Aue-Wingeshausen. Aufsteiger TSV Aue-Wingeshausen hielt am Ende der Kreisliga-A-Saison erfolgreich die Klasse. Neuer Coach benennt Probleme und Maßnahmen

Der TSV Aue-Wingeshausen blickt auf eine turbulente, aber am Ende doch erfolgreiche erste Saison in der Fußball-Kreisliga A zurück. Am Ende der Spielzeit 2022/23 war die erste Herrenmannschaft, damals noch mit Torben Belz auf der Trainerbank, nach einer grandiosen Saison mit der besten Offensive Wittgensteins aus der B-Liga aufgestiegen.

TSV Aue-Wingeshausen spielt starke Hinrunde

Trotz des Erfolgs legte Belz seine Trainerrolle nieder. Die anstehende Trainersuche dauerte bis Mitte Mai und mit Martin Uvira kam die Wunschlösung mit Landesligaerfahrung vom VfL Bad Berleburg an die Wester. Der erfahrene Trainer bastelte kurzfristig eine Saisonvorbereitung zusammen und nach vier Testspielen startete der TSV mit einer herben 2:7-Niederlage beim TuS Deuz in die Saison. Nach diesem Weckruf fing sich das Team jedoch schnell und erspielte sich bis zur Winterpause 18 Punkte, mit denen man die Hinrunde auf einem respektablen achten Tabellenplatz abschloss. Besondere Highlights waren dabei die 6:1- und 5:2-Heimsiege gegen den VfB Burbach und die SpVg Niederndorf.

Patrick Schröder, Sportlicher Leiter des TSV Aue-Wingeshausen, sprang nach der Trennung von Ex-Coach Martin Uvira als Interimstrainer ein.
Patrick Schröder, Sportlicher Leiter des TSV Aue-Wingeshausen, sprang nach der Trennung von Ex-Coach Martin Uvira als Interimstrainer ein. © WP | Nasser Trabulsi

Der Start in die Rückrunde lief für die Wingeshäuser dann deutlich weniger erfolgreich. Aus den ersten fünf Spielen holte man nur einen einzigen Zähler und nach der 1:7-Niederlage gegen die SG Hickengrund am 17. März entschieden sich der TSV und Martin Uvira dazu, getrennte Wege zu gehen. In der Folge übernahm der Sportliche Leiter Patrick Schröder als Interimscoach und führte die Mannschaft mit der Unterstützung von Don von der Ahe, der im Verein als verdienter Spieler und Co-Trainer der zweiten Mannschaft bekannt war, letztlich erfolgreich zum Klassenerhalt.

Don von der Ahe übernimmt als Trainer der ersten Mannschaft des TSV

Kurz vor Saisonende gab der Verein dann bekannt, dass Von der Ahe ab Sommer nun Cheftrainer des Teams bleiben wird. Ein versöhnliches Ende, das Aue-Wingeshausens Debütsaison in der Kreisliga A nur ein Jahr nach dem Aufstieg abrundet. Von der Ahe selbst erklärt, wie es dazu kam: „Patrick Schröder arbeitet im Schichtsystem und hat mich in der Rückrunde ein paar Mal gefragt, ob ich das Training übernehmen kann, wenn er Schicht hatte.”

Erfahrener Fußballer: Don von der Ahe ist der neue Cheftrainer des TSV Aue-Wingeshausen.
Erfahrener Fußballer: Don von der Ahe ist der neue Cheftrainer des TSV Aue-Wingeshausen. © Meinolf Wagner | meinolf Wagner

Das war für den erfahrenen Angreifer, der bereits in der Bezirksliga für den TSV auf Torejagd ging, zu Beginn eine alles andere als leichte Aufgabe: „Das Team war damals am Boden und ich hab vor allem versucht, den Jungs den Spaß am Fußball zurückzubringen.“ Er ergänzt: „Wir haben uns auf die Basics fokussiert und viele lustige und spielerische Übungen ins Training eingebaut. Das hat am Ende gut funktioniert und Patrick hat das Team dann auch erfolgreich zum Saisonziel Klassenerhalt geführt.“ Im Zuge dieser Zeit seien Spieler aus der Mannschaft bereits an Von der Ahe herangetreten und hätten versucht, ihn für eine längere Zusammenarbeit zu begeistern, die Verhandlungen und Einigung liefen letztlich über Schröder.

Individuelle Fehler als großes Problem des TSV Aue-Wingeshausen

Mit nur acht Punkten auf fremden Plätzen könnte man dem Team eine Auswärtsschwäche attestieren, aber die Gründe dafür, dass am Ende der Saison nicht mehr Punkte auf dem Konto standen, waren laut dem neuen Trainer anderer Natur: „Wir haben viele gute Spiele gemacht, aber dann am Ende einfach viel zu viele individuelle Fehler gemacht, die spielentscheidend waren.“

Genau aus diesem Grund möchte der Trainer in eine lange und intensive Vorbereitung auf die kommende Saison starten. Bereits am 26. Juni soll es für seine Schützlinge losgehen - und Von der Ahe ist bereits hoch motiviert: „Wir haben ein bisschen mehr als andere zu tun, deshalb fangen wir früher an.“ Am Kader wird es dabei so gut wie keine Veränderungen geben, doch zwei kleine Asse hat der neue Coach noch im Ärmel: „Ich werde zwei Jungs von der Reserve dazu nehmen und bin noch in Gesprächen mit einem potenziellen Neuzugang.“ Mehr wollte der neue Mann an der Seitenlinie noch nicht verraten.