teams lobte. „Es läuft einfach alles gegen uns“, haderte er, dass auch die erspielten Möglichkeiten nach dem zweiten Gäste-Treffer nicht mehr zum eigentlich verdienten Ausgleich genutzt werden konnten. „Wir hatten die Abschlüsse, aber es ist das alte Leid“, so Saida. „Jetzt gilt es, das schnell wegzustecken und in einer Woche den nächsten Versuch zu starten.“
Erndtebrück: Schnitzler - Iwmantsu (78. Curri), Ueno, Hombach, Huber - Are Wolzenburg, William Wolzenburg, Mack (87. Burkert) - Tartan (72. Arfaoui), Nakamura, Heric. - Obercastrop: Wientzek - Gerding, Großkreutz, Steinrötter, Pogrzeba (64. Grzelka) - Zentler, da Silva - Laghrissi (70. Onofaro), Shala (75.Pöhlker), Kapitza (90. Koc) - Igbinadolor (80. Tonye). - Schiedsrichter: Nikolai Mester (Rumbeck). - Tore: 1:0 Heric (28., Foulelfmeter), 1:1 Shala (31.), 1:2 Shala (65.).