Die Spielpause hat selbst bei den Profis eklatant aufgezeigt, wer die nötigen „Körner“ im Training sammelte. Für Amateure ein klares Warnsignal.

Wer die letzten Spieltage internationaler Ligen verfolgt hat, konnte sich einer Portion Mitleid nicht entziehen. Manchen Akteuren wünschte man regelrecht den Abpfiff bereits in Minute siebzig, so sehr schleppten sie ihre völlig ausgelaugten Körper über den Platz. Wie zum Beispiel Juventus Turin gegen Sampdoria Genua zur neunten Meisterschaft robbte, erinnerte in manchen Situationen an Laufduelle in heimischen Amateurligen. Als der sonst so laufstarke Rechtsaußen Juan Cuadrado in typischer Manier den Ball rechts an seinem Gegenspieler vorbeilegte, um ihn dann links zu überholen, hatte das etwas von Slapstick. Sein Oberkörper wankte, die Arme schlackerten, der Kopf fiel in den Nacken. Nichts an diesem Lauf hatte etwas Dynamisches, nichts erinnerte an Profifußball.

SV Feudingen und Co. stehen vor 40 Partien

Sampdoria hingegen war, wenn auch erfolglos, körperlich klar überlegen und zählt generell zu den fittesten Teams der Liga. Experten sind sich einig, dass dies vor allem an Trainer Claudio Ranieri liegt, der spätestens seit seiner Zeit bei Leicester City als Fan ausgeprägter Physis gilt. Auch in der Bundesliga waren die unterschiedlichen Fitnesszustände nach der Corona-Pause offensichtlich.

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Das zeigt klar: Wer den Fokus in diesem Jahr nicht auf Fitness legt, wird es bereuen. Das ist keine Frage der Liga, sondern eine banale Erkenntnis. Den Spielern des TuS Erndtebrück „winkt“ bei einer guten Pokalsaison eine Spielzeit mit rund 50 Pflichtspielen. Rund 40 Partien dürften es für den SV Feudingen und Co. in der Kreisliga A und im Kreispokal werden.

Eine Verschiebung fand statt und diese gilt es anzunehmen. Die große Frage ist dabei nur, welche Trainer bei diesem körperlichen Akt den Spagat zwischen Zuckerbrot und Peitsche meistern.

In der Kolumne „Pass in die Gasse“ befasst sich der freie Journalist Heiko Rothenpieler mit aktuellen Entwicklungen in der Welt des „großen“ und „kleinen“ Fußballs.