Fretter. Der VfL Bad Berleburg verkauft sich teuer, ist aber am Ende gegen Serkenrode/Fretter chancenlos. Die Berleburger Experimente gehen zunächst nicht auf.

Nach zuletzt drei Partien ohne Niederlage unterlag Fußball-Bezirksligist VfL Bad Berleburg dem Tabellendritten SG Serkenrode/Fretter auf deren Platz mit 2:5. Damit stockte nicht nur der statistische Aufwärtstrend der Mannschaft von Trainer Björn Breuer, gleichzeitig blieb auch eine kleine Überraschung aus. Grund dafür ist sicherlich vor allem die Personalsituation, denn der VfL fuhr nur mit zwölf Feldspielern im Kader zum schweren Auswärtsspiel.

Der Trainer kommentierte das Spiel: „Personell haben wir heute aus der letzten Ritze gepfiffen, der Defensivverbund hat so noch nie zusammengespielt.” Niklas Duchardt, der sein Bezirksliga-Startelf-Comeback feierte, lief dabei als Rechtsverteidiger auf. Doch die Experimente gingen vor allem in der ersten Hälfte nicht auf. Gerade in der Defensive waren die Berleburger den spielstarken Gastgebern an diesem Tag nicht gewachsen.

So machte sich vor allem die individuelle Klasse der Serkenroder Offensivspieler in den Eins-Gegen-Eins-Duellen bemerkbar, die die Gastgeber fast immer für sich entschieden. Mit der ersten richtigen Torchance traf der gut in Szene gesetzte Julian Stengritt gleich zum 1:0 für die SG (5.). Im Laufe der ersten Halbzeit gab der VfL das Offensivspiel nicht auf, richtig dicke Chancen hatten die Kurstädter dennoch keine.

SG Serkenrode/Fretter - VfL Bad Berleburg
Schluss mit lustig: Serkenrodes Peter Bauerdick (re.) im Duell mit Berleburgs Sebastian Wermeier. © WP | Tim Cordes

Die Gastgeber spielten clever, verbuchten ebenfalls nicht viele Großchancen, nutzten diese durch ihre individuelle Qualität von Top-Torjäger Adrian Berkowitz (23.) und Jan Hüttemeister (39.) clever. Breuer schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Berleburger kamen motiviert aus der Kabine, es entwickelte sich eine kurze Drangphase, in der Angreifer Daniel Gora zunächst im gegnerischen Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht wurde.

Den anschließenden Strafstoß schoss der Gefoulte selbst, scheiterte jedoch an Serkenrodes Keeper Marvin Spreemann. Den Nachschuss drückte der aufmerksam durchgelaufene Niklas Duchardt zum 1:3 über die Linie (67.). Viel Zeit für einen Sturmlauf ließen die Sauerländer dem VfL jedoch nicht, denn direkt nach Wiederanstoß und einem schnellen Spielzug tauchte Berkowitz frei vor Ludwig Klein auf und stellte die alte Tordifferenz wieder her (68.). Fünf Minuten später traf Duchardt zwar erneut, diesmal nach Ablage von Gora mit einem Dampfhammer in den Winkel (73.), doch für ein Comeback reichte es nicht mehr.

Der überragende Berkowitz schnürte den Sack kurz vor Schluss zum 5:2 zu (86.). Trotz der am Ende vergleichsweise höheren Niederlage war der Berleburger Trainer nicht enttäuscht: „Vor dem Hintergrund der Personalsituation mache ich der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf.” Dennoch blickt er mit gemischten Gefühlen auf die Niederlage: „Ich bin jedoch auch der Überzeugung, dass auch mit dem Kader heute hier definitiv etwas Zählbares drin gewesen wäre.”

VfL Bad Berleburg: L. Klein - Althaus (73. Haucke), Geißler, A. Klein (83. Ayoubi), Duchardt, Lückel, Bosch, Dengler, Vunatu, Wermeier, Gora.