Wanne-Eickel. Die Wittgensteiner verkaufen sich gegen den DSC Wanne-Eickel teuer, doch alle Erndtebrücker Bemühungen scheitern. Dann folgt der plötzliche Todesstoß.

Der Motor des Fußball-Westfalenligisten TuS Erndtebrück ist am 11. Spieltag auf dem Weg raus aus dem Krisen-Modus wieder ins Stottern geraten. Von wegen Mini-Serie mit drei Spielen ohne Niederlage. Eine Woche nach dem 3:1-Sieg gegen Westfalia Herne mussten sich die Wittgensteiner beim DSC Wanne-Eickel mit 0:1 (0:1) geschlagen geben. Damit verpasste es der TuS, erstmals seit dem 4. Spieltag das Tabellenende hinter sich zu lassen. Erndtebrück ist mit sechs Zählern weiter Klassements-Letzter. Wanne-Eickel konnte derweil seinen Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf vier Punkte ausbauen.

„Das war ein Spiel, das wir nie verlieren durften.“

Mounir Saida
Trainer TuS Erndtebrück

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Für die Mannschaft von Trainer Mounir Saida endete die Ausfahrt nach Herne wie oft vor dem 1:1 vor zwei Wochen beim Oberliga-Absteiger TSG Sprockhövel und dem ersten Saisonsieg in der Vorwoche gegen den ambitionierten Wiederaufsteiger Westfalia: Viele Chancen, ein Fehler, und Erndtebrück stand beim Abpfiff wieder mit leeren Händen da, inzwischen mit der siebten Niederlage im elften Spiel. „Wir haben 90 Minuten gezeigt mit vielen guten Aktionen und keinen Ertrag eingefahren“, ärgerte sich der Übungsleiter nach dem Abpfiff, „das war ein Spiel, das wir nie verlieren durften.“

Ein Patzer kostet dem TuS Erndtebrück wichtige Punkte gegen den Abstieg

In der „Mondpalast-Arena“ reichte Wanne-Eickel ein Schnitzer der Gäste zum Sieg. „Ein eigener kapitaler Fehler“, betonte Saida. In der 22. Minute fing Shion Ueno einen steilen Ball in den Angriff der Hausherren ab, trat das Spielgerät aber nicht „einfach mal ins Aus“, wie der Coach bemängelte. Der japanische Innenverteidiger wollte das Spielgerät zu Torwart Oliver Schnitzler zurückpassen, wurde dabei von einem Gegenspieler „abgekocht“ (Saida) und der Top-Torschütze des DSC, Xhino Kadiu, war zum frühen 1:0 zur Stelle.

DSC Wanne-Eickel - TuS Erndtebrück, Fußball-Westfalenliga, 20.10.2024
Aus dem Tritt gebracht: Erndtebrücks Elmin Heric wird von der gegnerischen Verteidigung gestellt. Sein Team unterliegt am Ende denkbar knapp gegen die Ruhrpottler des DSC Wanne-Eickel. © FW Media | Fabian Werner

Wieder einmal mussten die Wittgensteiner einem Rückstand hinterher laufen. Und wieder einmal konnten sie nichts aus ihren Chancen machen. Möglichkeiten habe sein Team indes genug gehabt, zählte Saida auf: Clemens Tartan schoss auf der Linie den Wanne-Eickeler Torwart Max-Luca Schmidt an, Simon Mack scheiterte gleich zweimal an dem Keeper, Are Wolzenburg und Elmin Heric zielten aus aussichtsreicher Position jeweils knapp am Pfosten vorbei.

„Wenn du keine Tore schießt“, resümiert der Coach, „kannst du auch nicht gewinnen“

Übungsleiter Saida hatte, wie angekündigt, seine Mannschaft nicht verändert und die erfolgreiche Anfangsformation aus der Vorwoche wieder auf den Platz geschickt. So saß der Defensiv-Organisator Benedikt Brusch erneut auf der Bank. Ahmad Ibrahim musste diesmal ganz passen.

DSC Wanne-Eickel - TuS Erndtebrück, Fußball-Westfalenliga, 20.10.2024
Einfach durchs Getümmel?: Erndtebrücks Mittelfeldakteur Simon Mack sucht gemeinsam mit dem Ball nach Wegen aus der Misere. Wannes Abwehrspieler Nils Buchwalder hat da etwas dagegen. © FW Media | Fabian Werner

Die Wittgensteiner traten wie zuletzt im erfolgreichen 4-3-3-System auf, standen auch im Keller-Duell defensiv, warteten ab, überließen Wanne-Eickel Ball und Spiel. In der zweiten Halbzeit stellte Saida auf 4-4-2 um, ließ seine Spieler früher anlaufen. Nur, auch die Veränderung brachte keinen Erfolg. „Wenn du keine Tore schießt“, so die bittere Erkenntnis des TuS-Trainers, „kannst du auch nicht gewinnen.“

Für Erndtebrück geht es bereits am Mittwoch (19 Uhr) mit dem Kreispokal-Achtelfinale beim B-Kreisligisten TuS Alchen weiter. Die Wittgensteiner haben im Kreispokal zwei ihrer bisher lediglich drei Siege in dieser Saison in einem Pflichtspiel eingefahren. Am Sonntag (15 Uhr) stellt sich dann Wacker Obercastrop, am Wochenende mit 2:5 gegen die SpVgg Horsthausen böse unter die Räder gekommen, mit Heric-Freund und Ex-Profi Kevin Großkreutz am „Pulverwald“ vor.

TuS Erndtebrück: Schnitzler – Iwamatsu, Ueno, Hombach, Huber – A. Wolzenburg, W. Wolzenburg, Mack – Tartan (57. Nakamura), Arfaoui (65. Tricic), Heric. - Tore: 1:0 Xhino Kadiu (22.) - Schiedsrichterin: Kathrin Heimann (Wacker Gladbeck) - Zuschauer: 75.