Im letzten Teil der Serie „Unsere Besten“ blicken wir auf die besten Leichtathletinnen im vergangenen Jahrzehnt. Und das dominierte „Mocki“.

Siegerland. Wenn wir uns heute, im letzten Teil der Serie „Unsere Besten“, mit den zehn herausragendsten Leichtathletinnen im Siegerland des vergangenen Jahrzehnts beschäftigen, dann führt kein Weg an Sabrina Mockenhaupt, seit August vergangenen Jahres mit dem Metzinger Kay Gregor verheiratet, vorbei. Die Langstreckenläuferin aus Wilgersdorf ist die unumstrittene „Königin der Athletinnen“.

Sabrina Mockenhaupt-Gregor

45 Deutsche Meistertitel auf der Bahn, der Straße und im Gelände, vier Medaillen bei internationalen Meisterschaften, Teilnahme an den Olympischen Spielen 2004 in Athen, 2008 in Peking und 2012 in London, an mehreren Welt- und Europameisterschaften, zwölf Mal „Sportlerin des Jahres“ unserer Zeitung – dies ist die Kurzversion der größten Erfolge von Sabrina Mockenhaupt-Gregor zwischen 2001 und 2017.

Zwölft Mal wurde Sabrina Mockenhaupt „Sportlerin des Jahres“ unserer Zeitung. Bei der Wahl 2018 belegte sie Platz vier. Rechts Olympia-Teilnehmerin Juliane Sprenger-Afflerbach.
Zwölft Mal wurde Sabrina Mockenhaupt „Sportlerin des Jahres“ unserer Zeitung. Bei der Wahl 2018 belegte sie Platz vier. Rechts Olympia-Teilnehmerin Juliane Sprenger-Afflerbach. © Rene Traut

Den letzten DM-Titel ihrer beeindruckenden Karriere gewann sie im September 2017 im 10 km-Straßenlauf. Im Herbst ihrer „Lauf“-Bahn konzentrierte sich „Mocki“ verstärkt auf die Halbmarathon- und Marathon-Distanzen, war auch hier eine der Besten in Deutschland und Europa.

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Seit dem Ausstieg aus dem Leistungssport, der auch durch einen langwierigen Ermüdungsbruch begründet war, ist Sabrina Mockenhaupt-Gregor immer wieder in unterhaltsamen Fernsehsendungen zu sehen. Ihren größten Auftritt hatte das 1,55 m kleine Energiebündel mit dem frechen Mundwerk bei der RTL-Live-Show „Let’s Dance“ im vorigen Jahr. Im Sommer sieht Sabrina Mockenhaupt-Gregor erstmals Mutterfreuden entgegen.

Lara Hoffmann

Es ist die „Schweinestrecke“, die Lara Hoffmann fasziniert: Die Vormwalderin liebt den Langsprint über die

Lara Hoffmann.
Lara Hoffmann. © dpa | Sven Hoppe

komplette Stadionrunde. Im Einzel und in der Staffel gewann die 28-Jährige insgesamt elf Medaillen bei Deutschen Meisterschaften, darunter fünf goldene. 2014 wurde sie mit Deutschland Team-Europameisterin in Zürich und Zweite mit der 4x400 m-Staffel. Über ihren Heimatverein TuS Hilchenbach kam Lara Hoffmann, die in den vergangenen zwei Jahren mehrmals von muskulären Verletzungen ausgebremst wurde, zur LG Kindelsberg Kreuztal und wechselte 2011 zum LT DSHS Köln. Seit 2019 läuft die Studentin für den ASV Köln.

Nina Braun

Fast über das gesamte vergangene Jahrzehnt war die Wilnsdorferin eine der schnellsten Siegerländerinnen auf der 100- und 200 m-Strecke sowie in der Staffel. Ihren Speed eignete sie sich beim CLV Siegerland an, bevor sie Mitte der vergangenen Dekade zur LG Olympia Dortmund wechselte. In diese Zeit fielen auch ihre drei Einsätze für eine deutsche Sprintstaffel. Nach acht Jahren Leistungssport hat die Medizinstudentin einen Schlussstrich unter ihre Karriere gezogen. „Ich habe nicht mehr die Motivation und Selbstdisziplin, um mich mental und körperlich zu quälen“, begründet Nina Braun diesen Schritt.

Brenda Cataria-Byll

Brenda Cataria-Byll (l.).
Brenda Cataria-Byll (l.). © Wolfgang Birkenstock

Auch die 400 m-Läuferin stammt aus der Talentschmiede des CLV Siegerland. Die Siegenerin steht mit einer Bestzeit von 54,00 Sekunden über die Stadionrunde in den Listen. „Brenda hat immer dann ihre Leistung gebracht, wenn sie es musste“, sagt CLV-Trainer Armin Kring über seinen ehemaligen Schützling – ehemalig deshalb, weil die 19-Jährige seit dem 1. Januar 2019 das Trikot der LG Olympia Dortmund trägt und sich durch diesen Tapetenwechsel auch für die nächsten Jahre noch schnellere Zeiten erhofft. Deutsche U18-Meisterin, Zweite bei den Deutschen U20-Hallenmeisterschaften und nominiert für U20-Welt- und Europameisterschaften (über 400 m) wurde sie allerdings in ihrer CLV-Zeit.

Laura Sophie Großhaus

„Sie kann gut beißen“, sagt Armin Kring über die Eiserfelderin, die ihm in ihrer Zeit beim CLV Siegerland sehr viel Freude mit starken Zeiten über 100, 200 und 400 Meter bereitet hat. Weil sie in Köln studiert, läuft Laura Sophie Großhaus inzwischen für das LT DSHS Köln, hat sich dort auf die 200 m-Distanz und Staffeleinsätze fokussiert. Bei der Hallen-DM 2019 in Leipzig lief sie über 4x200 m zu „Bronze“.

Amelie Braun

Die Jüngste aus der Sprinterinnen-Generation des CLV Siegerland startet seit 1. Januar 2020 für die Leichtathletik-Hochburg TV Wattenscheid 01. Ihre Spezialdisziplin sind die 100 m Hürden.

Die Besten können nicht gehalten werden

Immer seltener gelingt es den Leichtathletik-Vereinen im Siegerland, allen voran der LG Kindelsberg Kreuztal und dem CLV Siegerland, die selbst ausgebildeten Talente zu halten.

Die meisten Athletinnen haben sich in den vergangenen Jahren den Hochburgen wie LG Olympia Dortmund, TV Wattenscheid 01 oder LT DSHS Köln angeschlossen.

Über diese Strecke war die 18-Jährige in ihrer Schülerzeit in Deutschland ganz vorne dabei, wurde u.a. 2017 Deutsche Meisterin und Dritte beim European Youth Olympic Festival.

Jennifer Köhne

Der Hürdensprint (Bestzeit 13,60 Sekunden) und der Weitsprung (6,17 m) sind die Schokoladendisziplinen von Jennifer Köhne (CLV Siegerland). Die 26-jährige Wilgersdorferin hat im September 2019 ein zweijähriges Stipendium in Charlotte in den USA begonnen.

Verena Dreier

Der DM-Vizetitel über 3000 m Hindernis 2011 war in der vergangenen Dekade einer der größten Erfolge der 35-jährigen Wildenerin, die zunächst für die LG Sieg, ab 2011 für die SG Wenden startete.

Tina Schneider

 Tina Schneider.
 Tina Schneider. © Verein

In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts war Tina Schneider auf den Distanzen von 3000 m bis Marathon im Siegerland nicht zu schlagen und machte auch überregional mehrfach auf sich aufmerksam. Herausragend war ihr Marathondebüt vor drei Jahren in Frankfurt mit einer Zeit von 2:50,13 Stunden und die Teilnahme an den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2016 über 5000 m in Kassel.

Olivia Plett

Die 23-Jährige zeichnete sich zwischen 2013 und 2017 vor allem mit starken Leistungen im Hochsprung aus, wurde als Jugendliche Westdeutsche Meisterin.

Ihr persönlicher Rekord steht bei 1,72 m, gesprungen im Mai 2013 beim „Heimspiel“ im Stadion Stählerwiese, denn Olivia Plett trug das Trikot der LG Kindelsberg Kreuztal. Ihr Stammverein ist der TuS Ferndorf.