Auf den Netphener Kevin Kölsch wartet nach gelungenen Testfahrten eine spannende Saison 2021. Das sind seine Ziele.
Netphen/Königswartha. Nach der Saison ist vor der Saison heißt es auch im Motorsport. Die Wintermonate müssen genutzt werden, um Neues zu bauen und dann im Frühjahr in Tests auf Herz und Nieren zu prüfen. So war es auch beim Motorrad-Seitenwagen-Team Peter Kimeswenger/Kevin Kölsch.
Das Duo und seine Mechaniker weilten jetzt zu einer Testwoche im französischen Val de Vienne, um auf dem dortigen Circuit fünf Tage nicht nur ihre Runden zu drehen, sondern vor Ort weitere Verbesserungen einzubauen oder – wenn es die Boxenstopp-Zeit zuließ – die Konkurrenz vom Streckenrand aus zu beobachten. „Wir sind sehr gut aufgestellt“, so der 23-jährige Beifahrer Kevin Kölsch vom MSC Freier Grund Neunkirchen, „über den Winter hat sich einiges am Motorrad getan. Auch Fahrer und Beifahrer haben ihr Training perfektioniert, um so fit und zugleich so leicht wie möglich zu sein.“ Am Motorrad kamen ein neues Steuergerät mit Elektronik, neue Titanauspuffanlage, neue Verkleidung, neuer Unterboden, neue Auspuffabdeckung und eine neue Bremsanlage hinzu. Die Kosten dafür summierten sich auf einen fünfstelligen Betrag.
Auch interessant
„Am Montag ging es ruhig in den ersten Tag. Wir haben das Gespann zunächst auf Herz und Nieren getestet, aber auch Fahrer und Beifahrer aus dem Winterschlaf geweckt. Nach den ersten zwei Turns stellten wir mit großer Freude fest, dass alles durch die Vorbereitungen von Chefmechanikers Uwe Schuster wie geschmiert lief, sich die Arbeit im Winter gelohnt hatte. Wir haben zusätzlich kleinere Ideen umgesetzt, die sich positiv am Fahrwerk bemerkbar gemacht haben“, berichtete Kevin Kölsch.
Rundenzeiten immer besser
Tags drauf begann die richtige Arbeit am Setup, wurde jeder Turn ausgefahren, bis es perfekt passte. Die Folge: Die Rundenzeiten wurden immer besser. Ein kleines Problem gab es dann aber doch: Die Dashboardhalterung war gebrochen.
Auch interessant
Nach dem Auslassen eines Turns verbesserten Kimeswenger/Kölsch ihre Rundenzeit nochmals und probten nach einem Wetterumschwung auch auf nasser Strecke. „Unser Plan ist es, auch 2021 WM und IDM zu fahren sowie an einigen Rennen in der Internationalen Sidecar-Trophy und an Bergrennen in Österreich teilzunehmen“, so Kevin Kölsch, der als Zeitsoldat in Erndtebrück stationiert ist und im Februar zum Stabsgefreiten befördert wurde.
Auch wenn der erste IDM-Lauf 2021 in Tschechien coronabedingt abgesagt wurde, planen Kimeswenger und sein „Schmiermaxe“ Kevin Kölsch weiter für den nationalen als auch den WM-Auftakt im Mai in Le Mans. Erst im Juni soll im böhmischen Most auch in der Seitenwagenklasse um die ersten IDM-Punkte gefahren werden, da die drei davor auf deutschen Rennstrecken geplanten Läufe nur für die Soloklassen ausgeschrieben worden sind.