Ahlen. Verdienter Erfolg bei Rot Weiss Ahlen. Cagatay Kader schnürt Doppelpack im Wesestadion. Auch Gergios Mavroudis und Mats Scheld treffen.
Es läuft bei den Sportfreunden Siegen. Auch beim zweiten Prüfstein, dem zweiten Regionalliga-Absteiger im zweiten Oberliga-Punktspiel, Rot Weiss Ahlen, holt das Team von Trainer Thorsten Nehrbauer verdientermaßen den Dreier, gewinnt im Wersestadion mit 4:2 (2:2).
Schon früh schien ein Start nach Maß die Weichen zum Siegener Erfolg beim früheren Zweitligisten zu stellen. Keine zehn Minuten waren rum an der Werse, da führen die Sportfreunde mit 2:0. Zunächst fasst sich Kapitän Mats Scheld ein Herz und hält aus gut 30 Metern Torentfernung einfach mal drauf. Der Ball flattert in der 6. Minute ins Dreieck des vom jungen Luis Ackermann gehüteten Tores.
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Und Scheld setzt noch einen drauf. 10. Minute: Sein Eckball kommt an den kurzen Pfosten, Cagatay Kader stochert die Kugel über die Linie. Der Keeper sieht nicht gut dabei aus. Den 200 Siegener Fans hinterm Tor kann’s egal sein. Sie fühlen sich nach zweistündiger Anreise schon ganz früh auf der Siegerstraße, feiern ausgelassen die Doppelführung.
Rot Weiss Ahlen - Sportfreunde Siegen 2:4 (2:2)
Ahlen: Ackermann - Hornbruch, Polk, Soares - De Lemos, Holthaus, Moustfa, Pihl (83. Keskinkilic) - Curic (54. Köse), Wöstmann, Sezer (78. Tankulic).
Siegen: Weis - Nabesaka, Ticha, Mayer, Tomas - Pazurek (69. Krämer), Mavroudis - Pursian (60. Werlein), Scheld (86. Filipzik), Kyere (69. Dej) - Kader (74. Hodroj).
Schiedsrichter: Stefan Tendyick (Gelsenkirchen).
Tore: 0:1 Scheld (6.), 0:2 Kader (10.), 1:2 Wöstmann (22.), 2:2 Wöstmann (28.), 2:3 Kader (72.), 2:4 Mavroudis (90.).
Zuschauer: 862.
Doch die Ahlener denken nicht daran, jetzt bereits die Flinte ins Korn zu werfen. Sie schütteln sich kurz den Gegentor-Kummer aus den Trikots und blasen zur Wende. Mit Erfolg. Davin Wöstmann ist zunächst nach 22 Minuten frei am Elfmeterpunkt und verkürzt. Und noch einmal passt die Siegener Defensive nicht auf, erneut lassen sie Wöstmann aus den Augen. In der 28. Minute gelingt ihm der Ausgleich und Ahlen ist zurück im Spiel.
Mit dem nötigen Wind dieses Doppelschlags im Rücken drücken die Platzherren weiter - und jubeln drei Minuten später erneut. Auf Vorarbeit von Mike Pihl trifft Emro Curic. Doch statt der Führung schwingt die Fahne des Assistenten an der Linie nach oben - der Torschütze war im Abseits. Die Sportfreunde, die leicht ins Schwimmen geraten sind, kommen mit einem blauen Auge davon.
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Auf der anderen Seite ist es erstmal wieder Scheld, der für offensive Akzente sorgt. Sein 20-Meter-Schuss geht am Tor vorbei, ebenso sein Freistoß zwei Minuten vor der Pause aus 22 Metern. Gute Möglichkeiten, um wieder vorzulegen. Und als der Ex-Ahlener Derrick Kyere kurz vor dem Pausenpfiff nur den Pfosten trifft, im Nachschuss den Ball über den Querbalken jagt, beschwert sich Kader in der Mitte zurecht. Den zweiten Ball muss Kyere quer legen.
Nun, es sind sehr interessante 45 Minuten, die die 862 Zuschauer an der Werse erleben und die Lust machen auf einen ebenso abwechslungsreichen zweiten Durchgang.
„Es macht unsere Mannschaft aus, dass wir nach einem solchen Spielverlauf nicht zusammenbrechen, sondern die Ordnung halten und wiederkommen.“
„Es macht unsere Mannschaft aus, dass wir nach einem solchen Spielverlauf nicht zusammenbrechen, sondern die Ordnung halten und wiederkommen“, so Trainer Nehrbauer schon beim Gang in die Kabine. Er wusste wohl, dass die beiden letzten Aktionen vor der Pause für den nötigen Auftrieb sorgen würden, sein Team nach dem Wechsel wieder das Heft in die Hand nehmen würde.
Und es war so. Leon Pursian konnte schon in der 58. Minute die erneute Führung erzielen, kam sechs Meter vor dem Tor zum Schuss, verzieht den Ball aber am rechten Pfosten vorbei.
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Besser macht es dann Kader. Der Neuzugang wird vom eingewechselten und für viel Bewegung sorgenden Jannik Krämer mustergültig in Szene gesetzt, Kader bedankt sich mit trockenem Abschluss ins lange Eck und seinem zweiten Treffer der Partie. Allerdings ist es seine letzte Aktion, er verletzt sich bei seinem Schuss, muss gegen Malik Hodroj ausgetauscht werden.
Dem Siegeswillen schadet das nicht, es wird weiter nach vorne gespielt. So sorgt ein weiterer Scheld-Freistoß in der 77. Minute für Gefahr, Ackermann bekommt die Finger noch dran. Vier Minuten später ist es Georgios Mavroudis, der seinen Kopfball aus zehn Metern neben das Tor setzt. Doch er kann es auch besser: Den mustergültigen Konter über Krämer und Andre Dej, der den mitgelaufenen Ex-Finnentroper sieht, vollendet Mavroudis in der 90. Minute. Verdienter Lohn für großen Einsatz und eine wirklich gute Leistung.