Bad Berleburg. Der SSV Aue-Wingeshausen verschiebt sein Dartsturnier. Auch die Leichtathleten und Wintersportler sind betroffen. Fußball will Saison durchziehen

Die zunehmende Ausbreitung des Coronavirus sorgt auch für Absagen bei kleinen und mittelgroßen Sportveranstaltungen. Am Dienstagabend gab der Schieß- und Schützenverein Wingeshausen die Verlegung seines Dartsturniers bekannt, das am Samstag, 14. März hätte stattfinden sollen. Damit trägt der Verein den aktuellen Entwicklungen Rechnung und will eine weitere, schnelle Ausbreitung verhindern.

SSV Aue-Wingeshausen will Turnier im Herbst nachholen

„Wir versuchen das Turnier im Herbst diesen Jahres aus zu richten. Weitere Informationen folgen, sobald die Sachlage es zulässt und wir mit zuverlässigen Planungen beginnen können“, heißt es auf der Homepage des Vereins, der mit den gemeldeten Mannschaften per E-Mail in Kontakt steht und weiter schreibt: „Diese Entscheidung fiel dem Schieß- und Schützenverein Wingeshausen nicht leicht, wir hoffen auf euer Verständnis.“

Leichtathleten pausieren

In der Leichtathletik fällt mit den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Freiburg eine Großveranstaltung erwartungsgemäß flach. Es trifft aber auch kleine Veranstaltungen. Das Hallensportfest des LC Attendorn in der Rundturnhalle wurde gestrichen, obwohl dort die Meldezahlen gering sind. Der Leichtathletikausschuss des Kreises Olpe erklärte, man wolle dennoch kein Risiko eingehen. Auch das Hallensportfest des BV Teutonia Lanstrop in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle mit rund 500 Meldungen wurde abgesagt. Den Wittgensteiner Leichtathleten wird es egal sein, da sie hier ohnehin keine Teilnahmen geplant hatten. Alle Fälle zeigen jedoch, dass die Thematik von Vereinen und Verbänden sehr ernst genommen wird.

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Ein großes Fragezeichen steht hinter der planmäßigen Beendigung der nationalen Wettkampfserien des Deutschen Skiverbandes. Das Continental-Cup-Finale der Skilangläufer, in dessen Rahmen vom 20. bis 22. März auch Punkte im Deutschlandpokal sowie die Medaillen der sogenannten OPA-Games hätten vergeben werden sollen, wurde am Dienstag abgesagt. Das Organisationskomitee folgte einer Empfehlung des Bundesgesundheitsministeriums und des regionalen Gesundheitsamts, die eine Absage von Veranstaltungen mit mehr als 500 Personen empfehlen.

https://www.wp.de/leben/coronavirus-die-wichtigsten-fragen-und-antworten-id228218053.htmlIm Hohenzollern-Skistadion am Arber wären rund 350 Sportler, dazu aber noch eine große Zahl an Betreuern, Helfern und Zuschauern erwartet worden. Noch ist völlig offen, ob ein anderer Ausrichter gefunden wird. Dies ist aber unwahrscheinlich, weil die Schneesituation in Deutschland schlecht ist und die Politik in Bayern – wo noch am meisten Schnee vorhanden ist – eher vorsichtig ist.

Coronavirus Thema in der Auschreibung

Im Deutschen Schülercup der Skilangläufer in den Altersklassen 14 und 15, der am kommenden Wochenende in Ruhpolding stattfinden soll, sind die Meldezahlen etwas geringer. Nach jetzigem Stand würden die Rennen stattfinden, doch zumindest der Techniksprint am Freitag, für den eine etwas kräftigere Schneeauflage als für „einfache“ Rennen nötig ist, wurde wegen der geringen Schneemenge ohnehin bereits abgesagt.

Auch in Ruhpolding ist der Coronavirus ein Thema. In der Ausschreibung heißt es: „Mit der Meldung wird bestätigt, dass alle anreisenden Athleten und Betreuer gesund sind, keiner Quarantäne unterliegen und sich in den letzten 14 Tagen in keinem Corona-Risikogebiet aufgehalten haben.“

In der Nordischen Kombination sind die Meldezahlen noch mal geringer als im Skilanglauf und könnten beim Finale des Deutschen Schülercups der 14- und 15-Jähringen in der Summe bei unter 100 Startern liegen. Die Wettkämpfe in Oberhof am kommenden Wochenende wurden wegen Schneemangels abgesagt. Ob angesichts der aktuellen Entwicklung noch ein Ausweichort gefunden wird, scheint fraglich. Der Deutsche Skiverband zieht eine Durchführung der verbleibenden Wettkämpfe in Bad Griesbach bei Baiersbronn (Deutscher Schülercup) und Berchtesgaden (Deutsche Jugendmeisterschaften) in Erwägung – wobei jeweils voraussichtlich nicht auf einer mit Schnee präparierten, sondern auf einer Mattenschanze gesprungen werden soll. Fest steht aber noch nichts.

Fußballverband will die Saison durchziehen

Im Fußball ist zumindest auf Amateurebene noch wenig von der Coronavirus-Krise zu spüren. Hinter dem Oberliga-Derby zwischen den Sportfreunden Siegen und dem 1. FC Kaan-Marienborn steht sowohl wegen des durchweichten Platzes als auch wegen der hohen erwarteten Zuschauerzahl, die 1000 übersteigen dürfte, ein ganz großes Fragezeichen. Solch ein Interesse ist jedoch die ganz große Ausnahme in den Amateurligen.

Deshalb plant der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen die laufende Saison 2019/2020 wie vorgesehen bis zum Sommer 2020 zu Ende zu spielen, um Auf- und Absteiger zu ermitteln und Vereinen für die kommende Saison Planungssicherheit zu geben.

Der FLVW steht mit den örtlichen Gesundheitsbehörden und Krisenstäben in Kontakt, um auf mögliche Entwicklungen umgehend zu reagieren und dies dann auch zu kommunizieren. Darüber hinaus gilt, dass im Fall einer diagnostizierten Corona-Infektion bzw. eines Verdachts mit Quarantäneanordnung im direkten Vereinsumfeld der Staffelleiter zu informieren ist. Dann wird das betreffende Spiel verlegt, wie zuletzt beim Landesligaspiel zwischen Rot-Weiß Erlinghausen und dem BSV Menden geschehen.

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Der FLVW erklärt auf seiner Homepage: „Der Ausfall einzelner Spielerinnen und Spieler, die bei einem Verdacht nicht in direktem Kontakt zur Mannschaft standen und stehen, berechtigt grundsätzlich nicht zu einer Spielabsetzung. Hier ist die Verhältnismäßigkeit zu wahren, da in anderen Fällen von Erkrankungen und Verletzungen keine Absetzung möglich ist, um überhaupt einen geregelten Spielbetrieb betreiben zu können.“