Herzebrock. Der Tabellenführer der Oberliga Westfalen betreibt mit dem 2:0-Sieg in Clarholz beste Werbung - auch für das jetzt anstehende Heimspiel-Quartett.

Für die Siegener Sportfreunde läuft es weiter nach Plan. Nach einer insgesamt souveränen Vorstellung gewann der Tabellenführer der Oberliga Westfalen mit 2:0 (0:0) bei Victoria Clarholz und beendete die Serie erfolgloser Auftritte im Herzebrocker Hofholzstadion eindrucksvoll. Das Team von Trainer Thorsten Nehrbauer betrieb zudem beste Eigenwerbung für das anstehende Heimspiel-Quartett gegen die SG Finnentrop/Bamenohl (Freitag, 19.30 Uhr), im Westfalenpokal gegen Türkspor Dortmund (Dienstag, 10. September, 19.30 Uhr), die SG Wattenscheid 09 (Samstag, 14. September, 18 Uhr) und den ASC Dortmund (Freitag, 20. September, 20 Uhr).

Victoria Clarholz -Sportfreunde Siegen 0:2 (0:0)

Clarholz: Hahne - Benbarek, Brück, Baum (83. Steinkamp), Büscher - Aygün, Pollmann (83. Linnemann) - Aciz (62. Cylkowski), Gucciardo, van der Veen (65. Lamkemeyer) - Michen (73. Kahraman).

Siegen: Weis - Nabesaka, Mayer, Ticha, Tomas - Krämer (55. Pazurek), Dej (55. Mavroudis) - Kyere, Scheld, Pursian (81. Hodrj) - Schardt (77. Werlein).

Schiedsrichter: Dr. Philipp Roedig (Hamburg).

Tore: 0:1 Schardt (58.), 0:2 Scheld (82., Foulelfmeter).

Zuschauer: 343.

Die Gastgeber, redlich bemüht, die gefährlichen Siegener nicht in Tornähe kommen zu lassen, hatten im Spiel nach vorne nicht viel zu bieten. Abgesehen von einer halbwegs gefährlichen Situation schon in der 2. Minute, als über links Leon van der Veen aussichtsreich in den Strafraum zog, aber dann doch in Florian Mayer den heranpreschenden Prellbock fand, gab es in der gesamten Spielzeit keine Gefahr mehr für die sicher stehende Sportfreunde-Defensive, die durch gutes Stellungsspiel und Kopfballhoheit stets für klare Verhältnisse sorgte.

Nach der Pause effizienter

Auf der anderen Seite sorgte Leon Pursian für einen ersten Abschluss (13.), der aber ebenso wenig einbrachte, wie die Aktionen von Derrick Kyere, der vom rechten Flügel in die Mitte zog, zum Abschluss kam, aber zweimal geblockt wurde(20., 44.). Auch nach einem Scheld-Freistoß (41.) gab es nichts Zählbares, da Jubes Ticha in der Mitte knapp den Ball verpasste.

Auch interessant

Nach der Pause sollte es zielstrebiger zugehen im Siegener Angriffsspiel. Zunächst war es Mats Scheld, der es einmal mehr mit einem 30-Meter-Freistoß versuchte (55.), aber sein Ziel knapp verfehlte, dann schickte ein langer Ball Angreifer Lars Schardt auf die Reise und die überfällige Führung war perfekt. Der Ex-Weißtaler und -Erndtebrücker gewinnt das Laufduell gegen Markus Baum und schließt überlegt ins lange Eck ab. 58 Minuten waren gespielt.

Schardt war es auch, der in der 67. Minute vom eingewechselten Markus Pazurek freigespielt wurde, allein vor dem Tor aber an Torhüter Nils Hahne scheiterte. Den Abpraller haut Scheld übers leere Tor. Die nächste Chance bietet sich Kyere, der in der 74. Minute von Schardt angespielt wird, aber diesmal am langen Bein von Kapitän Steffen Brück scheitert.

Lard Schardt haz den Ball nach 58 Minuten zur Siegener Führung im Claholzer Tor untergebracht. Rechts kann Victoria-Kapitän Steffen Brück nur enttäuscht abdrehen.
Lard Schardt haz den Ball nach 58 Minuten zur Siegener Führung im Claholzer Tor untergebracht. Rechts kann Victoria-Kapitän Steffen Brück nur enttäuscht abdrehen. © Marco Bader | marco Bader

Ein 2:0, das den Deckel auf diese Partie macht, lässt - noch - auf sich warten. Dafür ist dann einmal mehr Kapitän Scheld zuständig - und zwar vom Elfmeterpunkt. Kyere wird sechs Meter vor dem Tor von Baum von den Beinen geholt, der aus Hamburg stammende Schiedsrichter Dr. Philipp Roedig zögert keinen Moment und zeigt auf den Punkt. Der kurze Anlauf, die sichere Platzierung - es steht 2:0 in der 82. Minute. Keine Frage: Die überfällige Entscheidung ist gefallen. Zu wenig Gegenwehr kommt von den Gastebern, die es nicht fertig bringen, gut gemeinte Ansätz final in die gefährliche Zone zu bringen. Das Tor von André Weis kommt zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.

Mit einem letzten Freistoß, den Pazurek für den leicht angeschlagenen Scheld aus 20 Metern übers Clarholzer Tor schlenzt, geht die Partie zu Ende, die dem Beobachter zu verstehen gibt, dass nach vier Spielen die Siegener Rolle in dieser Saison klar vorgezeichnet ist.

Derricj Kyere zieht einmal mehr von der rechten Außenbahn in die Mitte, bindet dabei zwei Abwehrkräfte der Gastgeber.
Derricj Kyere zieht einmal mehr von der rechten Außenbahn in die Mitte, bindet dabei zwei Abwehrkräfte der Gastgeber. © Marco Bader | marco Bader

Soweit will Thorsten Nehrbauer zwar noch nicht gehen, doch sein Fazit dieser 90 Minuten geht schon ein wenig in diese Richtung: „Wir haben ein schweres Auswärtsspiel souverän über die Bühne gebracht, konnten durch unsere Auswechslungen dem Spiel frisches und gutes Input verleihen.“ Nach 20 Minuten sei es nur eine Frage der Zeit gewesen, wann sein Team in Führung gehen würde. Aber: „Ein 2:0 zu einem früheren Zeitpunkt hätte uns noch mehr Ruhe gebracht“, zählt der Coach drei, vier gute Möglichkeiten auf, die nach dem 1:0 nicht verwertet wurden.

Aber auch an dieser Stellschraube lässt sich gewiss noch drehen.