Kreuztal. Seit zehn Tagen läuft die Vorbereitung beim TuS Ferndorf. Wir warfen einen Blick auf den Hallen-Umbau und sprachen mit Trainer Robert Andersson.

„Stählerwiese 2.0“ - so gerät Mirza Sijaric, einer der beiden Geschäftsführer des Handball-Zweitligisten angesichts der Umbaumaßnahmen an und in der Spielstätte des TuS Ferndorf ins Schwärmen. Die auf rund 1400 Besucher anwachsende Kapazität durch die neue Tribüne an der Kopfseite , die Helligkeit der neuen weißen Hallendecke, die an fünf Stellen Tageslicht fluten lässt, kurz, das ganze Drum und Dran nimmt das Flair einer zwar immer noch kleinen, aber feinen Arena an.

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Halt, stopp. Wir sprechen von Zuschauern, von Hallenkapazität. In Zeiten von Corona muss über solche Zahlen ja gar nicht erst spekuliert werden. Die von der Handball-Bundesliga (HBL) auf den Weg gebrachten Konzepte, um überhaupt einen Spielbetrieb zu gewährleisten, lassen nur Bruchteile dessen zu, was in den Hallen möglich ist.

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„Um diese Hygienekonzepte umzusetzen, müssen wir verschiedene Szenarien beachten“, verweist Roger Becker, der Mann für die Öffentlichkeitsarbeit beim TuS, auf die Probleme, die mit rein sportlichen Aspekten nicht viel zu tun haben. Ein Beispiel: Pressetermine mit der Mannschaft sind nicht möglich, bei Testspielen in dieser Vorbereitung bleibt die Öffentlichkeit draußen. Die zum Glück negativen Corona-Tests aller Akteure sollen nicht gefährdet werden.

Robert Andersson, der neue Trainer, im Ferndorfer Zweitliga-Outfit. Seit zehn Tagen arbeitet er mit der Mannschaft.
Robert Andersson, der neue Trainer, im Ferndorfer Zweitliga-Outfit. Seit zehn Tagen arbeitet er mit der Mannschaft. © Roger Becker/TuS ferndorf

Für ein paar Minuten nimmt sich der neue Trainer Robert Andersson dennoch Zeit, zumindest ein paar kleine Einblicke in seine Philosophie zu gewähren, damit so ein Besuchstermin wie gestern Abend in der Stählerwiese einen sportlichen Hintergrund bekommt.

Der im südschwedischen Ystad geborene 54-Jährige wird sich gewiss nicht selbst als „harten Hund“ bezeichnen. Dass er aber Wert auf harte Arbeit in allen Trainingseinheiten legt, macht er deutlich. Andersson: „Ich hatte in meiner Zeit als Trainer bisher immer wenig Verletzte, habe Wert auf Fitness und Athletik gelegt. Von daher sehe ich keine Probleme, auch mit einem relativ kleinen Kader wie in jetzt in Ferndorf eine lange Saison mit 36 Spielen zu meistern.“

Zukunft in 2. Liga

Und sollte doch mal was passieren, springt Mirza Sijaric ein, würde schon ein Weg gefunden. „Wir hatten ja nie Geld und immer im Winter Leute nachgelegt, wenn es notwendig war.“

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In den zehn Tagen der Zusammenarbeit hat der neue Trainer erste Einblicke in die Mentalität des Kaders gewinnen können: „Das sind alles super Jungs. Wir werden die Entwicklung individuell, aber vor allem als Team vorantreiben. Die Zusammenstellung des Kaders ist gut.“

Fast jede Position sei doppelt besetzt, mit den jetzt zur Verfügung stehenden 14 Feldspielern lasse sich daran arbeiten, den „TuS Ferndorf für eine Zukunft in der 2. Liga aufzustellen, ihn größer zu machen.“ Der Begriff „Qualität statt Quantität“ lässt sich hier zwischen den Zahlen also durchaus heraus lesen. Über seinen Sohn Julius Lindskoog sprach er auch, dessen Abgang natürlich eine Lücke hinterlässt. „Durch ihn habe ich viel erfahren darüber, wie es hier läuft, so dass ich mir ein erstes Bild machen konnte.“