Knyken/Norwegen. Jubel bei Mika Wunderlich und dem SC Rückershausen. Ein Wermutstropfen ist die mäßige Beteiligung am Wettkampf des Weltverbandes FIS.

Welch ein tolles Ergebnis für den SC Rückershausen: Ein Jahr nach dem Sieg von Emily Schneider schafft es in diesem Jahr Mika Wunderlich auf das Podest der Gesamtwertung des FIS-Youth-Cups in der Nordischen Kombination. Bei der zweiten und abschließenden Station der internationalen Schüler-Serie, die im norwegischen Knyken (bei Trondheim) über die Bühne ging, belegte der 14-Jährige am Samstag und Sonntag jeweils den zweiten Platz bei den Boys I (Jahrgang 2005 bis 2007).

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„Die Wettkämpfe sind toll gelaufen. International ein zweiter Platz, das ist schon sehr gut. Ich bin zufrieden mit dem Wochenende“, berichtete Mika Wunderlich per Whatsapp-Nachricht aus der zauberhaften Winterwelt im Knykener Skisportzentrum, in dem am Samstag traumhafte Bedingungen herrschten, während der Schnee am Sonntag nach Regen und bei leichten Plusgraden etwas eisig war.

Der Blick auf den Knyken-Hoppbakken und die traumhafte norwegische Winterlandschaft. Der Wettkampf der Boys I wird auf der K68-Schanze (rechts) ausgetragen.
Der Blick auf den Knyken-Hoppbakken und die traumhafte norwegische Winterlandschaft. Der Wettkampf der Boys I wird auf der K68-Schanze (rechts) ausgetragen. © Verein

Allein die Anreise war für den Schüler ein Erlebnis: Über München und Oslo ging es nach Trondheim, ehe Wunderlich und der zweite Deutsche, Luis Laukner vom VSC Klingenthal, gemeinsam mit den Konkurrenten aus Österreich eine Blockhütte bezogen. Zu den Mitbewohnern zählte auch der zweimalige Tagessieger Paul Walcher vom WSV Ramsau.

62,0 Meter vom „Hoppbakken“

Auf der K-68-Sprungschanze (norwegisch: „Hoppbakken“) sprang Mika Wunderlich am Samstag auf 62,0 Meter und ging damit sechs Meter hinter dem besten Springer, dem Norweger Fabian Ostvold, als Fünfter in die Loipe.

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Dort zeigte der Volkholzer, wie zuletzt bei den Rennen auf nationaler Ebene, sein Können. 11:47,9 Minuten über 4,5 Kilometer bedeuteten die drittbeste Laufzeit. Mit 50 Sekunden Rückstand zum Sieger und 24 Sekunden Vorsprung auf den Dritten, den Norweger Torje Seljeset, lief Wunderlich einsam als Zweiter ins Ziel.

Mika Wunderlich (l.) vom SC Rückershausen bei der Siegerehrung beim FIS-Youth-Cup der Boys I.
Mika Wunderlich (l.) vom SC Rückershausen bei der Siegerehrung beim FIS-Youth-Cup der Boys I. © Privat | Privat

Ähnlich lief es am Sonntag, allerdings mit anderen Ergebnissen in den Teildisziplinen: Mika wurde im Skisprung diesmal nur Achter („Ich bin zu viel auf den Ski gegangen und untenrein ist er mir ein bisschen weggegangen“), kompensierte dies aber mit der Bestzeit im Skilanglauf. Da staunte auch der deutsche Trainer Danny Queck, der für Luis Laukner an beiden Tagen jeweils Rang acht (bei 19 Startern) notierte.

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Bedauerlich für die Beteiligten war die geringe internationale Resonanz, denn außer Deutschland und den gastgebenden Norwegern entsendete nur Österreich seine besten Kombinierer zum Wettkampf unter dem Dach des Weltverbandes. Auch ein Junge aus Russland war beteiligt, der jedoch nur im Sprung und nicht mehr zum folgenden Kombinationslauf antrat.

Viele Verbände scheuen die Kosten

„Offensichtlich möchten die Verbände bei den relativen hohen Kosten mit Flug, Logis und Material etwas sparen“, tippt SCR-Trainer Thomas Wunderlich, der sich zu Hause um das Training mit seinen weiteren Schützlingen kümmerte, auf finanzielle Gründe für die dünne Beteiligung an den Wettkämpfen, die 560 Kilometer südlich des Polarkreises stattfanden. Wegen dieser gibt auch der dritte Platz für Mika in der Gesamtwertung der Serie nur teilweise Aufschluss über den Leistungsstand, weil nur sieben Jungen sowohl in Oberhof, wo Wunderlich im August Vierter und 14. wurde, als auch nun in Kynken starteten.

Die nächste Standortbestimmung kommt für Mika Wunderlich in diesen für ihn sehr ereignisreichen und kräftezehrenden Tagen schon am kommenden Wochenende. Nach drei Tagen in der Heimat reist er am Donnerstag weiter zu den OPA-Games in Villach (Österreich). Dort starten die jeweils sechs besten Spezialspringer und Kombinierer der Nationen im Alpenraum.