Feudingen. Die SG Laasphe/Niederlaasphe holt ein 3:3 beim SV Feudingen, der nach einer 1:0-Führung mit 1:3 in Rückstand gerät - und doch noch ausgleicht.

Welch ein Fußballfest: Das Lahntalderby in der Kreisliga A zwischen dem SV Feudingen und der SG Laasphe/Niederlaasphe bescherte den rund 270 Zuschauern im Feudinger Tannenwaldstadion Spannung, Abwechslung, jede Menge Emotionen und sechs Tore – allerdings keinen Sieger. 3:3 (1:0) endete die Partie. Nach einem zwischenzeitlichen zwei-Tore-Rückstand wendete Feudingen die dritte Derby-Niederlage in Serie gerade noch ab.

Namen und Zahlen aus dem Tannenwaldstadion

Aufstellung Feudingen: Schneider – Schmidt, Krowarz, Schwarz, Uvira, Müller, Stuchlik (Janneck Althaus), Wetter, Nils Althaus, Pfeiffer, Eckhardt.

Aufstellung Laasphe/Niederlaasphe: Slivonja – Löning, Roschitz, Reichpietsch, Hammer (81. Neidhardt), Dünhaupt (61. Akkaya), Schneider, Höbener (43. Göhring), Wetter, Nakacwa, Afriyie.

Tore: 1:0 Sam Müller (20.), 1:1 M. Wetter (51.), 1:2 Afriyie (60.), 1:3 Reichpietsch (74., Elfmeter), 2:3 J. Wetter (80.), 3:3 Schwarz (85.).

Zuschauer: 270 (A).

Die Gastgeber entschieden sich wie angekündigt für eine eher abwartende Taktik. Laasphe/Niederlaasphe hatte zunächst mehr vom Spiel und zeigte gute Ansätze, wurde aber nur selten richtig gefährlich. Stattdessen traf Feudingen durch eine starke Aktion von Sam Müller, der von der Außenbahn nach innen zog und von der Strafraumgrenze mit der Pike ins Eck traf (20.). SG-Torwart Marion Slivonja, der nach ausgestandener Blessur wieder zwischen die Pfosten gerückt war, hatte das Nachsehen und musste in der Folge von hinten beobachten, wie seine Vorderleute den Faden verloren.

Viele Zuschauer auf den Hängen des Tannenwaldstadions: Hier sehen sie Tobias Hammer von der SG Laasphe/Niederlaasphe bei der Ballannahme zu. Mit etwa 270 zahlenden Zuschauern reizt der SV Feudingen die aktuell mögliche Besucherzahl voll aus.
Viele Zuschauer auf den Hängen des Tannenwaldstadions: Hier sehen sie Tobias Hammer von der SG Laasphe/Niederlaasphe bei der Ballannahme zu. Mit etwa 270 zahlenden Zuschauern reizt der SV Feudingen die aktuell mögliche Besucherzahl voll aus. © Florian Runte

Nach einer halben Stunde musste Slivonja gegen den frei durchgebrochenen Tim Eckhardt parieren. Gegen Sam Müller wehrte er den Ball wenige Sekunden später im Sitzen auf der Torlinie ab. Einen Schuss von Nils Althaus lenkte er über die Latte und in der wenig später folgenden Szene musste er bei einer „Hundertprozentigen“ nicht eingreifen, weil Benjamin Pfeiffer seinen Versuch verzog.

In der Halbzeitbesprechung ziehen die Spieler der SG Laasphe/Niederlaasphe die richtigen Schlüsse - nach der Pause geht es aufwärts.
In der Halbzeitbesprechung ziehen die Spieler der SG Laasphe/Niederlaasphe die richtigen Schlüsse - nach der Pause geht es aufwärts. © Florian Runte | Florian Runte

Laasphe/Niederlaasphe griff in dieser Phase zu langen Bällen, die aber wirkungslos blieben gegen eine aufmerksame Abwehr, für die Feudingens Keeper Yannik Schneider einige lange Bälle auch außerhalb des Strafraums erlief.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit, in welcher der junge Fabien Göhring bei Laasphe/Niederlaasphe sein Debüt bei den Männern gab, kippte die Partie erneut. Nach einem langen Freistoß von Yannik Reichpietsch kam Marvin Wetter zum Schuss – und traf eiskalt (1:1). „Das wird jetzt unser Spiel“, rief Reichpietsch in der Jubeltraube, womit er zunächst recht behielt.

So freut sich die SG Laasphe/Niederlaasphe nach dem zwischenzeitlichen 1:1 von Marvin Wetter (Nr. 9)
So freut sich die SG Laasphe/Niederlaasphe nach dem zwischenzeitlichen 1:1 von Marvin Wetter (Nr. 9) © Florian Runte

Papa Yaw Afriyie mit einem 20-Meter-Alleingang, bei dem er seine ganze Schnelligkeit und Klasse ausspielte, brachte die „Orangenen“ in Führung (60.), die Reichpietsch durch einen von Schneider unnötig nahe der Torauslinie verursachten Foulelfmeter ausbaute – 3:1 für die Gäste (74).

Das war’s aber noch nicht an diesem Fußballabend, denn Feudingen steckte nicht auf, drängte nach vorne und kam durch Jonas Wetter, der sich mit einem Haken den nötigen Platz verschaffte wieder heran (80.). Laasphe/Niederlaasphe machte aus den sich ergebenden Kontersituationen nichts und musste fünf Minuten später den Ausgleich hinnehmen, als Feudingens Spielertrainer Sascha Schwarz nach einer Ecke von Jonas Wetter einschoss.

SV Feudingen unzufrieden

In einer von beiden Mannschaften mit offenem Visier geführten Schlussphase gab es noch gefährliche Szenen auf beiden Seiten, aber kein Tor mehr.

Feudingens Co-Trainer Philipp Schneider beantwortete die Frage, ob der Ärger über den Einbruch nach der Halbzeit oder die Freude über die Aufholjagd am Ende überwog, recht klar: „Das Gefühl ist, dass wir zwei Punkte haben liegen lassen. Von der Spielanlage her waren wir besser. Aber es ist gut, dass wir uns zurückgekämpft haben.“