Bad Berleburg. Die längste Vorbereitung eines Wittgensteiner Fußball-Teams soll sich für Bad Berleburg auszahlen. Der Stand vorm Rückrunden-Start.

Für das letzte in der Fußball-Bezirksliga verbliebene Team Wittgensteins, den VfL Bad Berleburg, geht es am Sonntag um 15 Uhr mit dem ersten Spieltag zur Rückrunde los. Nach fünf Wochen der intensiven Saisonvorbereitung - mehr als jedes andere Wittgensteiner Team absolviert hat - steht für die Mannschaft von Trainer Björn Breuer ein Auswärtsspiel bei Aufsteiger SV Affeln auf dem Programm. Ein Gegner, gegen den sich die Kurstädter im Hinspiel alles andere als clever angestellt und letztlich zu Hause auf dem Stöppel mit 1:2 verloren haben.

Damals fehlten dem Kader mit Steven Lichy, Kai Dengler, Christopher Geißler, Kapitän Yannik Lückel, Sebastian Wermeier und Alex Koch gleich sechs wichtige Spieler, die inzwischen wieder zum Team gestoßen sind. Deshalb und auch aufgrund der guten Vorbereitung geht man auf dem Stöppel hoch motiviert in die Partie, wie Breuer erklärt: „Sowohl von der Beteiligung als auch vom Einsatz und der Länge hat die Mannschaft eine richtig gute Vorbereitung absolviert. Die Ergebnisse in den Testspielen, vor allem beim Unentschieden gegen Hünsborn waren zufriedenstellend und so gehen wir natürlich mit Aufwind im Rücken in das erste Spiel.“ Er ergänzt: „Aufgrund der Tabellensituation ist natürlich auch ein wenig Demut mit dabei.“

Blick in Richtung gesichertes Mittelfeld?

In sicheren tabellarischen Fahrwassern ist der VfL Bad Berleburg nämlich noch lange nicht, mit 17 Punkten hat das Team - derzeit auf Rang zwölf - nur sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Interessanterweise belegt diesen der kommende Gegner, sodass für beide Mannschaften viel auf dem Spiel steht. Die Rechnung ist einfach: Gewinnt der VfL, wächst der Vorsprung auf die gefährliche Zone auf neun Punkte an und man kann in Richtung gesichertes Mittelfeld blicken. Bei einer Niederlage hat die Breuer-Elf den SV Affeln mit nur noch drei Punkten Vorsprung unmittelbar im Nacken und steht vor einem langwierigen und schmutzigen Abstiegskampf.

Alex kam in einem sehr guten Zustand zurück. Yannik hat sich die Fitness über die Spiele und die Arbeit mit dem Ball geholt.
Björn Breuer - Trainer des VfL Bad Berleburg

Damit es nicht so weit kommt, will Breuer die Partie mit einem klaren Kopf und einer guten Taktik an sich reißen: „Wir wollen Affeln am Wochenende unser Spiel aufzwingen. Ich denke, dass das Team taktisch und läuferisch inzwischen so weit ist.“ Er konkretisiert: „Das heißt, dass wir keinen Harakiri-, aber Offensivfußball aus einer gesicherten Abwehr heraus spielen möchten.“ Klingt, als hätte man am Stöppel im Winter vor allem viel mit dem Ball gearbeitet und im Spielaufbau nachjustiert. Welche Spieler beim Auftakt in der Startelf stehen, das lässt Breuer offen: „Ich hab schon eine grobe Vorstellung vom Kader, aber hinter ein, zwei Spielern stehen auch noch Fragezeichen. Wer das ist, das lasse ich mal lieber offen.“

Rückkehrer brauchen noch etwas Zeit

Über den Fitnesszustand von Lückel und Koch, die nach Schambeinentzündung und Kreuzbandanriss wieder zum Team dazugestoßen sind, sagt der Coach: „Alex kam in einem sehr guten Zustand zurück. Yannik hat sich die Fitness über die Spiele und die Arbeit mit dem Ball geholt. Man merkt bei ihm in jeder Einheit große Fortschritte. Dennoch steht vor beiden Jungs ein neuer Trainer, da ist der Rest des Teams eben sechs Monate weiter.“

Ähnlich steht es um Winterneuzugang Johannes Schmitt, der vom TuS Erndtebrück II kam, aber sofort von Breuer ins kalte Wasser geworfen wurde: „Läuferisch, einstellungsmäßig und kämpferisch bringt er Qualität mit, die uns sofort hilft. Wir müssen noch ein bisschen an der Antizipation und am Spielaufbau arbeiten, aber Johannes ist auf einem sehr guten Weg.“ Nicht mehr zum Kader gehört Ex-Profi Petrit Rushiti, der von nun an sonntags beim FC Kosovo aus Düsseldorf auf der Trainerbank sitzt.