Bad Berleburg. Der VfL Bad Berleburg stellt seine Aufsteigerinnen vor – von der „ehemaligen 14-Jährigen“ bis zur Angreiferin mit der Riesenauswahl an Adiletten.

Der Ort und die Rahmenbedingungen für die Aufstiegsfeier stehen bereits fest, nun warten die Spielerinnen des VfL Bad Berleburg nur noch darauf, dass die aktuell geltende Kontaktsperre endet und das gemeinsame Wochenende möglich wird.

Zu feiern gibt es den ersten Platz in der Volleyball-Landesliga zum Zeitpunkt des Abbruchs Mitte März, dank dem der VfL nach zehn Jahren wieder in die Verbandsliga zurückkehrt.

Im Folgenden stellen wir die Mannschaft vor, die den großen Erfolg möglich machte.

Emma Althaus am Netz in Aktion.
Emma Althaus am Netz in Aktion. © Florian Runte

Emma Althaus: „Nehmt euch ein Beispiel an der 14-Jährigen“ – so hieß es häufig, als Emma in ihrer ersten Saison im Frauen-Team das Training gehörig aufmischte. Weil seitdem zwei Jahre vergangen sind und längst eine Reihe jüngerer Spielerinnen dazugestoßen ist, Emma in der Annahme (zuletzt „Zweier-Annahme“) und im Angriff aber weiter eine Bank ist, heißt es jetzt: „Nehmt euch ein Beispiel an der ehemaligen 14-Jährigen“. Die stellt den Gegner durch ihre Zielsicherheit und ihre enorme Schlagkraft häufig vor unlösbare Aufgaben, muss sich aber trotzdem vom Trainer anhören: „Emma, das geht doch noch fester.“

Catharina Hüster beim Aufschlag
Catharina Hüster beim Aufschlag © Florian Runte

Catharina Hüster: Die Stellspielerin ist als Stammspielerin gesetzt, verliert nie den Überblick und lässt sich von nichts bremsen. Sie gibt immer hundert Prozent und bringt den Gegner häufig mit einem gut platzierten zweiten Ball zum Verzweifeln. Für die jüngeren Spielerinnen hat sie immer einen guten Rat parat.

Louisa Rothenpieler bei der Angabe.
Louisa Rothenpieler bei der Angabe. © Florian Runte

Louisa Rothenpieler: Als die Mannschaft an Silvester nur auf Platz fünf lag, sprach sie weiter vom Aufstieg – und behielt recht. Im neuen Jahr wurden alle Spiele gewonnen. „Lou“ ist ein absolutes Motivationstalent und heizt selbst bei Rückstand alle ordentlich an. Ehrgeiz wird bei ihr groß geschrieben, was sich – sofern sie gesund ist – auch in ihrer Trainingsbeteiligung und einem Platz in der Stammaufstellung bemerkbar macht. Die Mannschaft ist froh, dass sie den Weg vom TV Feudingen zum VfL gefunden hat. Auch, weil sie der Mannschaft mit ihrer unmenschlich großen Auswahl an Adiletten stets zur Seite steht.

Julia Schoß am Netz.
Julia Schoß am Netz. © Florian Runte

Julia Schoß: Julia ist eine unserer erfahrensten Spielerinnen und hat immer gesagt: „Einmal will ich noch mal Verbandsliga spielen.“ Jetzt hat es geklappt! Ihre Erfahrung und ihr unglaubliches Auge suchen im Team ihresgleichen – und die jüngeren Spielerinnen lernen davon. Sie erkennt schon früh, ob der Ball im Feld ist und sieht die Löcher im gegnerischen Spiel. Ob im Angriff oder in der Abwehr – mit Julia ist jede Position bestens besetzt. Sie gibt kein Spiel und keinen Ball verloren.

Jana Lauber bereitet sich auf eine Angabe vor.
Jana Lauber bereitet sich auf eine Angabe vor. © Florian Runte

Jana Lauber: Ob Zuspiel, Angriff oder Abwehr – Jana ist überall einsetzbar. Während sie im Angriff ihre fehlende Größe mit enormer Sprungkraft kompensiert, ist ihr in der Abwehr kein Bodenkontakt zu viel und kein Rettungsversuch zu waghalsig. Ihr Ehrgeiz spiegelt sich auch in ihrem Trainingsfleiß wider. Ließ in ihrer „anderen“ Sportkarriere einige Skirennen für die Volleyballmannschaft sausen oder hetzte vom einen Wettkampf zum anderen.

Marie Homrighausen bei einer Angabe.
Marie Homrighausen bei einer Angabe. © Florian Runte

Marie Homrighausen: Marie ist eines der vielversprechendsten Talente im VfL und hat zugunsten der Volleyballmannschaft inzwischen mit der Leichtathletik aufgehört – als amtierende W14-Südwestfalenmeisterin im Speerwurf. Durch ihre Reichhöhe und ihre enorme Sprungkraft kann sie sich am Netz sehr gut behaupten. Die ältere Generation wäre in ihrem Alter gerne so gut gewesen wie die „neue“ 14-Jährige.

Lara Böttger (r.), hier in der Vorsaison bei einem Spiel der zweiten Mannschaft, macht allein schon durch ihre Größe Eindruck.
Lara Böttger (r.), hier in der Vorsaison bei einem Spiel der zweiten Mannschaft, macht allein schon durch ihre Größe Eindruck. © Florian Runte

Lara Böttger: Ihr Motto ist: „In der Ruhe liegt die Kraft.“ Sie ist eine große und starke Angreiferin, die allein schon durch ihr Auftreten für Eindruck beim Gegner sorgt. Am Netz findet man sie sowohl in der Mitte, als auch auf der Außenposition, wo sie mit ihrem Angriff und Block den Gegner zu beeindrucken weiß. Die hintere Feldabwehr überlässt sie gerne den anderen, aber vorne am Netz wird sie noch eine Große.

Sophia Bald (links) ist die jüngste Spielerin im Frauen-Team des VfL, hat sich dort aber schon gewinnbringend eingereiht.
Sophia Bald (links) ist die jüngste Spielerin im Frauen-Team des VfL, hat sich dort aber schon gewinnbringend eingereiht. © Verein

Sophia Bald: Das junge Fohlen – mit 13 Jahren die Jüngste im Team – ist im Training manchmal noch etwas verspielt, hat sich bei ihren Einsätzen aber nahtlos ins Team eingefügt. Die Mannschaft hofft darauf, dass sie noch möglichst lange beim VfL reifen will, bevor sie möglicherweise von einem großen Verein abgeworben wird. Bleibt sie weiter fleißig und verletzungsfrei, steht einer Volleyballkarriere nichts im Wege.

Annelie von Essen (zweite von links) zählt zu den Trainingsfleißigsten beim VfL.
Annelie von Essen (zweite von links) zählt zu den Trainingsfleißigsten beim VfL. © Florian Runte

Annelie von Essen: Kaum war sie nach einjährigem Englandaufenthalt wieder im Ländchen, war sie wieder in der Halle. Es ist selten, dass sie ein Training ausfallen lässt. Im Spiel setzt sie den Gegner über die Außenpositionen unter Druck – dabei steigert sie sich von Spiel zu Spiel. Leider sieht man sie nie ohne Kniebandagen, was sie nicht abhält, ihren Lieblingssport intensiv auszuüben.

Ballverliebt: Petra Steiner vom VfL Bad Berleburg.
Ballverliebt: Petra Steiner vom VfL Bad Berleburg. © Florian Runte

Petra Steiner: Petra ist das älteste Mitglied des Teams, lässt sich dies jedoch keineswegs anmerken. Beim Training ist sie immer gut gelaunt und wehrt ihre Bälle mit vollem Einsatz ab, wodurch sie auch die anderen stets dazu motiviert, ihr Bestes zu geben. Ist noch nicht lange Teil des Teams, hat ihren Wert in ihrer Rolle als Libero aber bewiesen.

Melani Kunz bei der Annahme.
Melani Kunz bei der Annahme. © Florian Runte

Melani Kunz: ,,Melli” ist eine Außenangreiferin, die während der Saison 2019/2020 aus unserer Kreisliga-Mannschaft zur „Ersten“ gestoßen ist. Sie punktet mit sicheren und druckvollen Aufschlägen, gutem Stellungsspiel, Teamgeist und guter Laune.

Mareike Rothenpieler, auf unserem Archivfoto im Trikot des TV Feudingen, ist hier bei der Annahme zu sehen.
Mareike Rothenpieler, auf unserem Archivfoto im Trikot des TV Feudingen, ist hier bei der Annahme zu sehen. © Florian Runte

Mareike Rothenpieler: Die Frau mit dem harten Angriffsschlag hat nach ihrer Babypause „nachträglich“ vom TV Feudingen wieder zurück zum VfL gefunden. Sie fühlt sich im Außenangriff am wohlsten, kann aber als Allrounderin genauso im Mittelblock und im Diagonalangriff eingesetzt werden. Setzt den Gegner mit ihren starken Angaben oftmals unter Druck. Spielt getreu dem Motto: „Ganz oder gar nicht!“

Matthias Winter ist der Architekt des Erfolges beim VfL Bad Berleburg.
Matthias Winter ist der Architekt des Erfolges beim VfL Bad Berleburg. © Verein

Matthias Winter: Er ist kein Lautsprecher, versteht es aber zu motivieren. Versucht immer, seine Schützlinge zu fordern und das Beste aus ihnen herauszuholen. Dies gelingt mit einer guten Spiel- und Trainingsvorbereitung, die wenig dem Zufall überlässt und eine Videoanalyse einbezieht. Weil er ein Muster an Zuverlässigkeit und Teamgeist ist und seinen Spielerinnen auch in Fragen abseits des Sports ein offenes Ohr schenkt, folgt ihm die Mannschaft bedingungslos. Häufiger Spruch: „Bereitet mir nicht noch mehr graue Haare als ich sowieso schon habe.“