Bad Berleburg. Der VfL Bad Berleburg will die 1:5-Niederlage gegen Oberschledorn/Grafschaft abschütteln. Da passt es gut, dass Konkurrent Hüingsen auf den Stöppel kommt.

Es gibt Momente, da muss der angestaute Frust einfach raus. So einen Moment hatte Berleburgs Trainer Björn Breuer nach der 1:5-Niederlage auswärts gegen Oberschledorn/Grafschaft vermutlich gehabt. Das, was seine Mannschaft an diesem Tag abgeliefert habe, sei „nicht Bezirksliga-tauglich“, betonte Breuer damals. Es seien Geschenke an den Gegner gemacht worden, die es nicht mal dann gäbe, wenn Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen. Harte Worte nach der Pleite.

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Vor dem Heimspiel gegen die SF Hüingsen (Sonntag, 15 Uhr, Stöppel) ist ein Großteil des Unmuts verraucht. „Direkt nach der Niederlage musste ich mir Luft machen, aber zur Wahrheit gehört auch, dass nicht alles an dem Tag schlecht war“, sagt Breuer im Nachgang.

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Das Match gegen Oberschledorn ist inzwischen analysiert und besprochen. „Wir waren alle enttäuscht über das Ergebnis. Die Jungs nehmen Kritik an und ärgern sich selbst am meisten darüber, dass wir uns um die Punkte gebracht haben“, sagt Breuer und nimmt seine Spieler sowohl in Schutz, als auch in die Pflicht.

„Direkt nach der Niederlage musste ich mir Luft machen, aber zur Wahrheit gehört auch, dass nicht alles an dem Tag schlecht war.“

Björn Breuer
Trainer VfL Bad Berleburg über die Niederlage gegen Oberschledorn/Grafschaft

Doch damit nicht genug. „Ich habe in dieser Woche einige Einzelgespräche geführt und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt“, betont der Coach. Möglichkeiten also, um die individuellen Fehler abzustellen, durch welche sich der VfL Immer wieder selbst ein Bein stellt und die wichtigen Punkte liegen lässt, die es braucht, um in der Bezirksliga zu bestehen.

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Ein Problem plagt den VfL indes nicht. Im Schnitt trainiert das Team mit 14 bis 17 Spielern, was laut Breuer aufgrund des Kaders und der beruflichen Tätigkeiten „akzeptabel“ ist. Da können andere Wittgensteiner Mannschaften, die knapp an einer zweistelligen Trainingsbeteiligung kratzen, nur mit großen Augen staunen.

„Zuhause geht in dieser Runde immer was.“

Björn Breuer
über den Heimvorteil des VfL Bad Berleburg

Doch der Fokus liegt beim VfL ganz auf den Sportfreunden aus Hüingsen, die tabellarisch am Straucheln sind. Doch das möchte Breuer so nicht unterschreiben. „Ich würde nicht sagen, dass sie straucheln, denn die Ergebnisse und Infos haben gezeigt, dass Hüingsen oft gut gespielt hat, ihnen jedoch etwas das Glück im Ergebnis fehlte“, ordnet der Berleburger Übungsleiter den kommenden Kontrahenten ein. Defensiv stehe der Gegner gut und geordnet, offensiv fehle bisher die Durchschlagskraft.

Fußball-Kreispokal, SG Laasphe/Niederlaasphe - VfL Bad Berleburg, 25.09.2024
Ein Mann der klaren Worte: Berleburgs Trainer Björn Breuer (re.) instruiert Mittelfeldakteur Max Friedemann Bosch. © Trabulsi | Nasser Trabulsi

Diese Durchschlagskraft möchte der VfL gegen Hüingsen aufs Feld bringen. Gerade das Stichwort Heimvorteil spielt hierbei eine große Rolle, denn die bisherigen Begegnungen auf dem Berleburger Stöppel entpuppten sich als positive Überraschungen, etwa das 3:3 gegen den SV Brilon.

Generell gilt in dieser Spielzeit, dass der in die Jahre gekommene Kunstrasenplatz auf dem Stöppel manch ein fußballerisches Wunder bewirkt. So ist es nicht verwunderlich, dass auch Breuer die Heimstärke unterstreicht. „Zuhause geht in dieser Runde immer was“, bestätigt auch der Coach. Aufgrund eines privaten Termins wird Sebastian Wermeier nicht mit dabei sein. Dagegen dürften Steven Lichy und Maxim Gorbacev wieder im Kader des VfL sein.

Und auch Breuers Spielvariationen lassen inzwischen erste Rückschlüsse zu, wie der Übungsleiter in das Match gegen Hüingsen gehen wird. „Ich denke, dass unsere Offensive für ein System mit zwei Stürmern prädestiniert ist. Jedoch braucht das noch Zeit und Automatismen. Da wir erstmal Stabilität benötigen, bleibt es bei einem 4-5-1-System“, schildert der Trainer. Denn eine erneute Pleite wie gegen Oberschledorn kann beim VfL derzeit niemand gebrauchen.