Siegen. Die Partien gegen Victoria Clarholz waren in der Vergangenheit nicht von Erfolg gekrönt. Wird Trainer Thorsten Nehrbauer personell „zurückrotieren“?

Wo die Sportfreunde Siegen auftauchen, ist derzeit stets einiges geboten. So auch am Donnerstagabend am Gosenbacher Stein, wo der Oberligist in seinem Kreispokal-Erstrundenspiel vor 500 Zuschauern die zwei Dinge umsetzte, die Trainer Thorsten Nehrbauer verlangt hatte. „Zweistellig und zu null...“, hatte er gefordert - und seine Jungs lieferten. 13:0 (4:0) hieß es nach den Toren von Justin Adozi (3),Hassan El Chaabi (3), Danielle Werlein (2), Yannick Debrah, Georgios Mavroudis, Tobias Filipzik, Leon Pursian und Jannik Krämer gegen den Vertreter aus der Kreisliga B.

„Das war eine gute Trainingseinheit für uns“, so der Coach, der seinen kompletten Kader bereits am Nachmittag zur Übungsstunde auf den Gosenbacher Kunstrasen schicken durfte und aus der erwarteten Startformation für das vierte Punktspiel am kommenden Sonntag (15 Uhr) bei Victoria Clarholz lediglich Lars Schardt, Georgios Mavroudis und Leon Pursian in die Pokal-Anfangs-Elf beorderte.

Der vierte Oberliga-Spieltag

Nach der Freitagpartie zwischen der SG Wattensched 09 und dem ASC Dortmund, spielen am Samstag: Ahlen gegen Vreden (15 Uhr) und Bövinghausen gegen Ennepetal (18.30 Uhr). Am Sonntag geht es dann wie folgt weiter - 14.30 Uhr: Gievenbeck - Verl II; 15 Uhr: Clarholz - Siegen, Lippstadt - Wiemelhausen, Bochum U23 - Schermbeck, Rhynern - Münster U21; 15.30 Uhr: Finnentrop/Bamenohl - Rheine.

Dass ihn in Ostwestfalen am Sonntag ein anderes Kaliber erwartet, ist Nehrbauer bewusst. Die Victoria ist nach der ersten Saisonniederlage zuletzt in Rheine zwar auf den zehnten Tabellenplatz abgerutscht, doch waren die beiden Partien zuvor nicht von schlechten Eltern. Dem 1:0-Sieg in Wattenscheid folgte ein 2:2 gegen den starken ASC Dortmund. „Das ist eine unangenehme Mannschaft, die gegenüber dem Vorjahr stärker einzuschätzen ist“, deutet Thorsten Nehrbauer eine Menge Respekt vor der Aufgabe im Holzhofstadion an.

„Da gab es für Sportfreunde-Mannschaften zuletzt zudem wenig zu holen“, erinnert er an das 2:2 unter seiner Regie in der vergangenen Saison und diverse Niederlagen in den Jahren zuvor. Auch das 1:1 auf dem eisglatten Siegener Kunstrasen im vergangenen Dezember fällt durchaus in diese Kategorie.

„Wir wollen den Trend durchbrechen, denn für Sportfreunde-Mannschaften gab es zuletzt in Clarholz wenig zu holen.“

Thorsten Nehrbauer,
Sportfreunde-Trainer, zur Negativserie vergangener Auftritte in Ostwestfalen

Dennoch: Das Ziel von Team und Trainer ist es, mit der eher unrühmlichen Clarholz-Vergangenheit aufzuräumen und den Erfolgsweg an der Spitze der Oberliga fortzusetzen. „Wir wollen den Trend durchbrechen“, fordert der Trainer sein Team auf zu ähnlich guten Leistungen wie in den ersten drei siegreich gestalteten Partien. Und natürlich hat sich Thorsten Nehrbauer reiflich Gedanken gemacht über die Herangehensweise.

„Was brauchen wir für Clarholz?“, ist die Frage nach dem Personal an den Tagen vor dem Anstoß die drängendste. Zuletzt gegen Bövinghausen wurden vier der Stammkräfte der ersten beiden Spiele aus der Startelf rotiert. Neben der Verletzung von Cagatay Kader, die zum Einsatz von Lars Schardt führte und wohl auch in Clarholz führen wird, seien bei den anderen drei Rotations-Positionen auch Trainings- und Spielleistungen ausschlaggebend gewesen.

Nach den Eindrücken und der Aufstellung vom Donnerstag in Gosenbach ist nun in Ostwestfalen wieder mit der Retoure in Sachen Rotation zu rechnen, auch wenn sich gerade die beiden Youngster Justin Adozi und Hassan El Chaabi mit ihren drei Pokaltoren nachhaltig für höhere Aufgaben empfohlen haben. An eine Rückkehr des zweimaligen Torschützen aus Ahlen, Cagatay Kader, ist noch nicht zu denken. Der befindet sich nach seinem doppelten Bänderriss schon wieder im Lauftraining und könnte im anstehenden Heimspiel am kommenden Freitag gegen die SG Finnentrop/Bamenohl wieder für einen Kurzeinsatz in Frage kommen.

Vor dem Leimbachstadion-Quartett zwischen dem 6. und 20. September soll ein erfolgreicher Ausflug nach Ostwestfalen am Sonntag - egal in welcher Formation - jedenfalls für beste Werbung sorgen.